Goettin der Legenden
hast keine andere Wahl. Guinevere – meines Wissens nach die Königin von Camelot – hat entschieden, dass wir euch in dieser Angelegenheit helfen werden.«
Arthurs Zorn überwog seine Bewunderung. »Wir sind im Krieg. Eine solche Schlacht schlagen nur Männer.«
»Von dieser Schlacht hängt das Schicksal Camelots ab«, entgegnete Isabel. »Wir müssen uns alle daran beteiligen.«
»Du kommst aus Dumont, nicht aus Camelot. Du hast kein Recht …«
Eine nach der anderen erhoben sich die Frauen am Tisch – auch Gwen –, und an ihren wütenden Gesichtern ließ sich unschwer erkennen, dass sie es nicht aus Respekt ihrem König gegenüber taten. Tatsächlich galt ihre Loyalität nun offensichtlich allein der Komtess von Dumont.
»Ich gebe ihr das Recht, Arthur«, erwiderte Gwen mit fester Stimme, obwohl ihre Hände zitterten. »Wir werden euch auf unsere Art unterstützen. Jede von uns hat einen Mann, der sich bereitwillig in Gefahr begibt. Wir werden unseren Beitrag leisten, ob es euch gefällt oder nicht. Isabel hat eine Menge Ideen. Wir werden euch nicht behindern, aber wenn sich eine Gelegenheit ergibt, werden wir euch beschützen. Jetzt kümmere dich wieder um deinen Schlachtplan und überlasse uns den unseren.«
Und dann hoben die Frauen zu Arthurs Verblüffung die Hände, klatschten sie gegeneinander und sagten etwas, das für ihn klang wie: »High Five.«
Das war zu viel für ihn. Die größte Überraschung war, dass Gwen ihm widersprochen und offen seine Wünsche missachtet hatte. Anscheinend hatte sie, ohne dass er es bemerkt hatte, ein Rückgrat entwickelt. Als sie verkündete, dass sie alle für einen Mann kämpften, hatte er sofort gewusst, dass sie Lance meinte, nicht ihn, aber das störte ihn nicht. Für ihn zählte nur, dass Isabel eindeutig für ihn kämpfte.
Die zweite Überraschung bestand darin, dass auch alle Dienerinnen sich ihm widersetzten.
Aber das Allerschlimmste war, dass Isabel sich nicht nur selbst am Krieg beteiligen wollte, sondern auch noch alle Frauen um sich versammelt hatte, die ihr in die Schlacht folgen würden.
Er wusste, wann er ausmanövriert war. »Also schön«, sagte er. »Tut, was ihr für angemessen haltet. Aber, Isabel, Eure Pläne beinhalten hoffentlich nicht, dass Frauen sich ins Schlachtgetümmel …«
»Nein, tun sie nicht«, versicherte sie ihm. »Ich schwöre, dass wir uns an unsere Talente halten werden. Wir sind schlauer und raffinierter als Männer. Keine einzige Frau wird in diesem Kampf zu Schaden kommen, das verspreche ich dir. Und wenn wir erfolgreich sind, bleiben auch unsere Männer unverletzt. Ist das nicht das Ziel?«
»Doch, das ist es. Aber, Isabel, Komtess Isabel, könnte ich kurz mit dir sprechen?«, fragte er und winkte sie zu sich.
»Und du meinst wahrscheinlich, dass du mich eine geschlagene Stunde lang anschreien willst?«
Die anderen Frauen lachten.
»Das ist durchaus möglich. Aber wir müssen reden. Jetzt komm bitte.«
»Soll ich Euch begleiten, Komtess?«, erkundigte sich Mary.
Na großartig, jetzt hatte sie die Dienerinnen schon so weit, dass sie ihn, ohne zu zögern, angreifen würden, wenn er Isabel auf irgendeine Weise bedrohte. Seine eigenen Leute … Er hatte eindeutig die Kontrolle über das Schloss verloren.
»Nicht nötig, Mary«, sagte Isabel. »Er macht mir keine Angst, nicht mal mit Excalibur an seiner Seite. Wenn mein Kopf jedoch plötzlich zur Tür hereinrollen sollte, könnt ihr davon ausgehen, dass mein Vertrauen in den König nicht gerechtfertigt war.«
»Sehr lustig«, grollte Arthur, während er Isabel in sein Arbeitszimmer schleifte.
»Sind Mordred und seine Männer schon zurück?«
»Ja.«
»Waren sie erfolgreich?«
»Mordred glaubt, ja. Allerdings konnte er es kaum abwarten, sich diese Zöpfe vom Kopf zu reißen, und von den Kleidern waren er und seine Männer auch nicht sonderlich begeistert.«
»Die Verkleidung war ein zusätzlicher Schutz. Wenn sie auf feindliche Soldaten gestoßen wären …«
»… hätten die Angreifer gedacht, sie hätten es mit hilflosen Frauen zu tun, schon verstanden. Bestimmt ist dir die Ironie dieser Täuschung bewusst.«
»Welche Ironie?«
»Du setzt die Überzeugung der Männer, dass Frauen sich nicht wehren können, gegen sie ein.«
»Wenn sie so dumm sind, brauchen sie sich nicht zu wundern, dass wir sie so leicht überlisten.«
»Mordred und seine Männer haben zehn feindliche Soldaten gefangen genommen.«
»Wundervoll! Hoffen wir, dass noch
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