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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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abzuschließen. Immerhin hatte ich mit Mühe einen beinah tödlichen Fall von Rothaaritis überlebt, der noch von einer psychopathischen Mordtransvestitis verkompliziert worden war. Ich wollte mich einfach ausruhen.
    Dean ging in die Küche, bevor ich ihm zuvorkommen konnte. Sein Geheul brachte im Umkreis von einigen Meilen Herzen zum Stillstand. Mr. Big kreischte vor Angst. Der Tote Mann schickte mir ein geistiges Geräusch, das wohl Mitleid sein sollte. Penible Ordnung im Haushalt steht auch bei ihm nicht unbedingt ganz weit oben auf der Prioritätsliste.
    Dean tauchte in der Küchentür auf. Er wirkte wie der geplagteste Kerl, der jemals auf dieser Erde gewandelt ist. »Mister Garrett! Haben Sie eine Erklärung für das da drin?«
    »Na ja, ich bin mit dem Abwasch etwas im Rückstand.« Ich flüchtete die Treppe hoch. Dean wollte mir ein paar wohlmeinende Ratschläge mitgeben, aber seine Stimme überschlug sich. Er zitterte vor Enttäuschung, als er die Worte nicht auseinanderdividieren konnte. Ich konnte entkommen.
    Jedenfalls fast. Ich stürmte in sein Zimmer, das ich noch nicht aufgeräumt hatte, nachdem ich eine Ausreißerin darin gefangen gehalten hatte. Wenn er die Unordnung sah, die sie dort hinterlassen hatte, würde er erst richtig in Fahrt kommen.
    Ich fühlte die Gedanken des Toten Mannes, der amüsiert auf die unvermeidliche Explosion wartete. Für ihn war die Welt ein großes, einigermaßen spannendes Spiel, das nie aufhörte. Er sitzt bequem und sicher in seiner Loge und kann es ungetrübt genießen, weil er schon seit vierhundert Jahren tot ist.
    Jemand, der sehr clever und schnell gewesen sein mußte, hatte ihm damals ein Messer in den Wanst gestoßen. Entweder das oder irgendein gewöhnlicher Blödmann hatte ihn im Schlaf überrascht. Ob Loghyre auch so viel schliefen, wenn sie am Leben waren? Ich hatte noch nie einen lebenden Loghyr gesehen und kannte auch niemanden, der einen erlebt hatte, außer natürlich den Toten Mann, und der war schließlich nicht tot geboren worden. Ich bin überhaupt nur einmal auf einen anderen Loghyr gestoßen. Der auch tot war.
    Loghyre sind eine seltene Rasse. Und im allgemeinen ein großer Nagel im Sarg der Gesellschaft, was vermutlich etwas damit zu tun hat, daß sie so selten sind.
    Man ist versucht, deine Bemerkung über das Bier, das du getrunken hast, zu bestätigen. Dieser billige, obskur gebraute Fusel hat deinen Verstand mit verfrühter Bitterkeit und Zynismus vergiftet.
    »Das liegt wohl eher an meiner Umgebung und an meinen miesen Gefährten. Wieso verfolgst du mich hier im Haus?«
    Ich wirbelte in Deans Zimmer so schnell herum, wie ich nur konnte, aber mir war klar, daß ich auch hier auf verlorenem Posten stand.
    Vielleicht bekam Dean wegen der Unordnung in der Küche ja einen Herzinfarkt, bevor er es schaffte, seine Sachen wegzuräumen.
    Normalerweise streckte der Tote Mann seine geistigen Fühler nie außerhalb der vier Wände seines Zimmers aus, obwohl er über eine noch viel größere Reichweite verfügte, wenn er wollte. Er behauptet, er verzichte nur aus Rücksicht auf die Privatsphäre von anderen darauf. Das habe ich ihm keine Sekunde geglaubt. Eher liegt es an seiner angeborenen Faulheit.
    Ich bin davon überzeugt, daß er sich auch, als er noch lebte, manchmal jahrelang keinen Zentimeter aus seinem Zimmer bewegt hat. Und gestorben ist er vermutlich, weil es zu anstrengend gewesen war, dem Meuchelmörder auszuweichen.
    Du bist nicht nur verbittert und zynisch, sondern auch lieblos.
    »Du hast die Frage nicht beantwortet.«
    Der Verfall ist weiter fortgeschritten, als ich angenommen habe. Die Stadt steht am Rand des Abgrundes. Ich bin inmitten eines Chaos aufgewacht.
    »Allerdings. Statt der Venageti bringen wir uns jetzt gegenseitig um.«
    Und das nach so vielen deiner kurzlebigen Generationen. Loghyre leben Jahrhunderte. Und sie lassen sich auch beim Sterben reichlich Zeit. Die reinsten Opernhelden. Frieden. Kannst du diese Belastung ertragen?
    Wir Menschen sind ein Hobby für ihn und seiner Meinung nach nur erschaffen worden, damit er etwas zum Spielen hat. Genauso gern beschäftigt er sich mit Insekten.
    Ich wurde von einem Geräusch abgelenkt, das mich erschreckte. Es klang wie eine Krähe, der man den Hals umdreht. Dean stand in der Tür, den Seesack zu seinen Füßen und seinen Mund weit geöffnet. Die Geräusche kamen von irgendwo hinter seinen Zähnen und sollten wohl bedeuten, daß man keine unerzogenen jungen Dinger in Abwesenheit des

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