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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Bewohners in dessen Zimmer läßt.
    »Ich mußte sie verstecken, weil…«
    »Eine Ihrer Gespielinnen. Schon klar. Ich verstehe vollkommen.« Er artikulierte jedes Wort überdeutlich. »Zweifellos lag schon eine andere in Ihrem Schlafzimmer auf Halde.«
    »Heh! So war es gar nicht.«
    »So ist es nie, Mr. Garrett.«
    »Was soll das heißen?« Unten flippte Der Gottverdammte Papagei vollkommen aus. Und der Tote Mann mischte ebenfalls eifrig mit. Komm in mein Zimmer, Garrett. Du mußt mir mehr erzählen. Viel mehr. Ich erahne wundervolle Möglichkeiten. Glanz Großmond ist hier in TunFaire? Wie prächtig! Ein Mirakel ist eingetreten. Was für ein Potential an Wahnsinn!
    »Glanz Großmond? Hier? Wie kommst du denn auf die Idee?« Großmond war eine Legende. Er hatte als Söldner-General während der Generationen andauernden Zwistigkeiten zwischen Karenta und Venageta gedient. Erst kämpfte er für die Venageti, aber ihre Arroganz trieb ihn auf unsere Seite. Wo er genauso behandelt wurde, obwohl er der einzige fähige Feldkommandant in dem ganzen Theater war. Irgendwann verbündete er sich mit den empfindungsfähigen Rassen der Ureinwohner des Cantard, und die verrückte Bande erklärte das ganze Kriegsgebiet zur unabhängigen Republik Cantard. Das führte zu einem faszinierenden Drei-Fronten-Krieg.
    Am Ende jedoch triumphierte Karenta, dessen Generäle und Zauberer einen Hauch weniger inkompetent als die von Venageta waren und Großmonds Armeen zahlenmäßig einfach immer weit überlegen.
    Die Stämme des Cantard waren auf der Flucht. Und anscheinend war jeder Flüchtling wild entschlossen, nach TunFaire einzuwandern. Gleichzeitig kehrten die Soldaten aus dem Krieg zurück und mußten feststellen, daß fast alle verfügbaren Jobs von Nicht-Menschen übernommen worden waren, und die meisten Geschäfte jetzt von Zwergen oder Elfen betrieben wurden. Das war der Grund für die ständigen Unruhen auf unseren Straßen.
    Spricht das nicht für sich? Großmond muß einfach hier sein.
    Eigentlich vermutete ich das schon seit Wochen. Die Geheimpolizei übrigens auch.
    Der Gottverdammte Papagei wurde lauter und großmäuliger. Dean wurde mit jedem Wort deutlicher und nervte mich jetzt mit doppelter Geschwindigkeit. Und der Tote Mann wurde immer hartnäckiger.
    Mein Kater bereitete mir nicht im entferntesten soviel Kopfschmerzen wie dieses Trio Infernale.
    Es wurde Zeit, woanders hinzugehen, wo ich in Ruhe meine Wunden lecken konnte.

 
3. Kapitel
     
    Sie ließen mich nicht freiwillig ziehen. Im Gegenteil: Als ich auf die Straße trat, wünschte mir Dean mit Worten Lebewohl, die ich von ihm niemals erwartet hätte. Der Gottverdammte Papagei flatterte hinter ihm her und jagte mich auf die Straße. Immerhin kreischte dieser kleine, bunte Mistschnabel nicht, vermutlich weil der Tote Mann ihn zum Schweigen brachte. Wenn sie mich aufgrund der Beschuldigungen eines Papageis aufhängten, wer sollte ihm dann ein Dach über dem Kopf bieten?
    Sicher würde er ohne Schwierigkeiten jemanden finden, der ihn aufnahm, aber niemanden, der so anspruchslos war wie ich. Die meisten Leute verlangten bestimmt, daß er wachblieb und sein mehrhirniges Genie dazu benutzte, sie zu bereichern.
    O ja, der Loghyr ist ein Genie. Seine Intelligenz stellt alles in den Schatten, was mir bisher diesbezüglich über den Weg gelaufen ist. Er hat nur einfach keine Lust, sie zu benutzen.
    Ich war einen Block von meinem Haus entfernt und spielte mit dem Gedanken, den Toten Mann in die Sklaverei zu verkaufen, als ich aus dem Augenwinkel rotes Haar wahrnahm. Da ich in diesem Augenblick über die Schulter zurücksah, bestand die Möglichkeit, daß dieses gutgebaute Mädchen mir folgte.
    Das erregte mich keineswegs so sehr, wie man hätte annehmen können. Wie der Tote Mann bin ich auch nicht scharf auf Arbeit. Trotzdem… dieses Dämchen war ganz schön schnuckelig.
    Dafür konnte sie sich nicht besonders gut anschleichen. Allerdings war ihr gutes Aussehen überraschenderweise kein Hindernis. Man hätte vermuten sollen, daß jeder Kerl auf der Straße jeden Hals losließ, den er gerade würgte, und jeder Ladenbesitzer die Läden zumachte, damit er ihr trotz der Ladendiebe hinterhersehen konnte. Nichts da. Kaum jemand beachtete das Mädchen. Und die paar Ausnahmen waren Nicht-Menschen, die urplötzlich zusammenzuckten und beklommen wegsahen.
    Natürlich erwartete ich nicht, daß ein normaler Zwerg wegen eines so hübsch schwingenden Rocks feuchte Augen bekam, aber… Es

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