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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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Menge hübsche kleine Geschichten über Schlangenbisse ausgetauscht, auf die Pamela hätte verzichten können. Zum Beispiel hatte sie bisher keine Ahnung gehabt, dass es in den Vereinigten Staaten pro Jahr über achttausend Giftschlangenbisse gab und dass durchschnittlich zehn davon tödlich endeten. Außerdem erfuhr sie, dass Pferde regelmäßig von Schlangen gebissen wurden und normalerweise nicht so glimpflich davonkamen wie die Menschen, weil sie meistens in die Nüstern gebissen wurden, wenn sie den Kopf senkten, um eine Schlange zu beäugen. Das war bei den armen Tieren anscheinend die gefährlichste Stelle, da die Schwellung die Nüstern verschloss, so dass das Pferd erstickte.
    Pamela hielt Apollos Hand und versuchte die Unterhaltung auszublenden, leider ohne Erfolg.
Zehn Todesfälle durch Schlangenbisse
, ging es ihr immer wieder durch den Kopf.
    »Sir, Ihre Schwester und Mr. Faust empfangen uns vor der Ranch. Von dort aus folgen sie uns dann zum Krankenhaus«, rief ein Sanitäter, als der Jeep auf den Kiesweg fuhr.
    »Krankenhaus?« Apollo runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. »Das ist doch nicht nötig.«
    »Aber Sir, es dauert mehrere Stunden, um die volle Dosis des Gegengifts zu verabreichen und zu überwachen. Es wäre wirklich das Beste, wenn Sie über Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Manchmal zeigen sich Symptome erst mehrere Stunden nach einem Schlangenbiss.«
    Apollo sah aus dem Seitenfenster des Jeeps und entdeckte Artemis und Eddie, die neben der Limousine standen.
    »Bringen Sie mich einfach zu ihnen rüber«, sagte er und deutete auf die beiden.
    Zwar runzelte der Sanitäter etwas missbilligend die Stirn, aber der Jeep folgte der Auffahrt und stoppte neben der Limousine. Ehe die Sanitäter reagieren konnten, hatte Eddie die Türen bereits aufgerissen, und eine totenbleiche Artemis spähte herein. Sie warf einen Blick auf ihren Bruder, und als sie die Infusionsnadel in seinem Arm, den Sauerstoffschlauch in seiner Nase und die bandagierte Hand sah, verdrehte sie die Augen, rang nach Luft und sank, einer göttlichen Diva würdig, in Ohnmacht.
    »Na toll«, murmelte Pamela, während sämtliche Sanitäter aus dem Krankenwagen stürzten und sich um die gestürzte Göttin versammelten.
    »Sie ist noch nie in Ohnmacht gefallen«, sagte Apollo und beobachtete mit unverhohlener Neugier, wie Eddie die Männer wegscheuchte, Artemis auf die Arme nahm und ins Haus trug, dicht gefolgt von den Sanitätern.
    »Wenn man bedenkt, dass es ihre erste Ohnmacht ist, hat sie das sehr gut gemacht, finde ich.« Apollo begann zu lachen, dann schloss er die Augen, weil erneut ein heftiger Schmerz ihn durchzuckte.
    Pamela konnte es kaum ertragen, wie blass und angestrengt sein Gesicht wurde, wenn er sich zu viel bewegte. »Kann ich irgendetwas für dich tun?«
    Ohne die Augen zu öffnen, schüttelte er nur knapp den Kopf.
    Pamela fühlte sich entsetzlich hilflos. »Na gut. Aber deine Schwester hat definitiv das Zeug zur Drama-Queen«, sagte sie und bemühte sich um einen leichten Ton.
    Nach ein paar Atemzügen schlug Apollo die Augen wieder auf und brachte ein mattes Lächeln zustande. »Da hast du allerdings recht.«
    »Tut dein Arm verflucht verdammt höllisch weh?«, fragte sie.
    »Ja, aber ehrlich gesagt bin ich froh, dass die Sanitäter Artemis nachgelaufen sind. Ich möchte nicht ins Krankenhaus, Pamela. Ich kann die Schmerzen ertragen, die mein Vater als Strafe über mich verhängt hat. Aber ich halte es nicht aus, ständig von fremden Menschen betatscht und gepiekt zu werden.« Er deutete mit dem Kinn auf die Infusionsnadel, die in seinem Arm steckte.
    »Dann sehen wir doch mal, ob E. D. Faust seinen nicht unbeträchtlichen Einfluss dafür spielen lassen kann, dass sein angemessen exzentrischer Gast hier auf der Ranch behandelt wird«, sagte sie, zog das Sauerstoffröhrchen aus Apollos Nase und holte die Infusion von ihrem Haken. »Wie gut, dass man sowas kann, wenn man Fan von
Emergency Room
ist.« Wieder musterte sie Apollo besorgt. Die Stressfalten auf seinem Gesicht hatte sie zuvor nie bemerkt. »Es ist wirklich grässlich, stimmt’s?«
    »Zeus hat nicht gelogen. Ich genieße alle Symptome eines Schlangenbisses.« Vorsichtig ließ er seine rechte Schulter kreisen und zuckte zusammen, weil der Schmerz sich augenblicklich wieder meldete.
    »Komm, wir bringen dich erst mal rein und machen es dir in deinem Zimmer gemütlich. Vermutlich gibt man Opfern eines Schlangenbisses routinemäßig

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