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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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draußen, als die Großen Jungs dieses interdimensionale Loch aufgemacht hatten. Dieses verdammte sprechende Hühnchen mußte dort drüben gelandet sein, wo sie ihn verdient hatten.
    Hah! Vielleicht würde er es tatsächlich schaffen und es beim nächsten Durchbruchsversuch besser machen.
    »Sammel alle Rattenmänner ein«, knurrte ich in den Wind. »Und nimm die Menschenrechtsheinis auch gleich mit. Miste den Schweinestall gründlich aus, wenn du schon mal dabei bist.«
    Vielleicht ein ganz netter Gedanke, aber leider waren alle Götter in die Sache verwickelt. Das heißt, die Götter von Jedermann, einschließlich der Gottheiten der Rattenmänner und der Verrückten. Heute würden die Gebete von niemandem erhört werden.
    Das Loch zur anderen Wirklichkeit schrumpfte. Nach einigen Momenten war es ein Punkt, dann existierte es nicht mehr.
    Die Straße war jetzt beinah so ruhig wie vor meinem Sturz. Alle Götter und Göttinnen und miesen übernatürlichen Wesen waren da, wo sie vorher gewesen waren, außer Imara, die Adeth war, die beinah perfekteste Rothaarige aller Zeiten.
    Ich hätte ihr fast eine Träne nachgeweint.
    Fast.
    Aus heiterem Himmel stand plötzlich eine wunderschöne Frau in meiner Tür und lehnte mit der Schulter an den Resten meines Türrahmens. Sie sah aus, als hätte jemand eine gründliche Feldforschung betrieben, was Kurvenlehre und Proportionen anging. Ihre Beine reichten eindeutig bis zum Boden, und sie hatte genau die richtigen Polster an den richtigen Stellen und den richtigen Schwung an den anderen. Irgend jemand mußte bei Star zugeschaut haben, als sie ihre Maße genommen hat.
    »Ist es vorbei?« keuchte ich.
    »Allerdings, Garrett. Jetzt ist es soweit.«
    »Tja… Du meinst…« Sie war mit Sicherheit keine Zerstörerin. »Ich fürchte, ich bin nicht zu einem Selbstmord aufgelegt, Magodor.«
    Ihr Lächeln war tödlich. Mein Rückgrat verwandelte sich in Gelatine. »Es besteht kein Risiko, Garrett. Außer vielleicht, daß du nicht genug Luft bekommst.« Ihre Augen waren so hypnotisch wie die der Schlange, die angeblich eine Ratte verzaubert.
    Hilfe! Eleanor! Rette mich! Rette mi… Ret… Na ja, ich wollte nicht gerettet werden. Nicht wirklich.
    Ein göttlicher Arm schlang sich um meinen Hals. Dann der andere. Dann glitt jeweils eine Hand an meinen Seiten herunter zu meiner Gürtelschnalle. Sehr interessant, diese Extraarme…

 
69. Kapitel
     
    »Entschuldigen Sie die Störung.«
    Die Stimme quäkte hinter der neuen, verbesserten, unglaublich sinnlichen Magodor. Sie drehte sich mürrisch um. Ich muß ehrlich gestehen, daß ich auch nicht gerade begeistert war.
    »Verpiß dich«, sagte ich.
    Ich konnte die Straße sehen. Dort gab es keine Götter mehr. Es war überhaupt nichts Ungewöhnliches zu bemerken. Nur Ruhe. Mein Viertel von TunFaire war dabei, wieder in den gewohnten Trott zurückzufallen.
    »Das geht nicht. Ich bleibe der Beauftragte des Aufsichtsrates, der für Sie zuständig ist. Und Sie sind immer noch der Schlüssel für den unbewohnten Tempel auf der Straße der Götter.«
    »Du Mistkerl. Du blöder Bürokrat. Wo zum Teufel hast du gesteckt, als mein Hintern geröstet wurde?«
    Ich roch Gras. Vierzehn kam auf einer Wolke vorbei und hatte seinen gewohnten Riesenjoint im Mundwinkel. Seine Augenlider waren schwer. Er war glücklich. »Sag du’s ihm, Chef.«
    Vermutlich war meine Beschwerde der letzte Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte. Sankt Nimmerlein fing an, über all die Schwierigkeiten zu wehklagen, die ich ihm gemacht hatte. Ich war verblüfft. Man hört so ein Gejammere nicht oft außerhalb der Königlichen Büros, wenn man einen Beamten bittet, seinen Job zu tun.
    »Schieb bloß ab, Nimmerlein!«
    Öffne den Tempel, Garrett. Es ist der letzte, notwendige Akt in dieser göttlichen Komödie.
    Magodor beugte sich schnurrend vor. Ihre Lippen berührten mein linkes Ohr. »Auf später, Garrett«, flüsterte sie. Ein plötzlicher Schmerz durchfuhr mich, und Blut lief meinen Hals hinunter. Ein nadelscharfer Zahn hatte mein Ohrläppchen durchbohrt.
    Dann war Magodor verschwunden.
    Vielleicht hatte Eleanor doch aufgepaßt.
     
    Magodor ließ sich nie wieder bei mir blicken. Vielen, vielen Dank. Ich hatte nämlich ein Hühnchen mit ihr zu rupfen, und zwar nicht das, was man hätte erwarten können.
    Diese zärtliche Streichelei in letzter Sekunde hatte nämlich nur dazu gedient, mir ein sehr nützliches Stück Kordel abzunehmen. Ein Stück Kordel, das ich eigentlich

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