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Götterschild

Titel: Götterschild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
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Ecorims Waffe wieder in die Scheide gleiten ließ. »Wir führen ganze Wagenladungen Felle mit uns, die sich angefeuchtet um den Körper, ein Schild oder die Geschütze binden lassen. Zudem können wir uns auf dem Schneefeld eingraben oder zumindest mit Schnee einreiben, um die Wirkung der Flammen zu mildern. Und ganz sicher verfügt der Drache nicht über eine unendliche Zahl an Feuerstößen. Wenn wir das erste Inferno überstanden haben und es uns gelingt, den Drachen in seiner Höhle festzuhalten, dann wird dieser wandelnde Götterfrevel fallen, darauf hast du mein Wort!«
    »Ich kann es kaum noch erwarten, Majestät«, versetzte Zeral mitgerissen.
    »Dann lass dir jetzt etwas zu essen geben«, wies Arden den Kundschafter an. »Ruh dich ein wenig aus, denn schon in einer Stunde werdet ihr aufbrechen. Aber zuvor zeigst du mir noch den Standort des Drachenhorts auf meiner Karte, damit ich auch weiß, wo ich mein Heer hinführen muss.«
     
    »Er ist abgerückt?« Arton starrte den feisten Priester, der ihm gegenübersaß, hasserfüllt an. »Ihr habt doch gesagt, dass Ihr dafür Sorge tragen werdet, dass Arden die Anweisungen des Citarim auch befolgt. Und jetzt zieht er dennoch allein mit seiner Armee gegen den Drachen, wie ich es befürchtet hatte.«
    Malun sah ein wenig blass aus um die Nase und dicke Schweißperlen wölbten sich auf seiner Stirn. Die Art, wie der Erwählte ihn mit seinem einzelnen düsteren Auge anfunkelte, hatte etwas zutiefst Beunruhigendes, das durchaus mit der ehrfurchtgebietenden Aura des Citarim zu vergleichen war. »Es ist nicht meine Schuld«, beteuerte Malun. »Euer Bruder wollte einfach nicht auf mich hören und schlug die Ratschläge des Citarim leichtfertig in den Wind. Als einer seiner Kundschafter den Ort des Drachenhorts ausfindig gemacht hatte, gab es für ihn kein Halten mehr. Nichts, was ich sagte, konnte ihn davon abbringen, augenblicklich mit seinem gesamten Heer aufzubrechen.«
    Arton erhob sich. »Habt Ihr ihm von mir erzählt?« Er beugte sich bedrohlich nach vorne auf den Priester zu und stützte sich mit seinen muskelbepackten Armen auf dem Tisch ab, an dem sie sich kurz zuvor niedergelassen hatten. »Habt Ihr ihm gesagt, dass es nach dem Willen des Citarim mir vorbehalten ist, den Drachen zu töten?«
    Unwillkürlich wich Malun ein wenig zurück. Er blinzelte nervös. »Nun ja, wenn Ihr so fragt, Erwählter«, erwischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn, »ja, ich habe ihm berichtet, dass sein totgeglaubter Bruder von den Göttern auserkoren wurde, an der Spitze der Themuraia das geflügelte Grauen zu besiegen.«
    »Ich wusste es!«, schrie Alton, packte seinen Stuhl und warf ihn mit solcher Wucht gegen die Wand, dass er in seine Einzelteile zerbarst. »Arden missgönnt mir diesen Ruhm. Deshalb ist er so überstürzt aufgebrochen.«
    »Arton, ich bitte Euch«, ermahnte ihn Nataol besorgt, der ebenfalls an dem Tisch im Esszimmer des Weghauses Platz genommen hatte, »mäßigt Euch ein wenig.«
    Der einschüchternde Blick des jungen Kriegers richtete sich in seiner ganzen Intensität auf den Erleuchteten, doch Nataol war es inzwischen gewohnt, Artons dunkler Wut zu widerstehen. Im Gegensatz zu Malun blieb der ältere Hohepriester äußerlich völlig gelassen. Arton machte unvermittelt auf dem Absatz kehrt und schritt entschlossen auf den Ausgang zu.
    »Was habt Ihr jetzt vor?«, erkundigte sich Nataol alarmiert.
    »Ich werde tun, wozu ich hergekommen bin«, grollte Arton und riss die Tür auf.
    »Das dürft Ihr nicht«, rief Malun aus, »Ihr würdet das Vertrauen enttäuschen, das der Citarim in Euch gesetzt hat.«
    Alton fuhr herum. »Ihr habt das Vertrauen des Citarim und das meine enttäuscht«, herrschte er Malun an, »als Ihr Eurer Aufgabe, Arden aufzuhalten, nicht nachgekommen seid. Also erzählt mir nicht, was ich zu tun habe!«
    »Arton«, versuchte Nataol ihn zu beschwichtigen, »denkt nach. Arden hat mittlerweile schon mehr als einen halben Tag Vorsprung. Bis Ihr genügend Themuraia zusammengerufen habt, vergeht noch ein weiterer Tag. Egal, wie Ihr es anstellt, Ihr werdet zu spät kommen. Arden wird in jedem Fall vor Euch beim Drachen sein.«
    Nataol erhob sich nun seinerseits schwerfällig von seinem Stuhl und begann, langsam auf Arton zuzugehen, als wolle er ein durchgegangenes Pferd wieder einfangen. »Und selbst wenn Ihr ihn rechtzeitig erreichen könntet, was wollt Ihr dann tun? Euch seinem Befehl unterstellen? Oder legt Ihr es wirklich auf eine

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