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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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Allerdings sieht es nicht danach aus, als würde die Sterblichkeit dir sonderlich gut bekommen«, fügte er gespielt besorgt hinzu. Dann grinste er verschmitzt und klopfte sich den unsichtbaren Staub von den Händen. »Tja, ich habe meine Botschaft ausgerichtet und meine gute Tat für heute vollbracht. Angeblich richtet Aphrodite heute eine Glücksspielparty aus, und ich habe vor, in großem Rahmen gegen sie zu verlieren.«
    Mit einer kleinen Bewegung seiner zarten Handgelenke verschwand der fliegende Gott wieder im Himmel.
    Apollo drückte seine pochende Hand an den Körper und rutschte so zu Pamela, dass er ihr ins Gesicht schauen konnte. Ihre Wangen waren noch immer tränennass.
    »Ich wollte, du würdest nicht weinen, liebste Pamela. Alles ist gut.«
    »Hat er die Wahrheit gesagt? Wirst du wirklich wieder vollständig gesund?«, fragte Pamela und wischte sich übers Gesicht.
    »Hermes ist Zeus’ Bote. Was er sagt, klingt zwar manchmal ziemlich schnippisch, aber er lügt nicht.«
    Erleichtert ließ sie sich an seine Schulter sinken, richtete sich aber sofort wieder auf, nahm sein Gesicht zwischen die Hände und küsste ihn stürmisch. Ohne auf seine Schmerzen zu achten, erwiderte er ihren Kuss und drückte sie an sich, so dass er die weiche Rundung ihrer Brust und ihrer Hüfte spürte.
    »Bitte jag mir nie wieder so einen Schrecken ein«, sagte sie an seinem Mund. Dann begann sie, ihn wieder zu küssen, wich aber zurück, als sie Schritte den Weg heraufkommen hörte. Hastig zog sie ihr Hemd glatt und fuhr sich mit der Hand durch die kurzen Haare. »Ich soll doch dafür sorgen, dass du Ruhe bewahrst.«
    Apollo brachte ein einigermaßen glaubhaftes Lächeln zustande. »Du hast gehört, was Hermes gesagt hat. Das Gift kann mir keinen wirklichen Schaden zufügen. Also darfst du mich gern küssen und überhaupt mit mir machen, was du willst – sooft du willst.«
    »Womöglich nehme ich dich beim Wort, Gott des Lichts. Aber eins nach dem anderen.« Pamela stand auf und rief den Weg hinunter: »Hier! Hier sind wir!«
    »Ja, Ma’am, wir kommen«, antwortete eine körperlose Stimme.
    Sie schaute zu Apollo zurück. Seine blutige Hand war rot und geschwollen. »Ich glaube, es wäre ein bisschen schwierig zu erklären, dass du daran nicht sterben wirst und dass es nur höllisch wehtut.«
    Erneut verzerrte sich Apollos hübsches Gesicht vor Schmerz. »Es tut nicht höllisch weh, es tut verflucht verdammt höllisch weh.«

29
    Obwohl Pamela sich gerne vorgemacht hätte, dass die Sanitäter zu jedem anderen Menschen genauso nett gewesen wären und dass die Brieftasche ihres Gönners gar keine Rolle spielte, kam sie zu dem Schluss, dass man mit Geld doch fast alles kaufen konnte – in diesem Fall Aufmerksamkeit und ein schon fast übertriebenes Maß an Fürsorge. Noch bevor sie Apollo in den Krankenwagen luden, legten sie ihm eine Infusion mit dem Gegengift und zusätzlicher Flüssigkeit. Pamela trat zurück und beobachtete die Männer bei der Arbeit. Jetzt, wo sie wusste, dass für Apollo keine akute Gefahr mehr bestand, konnte sie die Effizienz würdigen, mit der seine Wunde von Fachleuten gesäubert, verbunden und ruhiggestellt wurde, ohne dass jemand dabei hysterisch schluchzte oder gar Apollos unverletzte Hand umklammerte.
    Als sie der Diskussion lauschte, wie gut seine Vitalzeichen waren – vor allem angesichts der Tatsache, dass der Biss sich so nah bei einer Arterie befand – wurde ihr allerdings wieder einen Moment flau im Magen, und sie musste den Gedanken verdrängen, dass sie, bevor Hermes aufgetaucht war, keinen Puls gefunden hatte.
    »Könnte fast ein Trockenbiss gewesen sein«, meinte einer der Sanitäter. Natürlich hatte der Gott des Lichts sich geweigert, auf die Trage gehoben zu werden, und darauf bestanden, auf seinen eigenen Beinen zu gehen. So war er nun in Begleitung des Notfallteams, die Infusion im Schlepptau, auf dem Weg zu dem als Krankenwagen umgebauten Jeep.
    »Trockenbiss?«, fragte Apollo.
    »Ja, Giftschlangen spritzen unterschiedlich viel Gift, wenn sie beißen. Bestimmt haben Sie diese hier nur erschreckt und nicht verärgert, deshalb hat sie Ihnen nur eine geringe Dosis verabreicht. Mit einem Biss so dicht an einer Hauptschlagader hätte eine große, richtig wütende Klapperschlange Sie umbringen können.«
    Erneut überkam Pamela das Gefühl, sich übergeben zu müssen.
    Apollo dagegen schien fasziniert von der Erklärung des Sanitäters, und auf der Fahrt zurück zur Ranch wurden jede

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