Goettin der Legenden
der König Euch liebt«, fügte Mary hinzu.
»Du … hast uns gehört?«
»Oh, bitte, Isabel. James und ich wussten von Anfang an, dass Ihr Euch zueinander hingezogen fühlt. Um das zu erkennen, braucht man kein gutes Gehör. Man muss nur sehen, wie eure Körper aufeinander … reagieren.«
Lachend schlüpfte Isabel in ihre Hose. »In meinem Land nennen wir das Körpersprache. Ich wusste nicht, dass das so offensichtlich ist.«
»Für uns war es offensichtlich. Aber wir haben niemandem davon erzählt. Das schwöre ich Euch, Isabel.«
»Keine Sorge, Mary, daran zweifle ich keine Sekunde. Ich habe eine ziemlich gute Menschenkenntnis, und ich wusste gleich, dass du eine gute Freundin bist.«
»Dann habe ich wohl auch eine gute Menschenkenntnis«, meinte Mary. »Zieht das dunkelgrüne Kleid an, Isabel. Das ist am leichtesten und schränkt Eure Bewegungsfreiheit am wenigsten ein. Und außerdem ist es gerade im Wald unauffälliger. Ihr wollt doch sicher keine Zielscheibe auf dem Rücken tragen.«
»Du bist ein Schatz, Mary«, sagte Isabel grinsend.
»Das freut mich zu hören.« Mary sah zu ihr auf. »Ich habe Euch sehr gern, Komtess Isabel.«
»Ich dich auch, Mary«, antwortete Isabel mit vor Rührung heiserer Stimme. »So sollte keine Frau ihren ersten Tag als Frau ihrer großen Liebe verbringen müssen.«
»Wenn James in die Schlacht zieht, bin ich hier genau richtig. Denn ich glaube, ich würde gern noch mehr Nächte mit dem großen Kerl verbringen.«
Zu ihrer eigenen Verwunderung schaffte Isabel es diesmal, ihr Kleid selbst zu schnüren. Natürlich hatte Mary recht. Es war ihr unkompliziertestes Gewand. »Das verstehe ich nur zu gut. Ich hoffe, eure erste gemeinsame Nacht war genau so, wie du sie dir erträumt hast.«
»Sie war noch besser. Sehr viel besser. James’ Gurke ist wirklich unglaublich groß.«
Isabel kicherte, wurde aber fast sofort wieder ernst. »Ich hoffe, er hat dir nicht wehgetan.«
»Oh, nein, er war ganz zärtlich. Der König hat ihm erklärt, wie er mir keine Schmerzen bereitet.«
»Weißt du das von James?«
Mary schüttelte den Kopf und zeigte auf ihr Ohr. »Anscheinend war James gestern Abend noch nervöser als ich. Der König hat versucht, ihn zu beruhigen.«
Oh, Arthur. Wie konnte er nur so perfekt sein? »Euer Eheversprechen war wunderschön. Und du bist so hübsch. Kein Wunder, dass James nervös war.«
»Nun, offenbar hat der Rat des Königs sehr gut gewirkt. Ich muss gestehen, dass ich kaum etwas von dem verstanden habe, was er gesagt hat, aber ich weiß es wirklich zu schätzen.«
Mary stand auf. »Fertig. Ich habe zweiunddreißig Zöpfe. Wird das reichen?«
»Auf jeden Fall. Wo hast du die ganzen Haare her, Mary?«
»Ich kann sehr überzeugend sein, wenn ich will. Also, was machen wir jetzt damit?«
»Ich brauche dein Talent noch einmal und auch deine Überredungskünste, denn wir werden wahrscheinlich auf heftigen Widerstand stoßen.«
Mary sammelte die geflochtenen Zöpfe zusammen. »Na dann los, Madam!«
25
Arthur traute seinen Augen kaum. Ungläubig starrte er die Frauen an, die sich um seinen runden Tisch versammelt hatten. Am Kopfende stand Isabel, gab den Dienerinnen Anweisungen, die sie auf einer Pergamentrolle notierte, und erarbeitete offensichtlich eine Art Schlachtplan.
»Was geht hier vor sich?«, wollte er wissen.
Isabel blickte nur auf, während alle anderen Frauen bis auf Gwen sich hastig erhoben.
»Setzt euch wieder hin«, forderte er. »Isabel, was machst du da?«
»Das hier ist Eure Tafelrunde, oder nicht?«, erwiderte sie gelassen und richtete sich auf. »Wir planen unsere Strategie. Ist dieser Tisch nicht genau dafür vorgesehen?«
»Für … für …« Bei den Göttern, mit dieser Frau zu streiten war absolut zwecklos. »Was für eine Strategie? Erst lässt du Mary den Männern Zöpfe verpassen, und jetzt willst du Frauen in die Schlacht führen? Gibt es irgendetwas, was du nicht tun würdest, Isabel?«
»Ich würde nie zulassen, dass jemand Camelot erobert. Vielleicht irre ich mich, aber ich dachte, das wäre unser Ziel.«
»Und du hast kein Problem damit, Frauen in den Kampf zu schicken?«
Isabel sah sich an dem vollbesetzten Tisch um. »Alle, die sich nicht beteiligen wollen, heben bitte die Hand. Wenn eine Frau gegen ihren Willen hier ist, sagt sie es bitte jetzt. Ihr werdet nicht bestraft werden, und es steht euch jederzeit frei, zu gehen.«
Niemand hob die Hand, nicht einmal Gwen.
»Ich werde nicht zulassen …«
»Du
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