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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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keine Schmerzmittel, aber ich glaube, ich habe etwas in meinem Notfallpack, das Wunder wirkt. Ich verspreche dir, dass du dich nach ein paar Paracetamol 500 und einem Glas Wein viel weniger gestresst fühlst und womöglich auch keine Schmerzen mehr hast.«
    »Paracetamol 500 ?«, wiederholte er fragend.
    »Vertrau mir einfach«, antwortete sie nur.
    Er ächzte leise und hielt seine bandagierte Hand eng am Körper, als sie langsam aus dem Jeep kletterten und zum Haus gingen. Niemand hatte sich die Mühe gemacht, die Tür zu schließen, und so wanderten sie einfach in den Aufenthaltsraum.
    Artemis lag wie hingegossen auf der Couch. Ein Sanitäter fühlte ihren Puls, ein anderer schwenkte ein kleines Fläschchen vor ihrer Nase.
    »Oh!«, stammelte sie. »Weg mit diesem ekligen Zeug!«
    »Na, na … ganz ruhig, meine Göttin«, beschwichtigte Eddie.
    »Hey, alles klar«, rief Pamela kopfschüttelnd. »Dem Schlangenbissopfer geht es gut, danke sehr!«
    Sofort richtete Artemis sich auf und spähte über die Sofalehne. Als sie Apollo entdeckte, füllten sich ihre großen blauen Augen mit Tränen.
    »Mein Bruder!« keuchte sie. »Oh, mein armer Bruder!«
    Wankend streckte sie ihm die Arme entgegen. Langsam ging Apollo zur Couch, und Eddie rutschte ein Stück, damit er sich zu seiner Schwester setzen konnte. Tränen liefen ihr über die Wangen, während sie behutsam den Verband an seiner Hand berührte.
    »Die haben gesagt, du seist von einer Giftschlange gebissen worden. Ich hatte solche Angst, ich dachte, womöglich …« Artemis brach ab und biss sich auf die Unterlippe.
    Apollo legte den Arm um seine Schwester und ließ sie an seiner Schulter weinen.
    »Alles ist gut. Alles ist gut.«
    »Wo hab ich nur meinen Kopf?« Auf einmal schien Eddie die Situation zu begreifen. »Sie müssten längst auf dem Weg ins Krankenhaus sein. Rasch, rasch!«
    »Nein!«, rief Apollo. »Eddie, ich habe eine große Bitte an Sie.«
    »Alles, was in meiner Macht steht«, antwortete der Autor feierlich.
    »Bitte lassen Sie mich bis Freitag hier bleiben.«
    »O nein! Du solltest dich in die Obhut der besten Ärzte des Landes begeben!«, rief Artemis, und einen Moment sah es aus, als wollte sie ein zweites Mal in Ohnmacht fallen.
    Während sich alle – wieder – um die Göttin kümmerten, konnte Pamela ihren Blick auf sich lenken und formte mit dem Mund das Wort
Hermes
. Überrascht blinzelte Artemis, unterbrach für einen Moment ihr verzweifeltes Schluchzen, und Apollo erklärte mit ruhiger und gefasster Stimme: »Das Schlangengift bedroht nicht mein Leben, selbst die Mediziner hier können bezeugen, dass meine Vitalzeichen regelmäßig und stark sind. Ich brauche einfach nur Ruhe, und die finde ich hier viel eher als an einem Ort, wo ich von Fremden umgeben bin.«
    Wie ein verwirrtes Kind sah Artemis ihren Bruder an. »Es wird dir also nicht …
schaden
?« Das letzte Wort stieß sie hervor, als hätte es einen ekelhaften Geschmack.
    Obgleich Pamela sah, dass Apollo seine verletzte Hand noch immer eng am Körper hielt, und wusste, dass er schreckliche Schmerzen hatte, schüttelte er den Kopf und lächelte seiner Schwester beruhigend zu. »Nein, ich werde keinen Schaden davontragen.«
    Artemis nahm Eddies Hand. »Oh, bitte. Schick ihn nicht weg«, flehte sie ihn an.
    »Ich denke gar nicht daran«, antwortete der große Mann und tätschelte beschwichtigend ihre Hand. »Bringen Sie alles, was Sie brauchen, in sein Zimmer«, befahl er den Sanitätern, »ich rufe meinen Leibarzt. Er wird sich von nun an um Phoebus kümmern.«
    Ehrfürchtig beobachtete Pamela, wie die Sanitäter aufsprangen, während Eddie den stets aufmerksamen James beiseite rief, um ihm zu erklären, wen er anrufen musste und was wann wie und warum zu geschehen hatte. Wie im Auge des Sturms hatten Pamela, Artemis und Apollo einen kurzen ungestörten Moment.
    »Hermes?«, flüsterte Artemis Pamela zu.
    Pamela antwortete ebenso leise: »Er ist aufgetaucht, als Apollo …« Sie zögerte, begegnete Apollos Blick und sah sein leichtes Kopfschütteln, »… als die Schlange Apollo gebissen hatte«, korrigierte sie sich. »Hermes hat das Gift aus seinem Körper vertrieben, aber die Schmerzen nicht – eurem wütenden Vater sei Dank.«
    »Wir sollen am Freitag sofort nach Sonnenuntergang zu ihm kommen. Er hat beschlossen, das Portal danach zu schließen. Endgültig.«
    Pamela sah die Überraschung auf dem Gesicht der Göttin, doch als Eddie zu ihnen zurückeilte, war sie fast

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