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Goettersterben

Titel: Goettersterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sehe mich ein wenig draußen um«, sagte er im Plauderton. »Wie lange brauchst du?«
»Nicht lange«, antwortete Abu Dun, wobei er die linke Hand mit einem Geräusch zur Faust ballte, als würden Walnüsse geknackt.
»Aber gib acht, dass es nicht zu laut wird«, sagte Andrej. Er wandte sich um und machte einen einzelnen Schritt, und Pedro sagte hastig: »Warte!«
Andrej gönnte sich den Spaß, noch einen weiteren Schritt zu tun und sich auch dann nur ganz langsam und mit fast enttäuschtem Gesichtsausdruck umzudrehen. »Ich … ich kann euch wirklich nicht viel sagen«, sagte Pedro nervös. »Sie haben jemanden gesucht, der das Leck flickt, das ist wahr, un d … und der zweite Maat der EL CID hat nach euch gefragt.«
»Nach uns?«, fragte Abu Dun.
»Nicht nach euch direkt«, sagte Pedro hastig. »Nicht namentlich, meine ich.«
»Sondern?«
»Er hat gehört, dass ich hier zwei Arbeiter habe, die gut zupacken können, und da es sich um eine ziemlich gefährliche Arbeit handelt …«
»War es euch lieber, zwei Fremde gehen dabei drauf, statt einer von deinen Arbeitern«, vermutete Andrej. Pedro war klug genug, nicht zu antworten.
»Und er hatte nichts dagegen, dass wir an Bord dieses streng geheimen Schiffes gehen?«, vergewisserte sich Andrej.
»Warum sollte er?«, fragte Pedro und schüttelte den Kopf, bevor Andrej seine nächste Frage stellen konnte. »Die EL CID läuft in vier Tagen aus, und gewiss hat sie schon jeder britische Spion in Cádiz gesehen und Skizzen aus allen möglichen Perspektiven angefertigt. Außerdem kommt niemand aus der Stadt heraus, bevor die Flotte ausgelaufen ist.«
Diese Information war neu für Andrej, aber keineswegs überraschend. Sie beunruhigte ihn auch nicht sonderlich. Die Stadt, deren Mauern und Tore Abu Dun und ihn gegen ihren Willen halten konnte, war noch nicht gebaut worden.
»Ja, und darüber hinaus war er ziemlich sicher, dass wir das Schiff ohnehin nicht mehr verlassen, nicht wahr?«, grollte Abu Dun. Er ballte jetzt auch noch die andere Hand zur Faust.
»Damit habe ich nichts zu tun«, beharrte Pedro. »Ich weiß nicht, was da unten passiert ist!«
Andrej starrte ihn eine kleine Ewigkeit lang durchdringend an. Er glaubte dem Mann. Er hatte viel zu große Angst, um zu lügen … und er war vielleicht ein Schlitzohr, der es darin durchaus mit Abu Dun aufnehmen konnte, aber kein Mörder.
»Es war der zweite Maat?«, vergewisserte er sich. Pedro nickte hastig und brachte es irgendwie fertig, wenigstens äußerlich seine Fassung zurückzuerlangen. Auch wenn sein Blick weiter unstet flackerte. Andrej dachte an den noch so überraschend jungen Mann zurück, den sie an Bord der EL CID getroffen hatten, und war verwirrt. Er hatte nichts Falsches an ihm gespürt, ganz im Gegenteil war er ihm beinahe sympathisch gewesen, und auf seinen ersten Eindruck konnte er sich meistens verlassen. »Also gut«, fuhr er fort, »dann sollten wir vielleicht noch einmal mit ihm reden. Immerhin haben wir ihn ja noch gar nicht gefragt, wie zufrieden er mit unserer Arbeit ist.«
»Bitte tu das …«, begann Pedro, und Andrej unterbrach ihn, indem er hastig die Hand hob: »Keine Sorge. Wir verraten ihm nicht, dass du uns geschickt hast.« Er lächelte beruhigend.
»Es sei denn, er fragt uns danach«, sagte Abu Dun. »Aber ich habe euch doch gar nicht ge…«, keuchte Pedro, und Andrej fuhr unbeeindruckt fort:
»Im Gegenzug solltest du auch niemandem verraten, dass wir hier waren. Du weißt ja, wie schnell die Leute falsche Schlüsse ziehen.«
Pedro hatte es sehr eilig, zu nicken, konnte sich aber auch einen raschen, nervösen Blick über die Schreibtischkante zu dem noch immer den Bewusstlosen mimenden Mann nicht verkneifen.
»Nimm es dem armen Burschen nicht zu übel«, sagte Andrej. »Ich nehme an, er arbeitet noch nicht sehr lange für dich.«
»Also eigentlich …«
»Wahrscheinlich war er nur ungeschickt«, fuhr Andrej lächelnd fort. »Wenn man so groß und muskulös ist wie er, passiert das leider manchmal.«
»Und selbstverständlich kommen wir für den Schaden auf«, fügte Abu Dun hinzu, zog den Geldbeutel aus der Tasche, den er Pedro abgenommen hatte, und kramte umständlich die kleinste Münze hervor, die er darin fand. Er setzte eine unschuldige Miene auf und legte sie vor Pedro auf den Tisch. »Das sollte genügen, um den Schaden auszugleichen«, sagte er. »Behalte den Rest ruhig – oder gib ihn dem armen Burschen da, damit er sich auf den Schrecken ein Bier genehmigen kann.« Pedros

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