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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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Irgendwie bin ich anders, aber immer noch ich selbst. Vielleicht bin ich mehr ich selbst, als ich es je war«, antwortete sie und man hörte ihr die Verwunderung über diese Erkenntnis an.
    »Kannst du mir verzeihen, dass ich deine Seele gestohlen und hierhergebracht habe?«
    Pamela betrachtete sein schönes Gesicht. Lina hatte recht behalten. Die Liebe war ihr auch nach dem Tod geblieben und sie war stark wie nie zuvor.
    »Es ist alles gut, Apollo. Ich verzeihe dir.«
    Der Gott des Lichts fiel auf die Knie, vergrub das Gesicht in ihrem Schoß und weinte vor unendlicher Erleichterung.
     
     
    Auf dem Berg Olymp hörte sich Zeus Artemis’ Geschichte an. Die Göttin der Jagd war wütend, aber da war noch etwas anderes. Sie trat mit leidenschaftlicher Überzeugung für die Belange der Sterblichen ein. Fasziniert sah Zeus mit an, wie Tränen über das schöne Gesicht seiner Tochter strömten, während sie von dem Tod der Menschenfrau erzählte, von der Artemis behauptete, dass ihr Bruder sie geliebt hatte. Er konnte kaum glauben, wie sehr sich seine Tochter verändert hatte. Artemis hatte sich nie für die Sterblichen interessiert. Sie war nicht grausam zu ihnen gewesen, sie hatte sich einfach unnahbar gezeigt. Die Menschen brachten der Göttin der Jagd Opfergaben dar, und manchmal erhörte sie ihre Gebete sogar, wenn ihr gerade danach war. Aber in all den Äonen, die er sie kannte, hatte Zeus sie nie um eine Sterbliche weinen sehen. Auch über den Barden, der ihr und ihrem Zwillingsbruder Zuflucht geboten hatte, hatte sie mit ehrlicher Zuneigung gesprochen. Als würde er ihr wirklich etwas bedeuten. Das alles war mehr als faszinierend.
    »Die arme, schwache Frau, die Pamelas Tod verursacht hat, stand unter Bacchus’ Einfluss. Ich habe seinen Gestank gerochen. Es war, als hätte sie darin gebadet. Der Gott des Weins ist nicht nur Schuld am Tod einer Sterblichen, sondern an all den Ereignissen, die zu dieser tragischen Nacht geführt haben. Und warum?« Die Göttin der Jagd wandte sich Bacchus zu, der neben ihr vor Zeus’ Thron stand. »Aus purer Eifersucht!«
    »Aus Rache!«, kreischte Bacchus.
    »Rache?«, fauchte Artemis. »Womit hat Pamela deine Rache verdient? Sie war gutherzig und loyal. Ihr einziges ›Verbrechen‹ war, dass sie meinen Bruder geliebt und uns beiden geholfen hat, als wir ohne unsere Kräfte in ihrer Welt gefangen waren.«
    »Ich habe nicht sie bestraft, sondern dich und deinen arroganten Bruder.« Bacchus wandte seinen wilden, gehetzten Blick Zeus zu. »Sie dachten, sie könnten mein Königreich an sich reißen und ungeschoren damit davonkommen. Sie waren keine unschuldigen Besucher, sondern Eindringlinge!«
    »
Sei still!«,
schrie Zeus und ein gewaltiger Donnerschlag ließ den Himmel erzittern. »Es ist Zeit, dass ich ein Urteil fälle. Komm zu mir, Bacchus.«
    Der Gott des Weins trat zögerlich näher an den Thron heran.
    »Du bist mein Sohn, Bacchus, und ich liebe dich. Aber du bist auch das Kind deiner Mutter. Semele wollte immer das, was sie nicht haben konnte. Nichts konnte sie zur Vernunft bringen, und so hat ihre Begierde sie schließlich das Leben gekostet. Jetzt sehnst du dich nach dem, was dir nicht zusteht. Wie deiner Mutter habe ich dir die Gelegenheit gegeben, Vernunft anzunehmen. Aber stattdessen versuchst du, mich zu täuschen. So sag mir, Bacchus: Was machst du mit einer Rebe, die keine Früchte trägt?«
    Bacchus blinzelte den Göttervater verwirrt an. »Ich stutze sie am Ende der Saison, so dass sie in der nächsten Saison wieder Früchte tragen kann.«
    Zeus nickte ernst. »Und das ist deine Strafe, mein Sohn. Von nun an wird dein Körper am Ende jeden Jahres zu den Titanen geschickt und von ihren Adlern in Stücke gerissen. Wenn du neu geboren wirst, dann lerne deine Lektion von der Rebe. Denk über deine Missetaten nach, lerne daraus und trage neue Früchte.«
    Bacchus schrie entsetzt auf, aber Zeus zeigte kein Erbarmen. Er hob seine mächtige Hand, und der Gott des Weins verschwand.
    Dann wandte sich der Göttervater wieder Artemis zu.
    »Komm zu mir, meine Tochter.«
    Ohne ein Anzeichen von Angst trat Artemis vor den Thron.
    »Sag mir, was du im Königreich von Las Vegas gelernt hast«, forderte er sie auf.
    Sie begegnete dem Blick der sturmgrauen Augen ihres Vaters. »Ich habe gelernt, was es bedeutet, sterblich zu sein.«
    »Was meinst du damit, Artemis?«
    »Ich habe gelernt, dass sie keine schwachen, unbedeutenden Kreaturen sind, die in der Geschichte der Welt keine

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