Goettin der Legenden
Willen festhalten.«
Sie sah zu ihm auf. »Deswegen musst du dir keine Gedanken machen. Ich vertraue dir.«
»Oh, doch, ich muss mir Gedanken machen«, widersprach er. »Ich wollte dich vom ersten Moment an, Isabel. Aber wenn ich dir das gesagt hätte, ohne dir die Situation zu erklären, hättest du mich wahrscheinlich für einen hemmungslosen Schwerenöter gehalten, der seine Frau betrügt, und allen Respekt vor mir verloren. Das konnte ich nicht zulassen. Mag sein, dass das selbstsüchtig ist, aber ich wollte nicht nur dich, sondern auch, dass du an mich glaubst. Vielleicht, damit jede Beziehung zwischen uns auf Vertrauen und Wahrheit beruht. Ich wollte dich einfach wissen lassen, dass ich mich nicht nur aus reiner Begierde zu dir hingezogen fühle.«
»Du bist ein großes Risiko eingegangen, Arthur.«
»Vielleicht. Aber du – ich weiß auch nicht – du warst mir auf Anhieb wichtig. Und ich konnte in deinen wunderschönen blauen Augen sehen, dass du meine Gefühle zumindest zum Teil erwiderst. Mag sein, dass ich vorschnell gehandelt habe, aber ich musste einfach auf meinen Instinkt vertrauen und mein Glück versuchen. Oder das Risiko eingehen, dass ich nie wieder solch eine Chance bekomme. Ich wünsche mir nichts mehr, als dass ich am Ende meiner Tage ohne Reue auf mein Leben zurückblicken kann, und wenn ich dir meine Gefühle nicht gestanden hätte, hätte ich das bis in alle Ewigkeit bereut.«
Isabels Augen wurden feucht, aber sie blinzelte die Tränen weg. »Danke«, flüsterte sie. »Ich bin wirklich froh, dass du so ehrlich zu mir bist. Und du bist nicht allein mit deinen Hoffnungen und Sehnsüchten. Du hast vollkommen recht. Wenn ich nichts von den Schwierigkeiten in deinem Leben wüsste, hätte ich es mir nie erlaubt, Gefühle für dich zu entwickeln, geschweige denn, dich zu küssen oder mit dir zu schlafen.«
»Wir haben nicht miteinander geschlafen.«
»Aber nicht wegen mangelnder Bemühungen meinerseits.«
Er lächelte, wurde dann aber sofort wieder ernst. »Ich kann mir nicht guten Gewissens nehmen, was du dem Mann schenken solltest, der eines Tages dein Herz erobern wird.«
»Ach Arthur, siehst du nicht, dass ich mein Herz längst an dich verloren habe?«
Mit diesen wenigen Worten war es um ihn geschehen. Er konnte nicht anders. Er umfasste Isabels Gesicht und küsste sie. Anfangs war der Kuss hitzig und ungestüm, doch dann zügelte er seine Begierde und brachte sie zärtlich dazu, den Mund zu öffnen. Er konnte kaum glauben, wie perfekt ihre Lippen aufeinanderpassten. Sie waren wie füreinander geschaffen.
Ihre Zunge schmeckte nach Minze, und seine Beine gaben fast unter ihm nach, als sie über seine Lippen leckte und dann in seinen Mund glitt. Der Gedanke, dass dieser Kuss wahrscheinlich das einzige Liebesspiel war, das sie je miteinander erleben würden, war schier unerträglich.
Isabel löste sich von ihm, bevor er bereit war, aber er akzeptierte es als ihr gutes Recht. Der Anblick ihrer von dem Kuss geschwollenen Lippen fachte seine Begierde jedoch nur noch weiter an. Am liebsten hätte er sie sofort wieder an sich gezogen, doch stattdessen trat er einen Schritt zurück, stützte die Hände auf seine Oberschenkel und versuchte, die Kontrolle über seinen Körper zurückzugewinnen. Er atmete keuchend. Schließlich kniff er kurz die Augen zu und richtete sich dann auf. »Ich muss meinen Kopf klären, bevor wir ins Schloss zurückkehren.«
»Arthur?«
»Ja?«
»Ich muss dir etwas sagen, was dir womöglich hilft, dich abzukühlen.«
»Im Moment könnte mich nicht einmal ein stundenlanges Bad in Eiswasser abkühlen, Komtess.«
»Aber mein Geständnis vielleicht schon.«
»Was für ein Geständnis?«
»Ich war nicht ganz ehrlich zu dir, Arthur.«
Das zeigte Wirkung. Arthur hatte in den letzten Monaten mehr Lügen und Verrat über sich ergehen lassen müssen als die meisten anderen Menschen in ihrem ganzen Leben. Argwöhnisch verschränkte er die Arme vor der Brust. »Ich höre.«
»Ich habe dich nicht angelogen«, versicherte Isabel ihm schnell. »Du hast mich nur überrascht, und ich war zu verblüfft und verlegen und …«
»Bitte komm zum Punkt, Isabel. Was auch immer du mir sagen willst – ich werde es verkraften.« In Wahrheit war er sich nicht so sicher, aber wenn sie ihn wirklich betrogen hatte, dann wollte er es lieber jetzt gleich wissen.
»Bitte sei mir nicht böse.«
»Das kann ich dir nicht versprechen, solange ich nicht weiß, was du getan hast.«
»Als
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