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Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition)

Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Scharnbeck
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wirklich einen ganz entspannten Nachmittag mit dir zu verbringen, völlig ohne Stress.“
     Toll! Als trächtiges Zebra fand er mich also nur noch nett. Ich seufzte. Er machte einige Schritte zur Tür und trat gegen die Cola-Dose (warum lag die eigentlich immer noch da?), dann zog er ein kleines Kärtchen aus der Jackentasche.
     „Hier, meine Telefonnummer. Und auch wenn du nicht anrufen solltest, melde ich mich bestimmt wieder.“ Spitzbübig grinsend platzierte er sie auf einem der Bücherstapel im Flur und drehte neugierig das obere Buch herum. Es war „Die Glut der Leidenschaft“. Schlimmer konnte es nicht mehr kommen.
     Ich schloss gerade die Tür hinter meinem die Treppe hinabspazierenden Besucher, der seine Lederjacke lässig über die Schulter geworfen hatte und auf dem tiefer gelegenen Absatz noch einmal hochschaute, um mir zuzulächeln, als ich bemerkte, dass die Tür der Nachbarwohnung einen schmalen Spalt offen stand. Den Kopf erneut in den Hausflur gestreckt spähte ich angestrengt hinüber. Sofort wurde der Spalt leise geschlossen. Spionierte mein Nachbar mir hinterher?
     Lustlos machte ich mich an die Arbeit, die Putz- und Staubberge in Mülltüten zu schaufeln, in welche ich außerdem ganz oben die verstaubten Abdeckfolien stopfte. Nachdem die Fußbodenfolien weg waren, musste ich zu meinem Ärger bemerken, dass der schmierige schwarze Staub an einer kleinen Stelle durch die Folie hindurch auf den elfenbeinfarbenen Teppich gewandert war. Ein kleiner Riss vermutlich. Ich ließ alles stehen und liegen, zerrte den Bodenstaubsauger fluchend über die Zimmerschwelle und brachte ihn mit ein paar gezielten Tritten in Position. Doch selbst als ich den Saugaufsatz abmontierte und mit dem puren Gebläse arbeitete, wollte der Fleck nicht verschwinden. "So ein Mist! Verdammte Sch... noch mal!“ schimpfte ich wütend und rubbelte mit Papiertaschentüchern, Schwämmen und Handbürsten daran herum, was dem Fleck aber nichts anzuhaben schien. Das Schwarz hatte sich mit dem Elfenbein zu einem schmutzigen Grau vermischt, welches mich als scheußlicher Schandfleck sofort ansprang, wenn ich einen Blick auf den Fußboden warf. Ich beschloss, dass ich außer zu renovieren noch genauso gut einen neuen Teppich verlegen könne. Vorerst jedoch waren das Weißen der Decke und das Tapezieren fällig. Zum Glück hatte ich mir die nächsten Tage freigenommen.
     Schwitzend bugsierte ich den ersten Müllsack (wie konnte ein bisschen Staub und Sand so schwer sein?) vier Treppen nach unten und überwand zusätzlich eine Kellertreppe, bevor ich vor der schweren Stahltür mit dem riesigen grinsenden Totenkopf (wer hatte den da eigentlich aufgemalt?) halt machte und verschnaufte. Ich hätte die Warnung nicht in den Wind schlagen sollen. Noch ahnte ich nichts von dem Grauen, welches mich in den düsteren Katakomben des Hauses erwarten würde. Mit einem leichten, mir um den Nacken streichenden Unbehagen betrat ich den spärlich beleuchteten Keller. Es roch nach Rattenfäule und Moder, süßlich.
    Aus allen Richtungen gähnten mich die schwarzen Löcher der endlosen Gänge an, in die das trübe Licht der kleinen Wandfunzeln nicht hineinreichte. Vorsichtig weitergehend versuchte ich angestrengt etwas in ihnen zu erkennen. Sehr fern von mir ist ein feines Rascheln zu vernehmen. Schritte. Angespannt bleibe ich stehen und lausche. Doch die Dunkelheit scheint nun jedes Geräusch in ihrem schwarzen Schlund verschluckt zu haben. Plötzlich höre ich Worte in einer fremden Sprache. Es ist Russisch, erkenne ich. Dumpf und grollend dringen die Sätze seltsam monoton an mein Ohr, eine Männerstimme. Sie klingt irgendwie verzerrt und unheimlich. Ich verstehe nicht, was sie sagt. Mein Herz beginnt lauter zu klopfen. Zu laut wie ich finde. Ängstlich spähe ich in die verwinkelten Durchgänge um mich her.
     Einige Meter weiter, bei einer Abbiegung, beginnt das Licht auf einmal zu flackern. Ein kurzes Summen ertönt und es erlischt. Erstarrt bleibe ich stehen, versuche meine Augen an die plötzliche, undurchdringliche Finsternis zu gewöhnen. Lausche furchtsam hinein. Nur noch der eigene Atem dringt an mein Ohr. Die Stimme ist verstummt. Taste mich mit den Fingerspitzen zur Wand. Loser Mörtel rieselt herab. Die unverputzten Steine schmeicheln sich rau und scharfkantig in meine Hand.
     Ich erreiche den Lichtschalter. Er funktioniert nicht. Langsam schiebe ich mich Schritt für Schritt an der Wand entlang in den Gang hinein. Es erscheint mir

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