Göttin des Lichts
für seinen vorübergehend menschlichen Körper eine Strapaze gewesen. Selbst wenn er nicht mehr in Lebensgefahr schwebte, waren die dunklen Augenringe, die Blässe und die Falten in seinem Gesicht doch irgendwie beunruhigend.
Während Eddies Arzt ihn untersucht hatte, war Apollo in einen bequemen Pyjama geschlüpft. Das Oberteil hatte er nicht zugeknöpft, damit das medizinische Team, das die letzten Stunden um sein Bett herumgeschwirrt war, seine Vitalzeichen unter Kontrolle behalten konnte. Zum Glück waren jetzt alle weg und hatten ihre Infusionen, ihre Monitore, das missbilligende Stirnrunzeln und den unverkennbaren Krankenhausgeruch mitgenommen. Jetzt sah Apollo fast wie ein normaler Mann aus, der einen schweren langen Tag hinter sich hat.
Und so wollte Pamela ihn auch sehen. Sicher, sie konnten sich über Götter und die antike Welt unterhalten, aber im Gegensatz zur Realität seines warmen Körpers und seines freundlichen Lächelns fühlte sich das seltsam abstrakt und unwirklich an.
Leider gehörte zur Realität aber auch, dass er am Freitag auf den Olymp zurückkehren würde. Das Portal sollte geschlossen werden, also würde er endgültig aus ihrem Leben verschwinden. Auf einmal wurde ihr Herz schwer.
»Was ist?«, fragte Apollo.
Sie blickte ihm in die Augen. Er sah so müde aus, sie durfte seinen Schmerz nicht mit ihren Sorgen verschlimmern, nicht heute Nacht. Also rang sie sich ein Lächeln ab.
»Ich habe mich noch gar nicht bedankt, dass du mir das Leben gerettet hast.«
Apollo beugte sich vor und berührte die Goldmünze, die sie um den Hals trug.
»Ich habe mich verpflichtet, dich zu beschützen. Und ich breche nie mein Wort.« Seine Hand wanderte von der Goldmünze und berührte zärtlich ihren langen, nackten Hals.
Sie schauderte.
»Ist dir kalt?«, murmelte er.
»Wie könnte mir kalt sein, wenn du mich berührst?«
Sein Lächeln war erfüllt von Sonnenlicht. »Tja, siehst du – ich bin der Gleiche, ganz egal, ob sterblich oder unsterblich. Du fühlst noch immer meine Hitze.« Er beugte sich näher zu ihr, und sein Mund fand ihren. Als sie den Kuss abzuwehren und seiner erotischen Verlockung zu widerstehen versuchte, flüsterte er: »Hilf mir, die Schmerzen zu vergessen. Ich möchte mich in dir verlieren.«
Wie hätte sie Nein sagen können? Sie war verrückt nach ihm.
Sie liebte ihn.
Aber sie legte die Hand auf seine Brust und schob ihn weg. Ihr Kuss endete, und er schaute sie verwundert an.
»Heute möchte ich
dich
lieben. Nimm es als Geschenk, Apollo.«
Als sie seine Schultern in die Kissen zurückdrückte, wehrte er sich nicht. Sie stand auf, zog sich mit einer fließenden Bewegung das Hemd über den Kopf und schlüpfte aus ihren Shorts und den Wanderschuhen. Dann trat sie, statt sich zu ihm zu legen, ein paar Schritte zurück, um seinen ganzen Körper sehen zu können.
Sie liebte es, wie er sie mit den Augen verschlang, denn dann fühlte sie sich schön, begehrenswert und mächtig.
So muss sich eine Göttin fühlen
, dachte sie. Apollos Liebe hatte sie verändert. Der Entschluss, sich ihm zu öffnen, hatte sie aus Duanes Schatten heraustreten lassen und Licht in ihre Welt gebracht. Er war ein Gott, sie war eine sterbliche Frau, aber durch seine Liebe wurde sie selbst zur Göttin des Lichts.
Langsam griff sie nach hinten und öffnete ihren schlichten weißen Spitzen- BH . Als sie ihn ablegte, ließ sie die Hände über ihre Brüste gleiten und nahm sich einen Augenblick Zeit, um ihre Brustwarzen zu berühren und hart werden zu lassen. Zärtlich wanderten ihre Hände über ihren Körper und streiften im Vorübergehen ihren Slip von den Hüften. Apollo ließ sie nicht aus den Augen.
Schließlich näherte sie sich dem Bett, vollkommen nackt.
»Nein«, sagte sie, als er sich aufzusetzen versuchte. »Heute bin ich an der Reihe.«
»Du bist so schön, liebste Pamela«, sagte er. »Ich hoffe, ich …«, begann er und gab dann ein zittriges Lachen von sich.
Was hatte sie gedacht? Er hatte grausame Schmerzen, und sie benahm sich wie eine Stripperin, wo er doch in Wirklichkeit eine Krankenschwester brauchte. Sie legte die Finger auf seinen Arm, direkt über dem Verband. »Ich kann mich auch einfach neben dich legen. Wir müssen gar nichts tun.«
»Das ist es nicht«, protestierte er hastig. »Ich will dich, ich möchte, dass du mich liebst. Ich hoffe nur, dass ich dich nicht enttäusche. Ich weiß, ich habe dir gesagt, dass ich meine göttlichen Kräfte nicht eingesetzt habe, um
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