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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Anfang an in dieser Intrige steckte. Ich glaubte, er hätte eine günstige Gelegenheit gesehen, Ihnen die Briefe für dreißigtausend Dollar zu verkaufen, damit Sie diese dann verbrennen konnten. Offenbar war er aber an dem Schwindelgeschäft nicht beteiligt, sondern wurde von Carter und Ringold überfahren.«
    »Wie konnte er sich aber jetzt bereit erklären, Carter zu verteidigen?«
    »Reine Geldfrage«, sagte ich.
    Sie überlegte ein Weilchen. »Und woher wußten Sie die Adresse, die auf dem Kuvert stehen mußte, als Sie am Schalter für postlagernde Sendungen rückfragten?«
    »Das war Ringolds richtiger Name. Den habe ich gestern abend von Esther Clarde erfahren.«
    »Dann ist Ihnen der Gedanke an die Postrutsche erst nachher gekommen?«
    »Ja.«
    »Und Carter hat nicht gewußt, daß Ringold mir dieses Päckchen Briefe verkaufen wollte?«
    »Nein, Ringold machte das auf eigene Faust. Carter mißtraute ihm zwar, beugte aber nicht vor. Ihm lag jedenfalls sehr daran, bei der Aufgäbe, dem District Attorney zumindest einen Teil der Briefe in die Hände zu spielen, nicht zu versagen, denn Ihre Stiefmutter bedeutet ihm mehr als Crumweather.«
    Wieder grübelte sie ein paar Sekunden, bevor sie fragte: »Wohin bringen Sie mich jetzt?«
    »Zum Commons Building. Ich will dort mit Mr. Fischlers Sekretärin sprechen«, sagte ich grienend. »Das heißt ihr einschärfen, daß sie unbedingt zehntausend Dollar kassiert, bevor sie gewisse Aktien und Optionen einer Goldbaggereifirma herausgibt.«
    »So viel wollen Sie denen abknöpfen, Donald?« fragte Alta.
    »Ja, soviel sich herausquetschen läßt.«
    Als wir das >Verkaufsbüro Fischler< betraten, schob Elsie Brand hastig eine Zeitschrift in ihre Schreibtischlade. »Ach, Sie sind's«, sagte sie.
    Ich machte sie mit Alta Ashbury bekannt, die ihr, wie ich sah, sofort imponierte.
    »Wenn dieser Aktienhändler kommt, Elsie«, sagte ich, »dann bestellen Sie ihm, daß Mr. Fischler zu einer auswärts stattfindenden Konferenz abgereist ist; daß er Sie in etwa einer Viertelstunde anrufen will, Sie ihm dann etwaige Nachrichten telefonisch übermitteln können; daß er nur durch Sie und keinen anderen informiert sein will und selbst erst in zwei bis drei Tagen wieder im Büro sein wird.«
    Sie hatte rasch ihren Stenogrammblock aus dem linken Schreibtischfach genommen und machte sich ein paar Notizen. »Sonst noch etwas?« fragte sie.
    »Er wird Sie bitten, mich gleich anzurufen und mir etwas zu bestellen. Zwanzig Minuten später schon können Sie ihn wieder anrufen — egal, wo er dann erreichbar ist — und ihm sagen, ich sei bereit, alles Geschehene zu vergessen und die Dokumente gegen Zahlung von zehntausend Dollar — aber keinen Cent weniger — zurückzugeben.«
    »Noch etwas?«
    »Das wäre an sich alles. Sagen Sie ihm noch, daß ich die zehntausend unbedingt in bar verlange; daß Sie mir die nötigen Papiere zur Unterschrift zuleiten und sie dann in Berthas Büro zu treuen Händen hinterlegen werden.«
    »Das ist alles, ja?«
    »Ja, ist alles«, sagte ich. Und zu Alta: »Würden Sie mit in mein Büro kommen?«
    Sie nickte.
    Wir gingen hinein. Als ich die Tür schloß, bemerkte ich Elsies fragenden Blick. »Ich möchte jetzt nicht gestört werden«, sagte ich.
    Alta setzte sich auf die Polsterbank dem Schreibtisch gegenüber, und ich nahm neben ihr Platz.
    »Das ist also Ihr Büro, Donald?« fragte sie.
    »M-hm.«
    »Wozu haben Sie sich das zugelegt? Doch sicher für einen bestimmten Zweck?«
    »Nur, um mal eine Stichprobe mit Goldaktien zu machen«, sagte ich.
    Sie sah mich nachdenklich an und sagte: »Sie ziehen das alles sehr geheimnisvoll auf.«
    »Eigentlich kaum.«
    »Und ich soll über diese Briefe schweigen?«
    »Ja, vollkommen. Zu niemandem etwas davon sagen. Zeigen Sie mir doch mal das Kuvert.«
    Sie händigte es mir aus. Ich verbrannte die Briefe einen nach dem andern, ganz sorgfältig, und zermalmte die Asche auf einer Steinfliese nahe dem Waschbecken.
    Gerade war ich mit dem letzten Brief fertig, als im Vorzimmer schwere Schritte und allerlei Geräusche hörbar wurden, und schon stieß Bertha Cool meine Tür auf. Dicht hinter ihr erschien Henry Ashbury.
    Bertha sagte: »Donald, mein Bester, warum hast du mir denn nicht gesagt, wohin du wolltest, als du abfuhrst? Schließlich darf ich doch annehmen, daß du für uns tätig bist.«
    »Ich bin ja noch beschäftigt«, gab ich zurück.
    Alta sprang auf und umarmte ihren Vater. »O Paps, ich bin ja so glücklich!« rief

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