Goettin der Legenden
freut mich wirklich sehr, dass es dir bessergeht.«
Er wollte das Zimmer verlassen, als sie plötzlich rief: »Deine Komtess hat mich verletzt!«
Die Behauptung ließ ihn innehalten. »Ich habe dir doch gesagt, dass sie nicht meine Komtess ist. Würdest du mir jetzt bitte erklären, wie sie dich verletzt hat?«
»Meine Brust und mein Oberbauch tun weh. Wie mir berichtet wurde, hat sie mich geschlagen. Ich finde, du solltest sie dafür bestrafen.«
Arthur starrte sie ungläubig an. Wer, um alles in der Welt, war diese Frau, und wie hatte er sie jemals lieben können? »Du solltest den Göttern danken, dass sie dich geschlagen hat, wie du es ausdrückst. Damit hat sie dir das Leben gerettet, Gwen. Wenn sie es nicht getan hätte, würden wir dich vielleicht gerade in diesem Moment beerdigen.«
»Ich bin deine Ehefrau«, wiederholte sie noch einmal, bevor sie erhobenen Hauptes aus dem Zimmer schritt.
»Das hast du bereits gesagt«, erwiderte er. »Immer und immer wieder. Aber das bedeutet schon lange nichts mehr.«
Isabel hatte den herrlichsten Traum. Sie träumte, Arthur würde zu ihr ins Bett schlüpfen und sich an sie kuscheln.
Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Brust und fuhr erschrocken hoch.
»Finger weg, oder ich schwöre, ich werde dich kastrieren, du …«
»Ich bin es, Isabel«, flüsterte eine vertraute Stimme. »Und ich fürchte, ich müsste dich daran hindern, mich zu … kastrieren?«
Sie strich sich die Haare aus den Augen. »Arthur?«
»Ja, Komtess.«
Das Licht der glühenden Kohlen im Kamin reichte nicht aus, um ihn zu erkennen. Er klang wie Arthur, aber um ganz sicherzugehen, fragte sie: »Was für eine königliche Aufgabe erledigst du gerade?«
»Ich sage ›he du, mach dies‹. Leg dich mit mir hin, ohne mich zu kastrieren.«
Isabel versuchte, ihre Benommenheit abzuschütteln. »Warum bist du zu dieser Zeit schon königlich, Arthur?«
»Ich musste dich abpassen, bevor du dich deinem Komtessenzeug widmest.«
Lachend schlüpfte sie unter die Decke. »Jetzt mal im Ernst: Was machst du hier?«
Er schlang einen Arm um ihre Taille und zog sie an sich. »Ich hatte das dringende Bedürfnis, dich zu sehen.«
»Arthur, ich kann unmöglich gleich wieder mit dir schlafen. Ich werde froh sein, wenn ich morgen laufen kann.«
»Deshalb bin ich nicht hier. Ich werde froh sein, wenn ich morgen ein Schwert halten kann. Aber ich möchte bei dir sein, Isabel, dir zeigen, wie sehr ich dich brauche.«
Als sie das Beben in seiner Stimme hörte, löste sie sich ein Stück von ihm, um ihn anzuschauen. »Was ist los?«, erkundigte sie sich besorgt.
»Wer sagt, dass etwas los ist?« Er strich ihr zärtlich die Haare aus dem Gesicht und küsste ihre Braue. »Kann ein Mann nicht einfach mit der Frau zusammen sein wollen, die er liebt?«
Sie zog die Stirn kraus, obwohl sie wusste, dass er es wahrscheinlich nicht sehen konnte. »Erinnerst du dich noch an unser Gespräch über Ehrlichkeit und Vertrauen?«
»Aber natürlich.« Er seufzte. »Ich hätte mir denken können, dass du dich in so einem Moment darauf berufst.«
»Ja, ich berufe mich darauf, König Arthur, und das werde ich jedes Mal tun, wenn du mir etwas vorzumachen versuchst.«
»Und sollte ich mich vielleicht auf mein Recht berufen, dass ich im Augenblick nicht darüber reden möchte?«
»Das wäre sehr unköniglich.«
Er lachte leise. »Weshalb, Komtess?«
»Weil Könige sich ihren Problemen stellen und ihnen nicht aus dem Weg gehen, indem sie zu Komtessen ins Bett schlüpfen, die sich gerade nicht mit Komtessenzeug beschäftigen.«
»Womit warst du beschäftigt, wenn ich fragen darf?«
»Ich habe von königlichen Dingen geträumt.«
»War es ein schöner Traum?«
»Du weichst meiner Frage aus, und das ist nun wirklich sehr unköniglich.«
»Du bist nicht ansatzweise nackt genug, und das ist erschreckend unkomtessenhaft.«
Obwohl er scherzte, hörte sie seiner Stimme an, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Entschlossen, sich nicht länger ablenken zu lassen, löste sie sich aus seiner Umarmung und setzte sich auf. »Arthur. Was ist los?«
Er richtete sich ebenfalls auf und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Oder jedenfalls dachte sie das. Im Dunkeln ließ sich so etwas nur schwer erkennen.
»Als ich in mein Gemach zurückgekehrt bin, hat Gwen auf mich gewartet«, berichtete er.
»Oh, sehr schön! Dann geht es ihr also besser.«
»Ich vermute, das hängt von der Perspektive ab.«
»Oh, das klingt nicht so
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