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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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ich schließlich ein Abkommen getroffen. Im Frühling und Sommer lebt ihr Geist in meinem Körper in Tulsa und meiner hier in der Unterwelt bei Hades. Im Herbst und Winter bin ich in Oklahoma, und sie amüsierte sich ihrem Göttinnenkörper auf dem Olymp oder sonst wo.« Lina grinste. »Ein ziemlich gutes Arrangement. Der Winter ist in Oklahoma eigentlich ganz nett, und das Wetter in Elysion ist immer perfekt. Und ich kann bei Hades sein.« Ihre Augen leuchteten auf.
    »Ich … ich weiß nicht, ob ich das alles glauben kann.« Pamela rieb sich über die Stirn und zuckte erschrocken zusammen, als ihr Blick auf ihre blasse, geisterhafte Hand fiel. »Ich fühle mich nicht wie ich selbst. Ich sehe nicht aus wie ich selbst.«
    »Ich weiß, meine Liebe, ich weiß. Es ist immer schwer, wenn jemand stirbt, bevor er bereit ist. Und für dich ist es besonders hart, weil du nicht damit gerechnet hast, dass du hierherkommen würdest. Aber ich verspreche dir, dass Elysion dich willkommen heißen wird. Hier wirst du Frieden finden. Du brauchst keine Angst zu haben. Hör auf deine Seele – sie weiß mehr, als dir bewusst ist.«
    »Frieden …«, wiederholte Pamela. Sie musste nicht mehr nach Atem ringen, und ihre Angst ließ tatsächlich langsam nach. Etwas lag in der Luft um sie herum, etwas Süßes, Warmes, Tröstliches, wie ein sanfter Frühlingsregen. Ein leichter Windhauch umspielte ihren Körper und beruhigte ihre aufgebrachten Gedanken. Er schien ihren Namen zu flüstern wie eine Mutter, die ihr verlorenes Kind willkommen hieß.
    »Verstehst du jetzt, was ich meine?«, fragte Lina und musterte ihr Gesicht.
    Pamela atmete tief durch und blickte erneut auf ihren Körper hinab. Dieses Mal machte ihr ihre leuchtende Haut keine Angst mehr. Sie war immer noch sie selbst – das waren ihre Arme und Beine, ihr Körper. Sie hob ihre Hand und sah sie sich genau an … und erkannte ihre Seele in der veränderten Hülle.
    »Ich glaube, ich fange an zu verstehen.« Gedankenverloren fuhr sie sich durch ihre kurzen Haare und nahm vage zur Kenntnis, dass es sich ein bisschen anfühlte, als würde sie ihre Hand durch kühlen Nebel bewegen. Sie drehte sich ein Stück, so dass sie Lina direkt zugewandt war. »Ich glaube daran, dass ich hier Frieden finden kann – aber was ist mit Liebe?«
    »Du kennst die Antwort auf diese Frage bereits, Pamela. Liebst du Apollo noch?«
    »Natürlich«, antwortete sie ohne zu zögern.
    Lina lächelte. »Das kommt daher, dass die Liebe eins der wenigen Dinge ist, die wir hierher mitnehmen können.«
    »Und was ist mit …« Pamela hob erneut ihre fast durchsichtige Hand. »Ich bin nicht wie früher.«
    »Nein, du hast dich verändert. Aber du hast immer noch eine Gestalt und Gefühle. Der Rest liegt an dir und Apollo.«
    »Ist es für ihn nicht, als würde er einen Geist lieben?«, fragte Pamela besorgt.
    Lina nahm erneut ihre Hand. »In meinen Augen ist es eher, als würde man die Essenz eines Menschen lieben.
    »Ich bin tot.« Diesmal klang Pamela mehr erstaunt als verängstigt. Ihr Herzschlag hatte sich beruhigt, und sie fühlte sich nicht mehr, als wäre sie in einem Albtraum gefangen. Alle möglichen Gedanken schossen ihr durch den Kopf – sie sorgte sich um ihren Bruder, ihre Eltern und Vernelle, aber die Sorge schien weit weg, als wäre ihr Leben mit ihnen nur ein süßer Traum gewesen. Sie hatte sie nicht etwa vergessen oder aufgehört, sie zu lieben. Es war nur so, dass sie sich schon losgelöst von ihrem früheren Leben fühlte. Sie fragte sich, ob das eine Art Schutzfunktion der Seele war, damit sie sich nicht bis in alle Ewigkeit nach all dem sehnte, was sie verloren hatte. Bis in alle Ewigkeit … das war immer noch schwer vorstellbar.
    »Ich bin tot, aber ich bin immer noch ich selbst.«
    »Ja, Süße, und du wirst dich daran gewöhnen«, meinte Lina. Dann sah sie auf und lächelte. »Und hier sind unsere Götter.«
    Hades und Apollo kamen durch den Blumengarten auf sie zu. Der dunkle Gott hatte seinem Freund eine Hand auf die Schulter gelegt und redete mit ernstem Gesicht auf ihn ein. Apollo nickte, aber als er Pamela sah, gehörte ihr sofort seine ganze Aufmerksamkeit. Eilig ging er zu ihr und blieb neben der Bank stehen.
    »Du siehst genauso mitgenommen aus, wie nach dem Schlangenbiss«, meinte Pamela besorgt. »Tut deine Hand noch weh?«
    »Nein«, antwortete er und musste fast lachen. »Mein Körper ist vollkommen geheilt. Bist du in Ordnung, Liebste?«
    »Ja, ich denke schon.

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