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Götterschild

Titel: Götterschild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
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dieser Region unterwegs waren, um mich und ließ sie dort zurück, damit sie den Höhlenausgang im Auge behalten konnten. Ich selbst begann trotz aller Gefahr schon in der Nacht den Abstieg, um Euch die Nachricht so schnell wie möglich zu bringen. Und so sitze ich nun vor Euch.«
    Arden rutschte abrupt von der Tischkante und fing an, im Zelt herumzuwandern. »Das ist unglaublich«, murmelte er vor sich hin, »einfach unglaublich. Es gibt ihn also wirklich.« Sein Kopf schnellte hoch und er wandte sich Zeral zu. »Wie lange, glaubst du, wird das Heer bis dort oben brauchen?«
    »Ich konnte den Abstieg in einer Nacht und einem halben Tag bewältigen, Majestät, aber unser Heer mit schwerer Infanterie, Geschützen und allem braucht sicherlich drei volle Tage. Und das nur, bis die ersten Einheiten dort eintreffen. Bei der Größe unserer Streitmacht dauert es zwei weitere Tage, bis alle vor dem Drachenhort Aufstellung genommen haben.«
    »Ist auf dem Schneefeld genügend Platz für die gesamte Armee?«, wollte Arden wissen.
    »Das will ich meinen, Majestät«, bestätigte der Kundschafter, »man muss sich nur etwas vorsehen, wegen der Spalten und Risse im Eis. Die können ziemlich tückisch sein.«
    »Gut, gut«, sagte Arden wie zu sich selbst. »Wir müssen also nur verhindern, dass der Drache seinen Hort verlässt, bis ich alle Truppen dort zusammengezogen habe.« Mit entschlossenen Schritten kam er auf Zeral zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Du hast uns einen unschätzbaren Dienst erwiesen und du sollst dafür reich belohnt werden, ebenso deine Gefährten. Ich werde niemals vergessen, was du für uns alle getan hast, darauf gebe ich dir mein Wort.« Arden lächelte. »Aber jetzt muss ich dich noch um einen weiteren Dienst bitten, obwohl ich dir deine tiefe Erschöpfung ansehe.«
    Der Kundschafter sprang aus dem Sessel und beugte erneut vor seinem König das Knie. »Ich mache alles für Euch, Majestät!«
    Arden nahm ihn bei den Schultern und zog ihn hoch. »Ich werde dir meine besten Richtschützen, die Hälfte unserer Geschützarmbrüste und eine Kompanie aus dem königlichen Garderegiment anvertrauen. Du musst sie so schnell es geht vor den Drachenhort führen, wo sie im Verborgenen Aufstellung nehmen und den Höhlenausgang bewachen sollen. Wenn sich der Drache rührt, dann werden sie ihn so lange unter Beschuss nehmen, bis er sich wieder in seinen Bau zurückzieht. Er darf auf keinen Fall entwischen, aber solange er keine Anstalten macht, seine Höhle zu verlassen, bleibt er unbehelligt. Inzwischen werde ich mit dem Rest des Heeres nachkommen.« Arden sah dem Kundschafter in die Augen. »Wirst du das für mich tun?«
    »Natürlich, Majestät«, kam die prompte Antwort. »Es ist mir eine Ehre, bei dieser Götterqueste eine solch verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen.«
    »Das sollte es auch«, pflichtete Arden bei. »Große Taten warten auf uns.« Er musterte Zeral, der damit begonnen hatte, verlegen an seinem Fellumhang herumzuzupfen. »Ist noch etwas?«, erkundigte er sich stirnrunzelnd.
    »Darf ich eine Frage stellen, Majestät?«, erkundigte sich der Kundschafter zurückhaltend.
    »Nur heraus damit«, forderte ihn Arden auf.
    »Es geht das Gerücht, der Drache könne Feuer speien und alles versengen, was sich ihm in den Weg stellt. Stimmt das?«
    Arden wurde ernst. »Ich würde dir jetzt gerne sagen, dass dieses Gerede blanker Unsinn ist. Aber ich habe die alten Geschichten gelesen, Zeral, und leider scheint das geschuppte Unheil tatsächlich über solche Kräfte zu verfügen. Doch ich kann dir noch etwas anderes sagen.« Er zog sein Schwert und hielt es in die Höhe. »Dies ist die Klinge Ecorims, der einst die Tore jener mächtigen Festung bezwungen hat, in der wir jetzt unser Lager aufgeschlagen haben. Dieses Schwert ist ein Zeichen, Zeral, ein Zeichen dafür, dass die Götter auf unserer Seite stehen. Und weißt du, woran sich das noch erkennen lässt?«
    Der Kundschafter schüttelte mit großen Augen den Kopf.
    Arden lachte, denn der Sieg schien ihm jetzt in greifbare Nähe gerückt. »Die Götter haben das Tal vor dem Drachenhort mit Eis gefüllt und einen See gleich in seiner Nähe geschaffen. Was wird uns wohl besser vor den Flammen der Echse schützen als Eis und Wasser?«
    Die Augen des Königs versprühten eine solche Begeisterung, dass Zeral unwillkürlich mitlachen musste. »Das ist wahr, Majestät.«
    »Es ist an alles gedacht«, fuhr Arden voller Zuversicht fort, während er

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