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Goldmacher (German Edition)

Goldmacher (German Edition)

Titel: Goldmacher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisela Stelly
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Augenwinkeln hatte er jedoch gesehen, wie Friedrich leicht zurückgewichen war. Der General hatte die Klugheit des jungen Mannes richtig eingeschätzt, er würde sich die Chance seines Lebens nicht wegen eines kleinen Kunstgriffs entgehen lassen.
    Es war ja nicht so, dass der General und seine Freunde nicht an Friedrich glaubten. Aber sie mussten auch Interessenten überzeugen, Anteilsscheine zu kaufen. Und sie hatten viele überzeugt und überzeugten weitere. In einer größeren Anzahl, als sie es sich je erträumt hatten.
    Über die Einnahmen und Ausgaben wurde Friedrich nicht informiert. Er bemühte sich auch nicht, sie zu erfahren. Nach Friedrichs Kostenrechnung hatte der Bau der ersten, noch in der Experimentierphase befindlichen Produktionsanlage eine nicht geringe Summe verschlungen. Angesichts der Menge Goldes, die er als Basisproduktion bestimmt hatte, hielt er sie für durchaus angemessen.
    Die laufenden Kosten für das benötigte Versuchsmaterial machten einen vergleichsweise geringen Posten aus, die für den Diplomingenieur hingegen einen vergleichsweise großen. Bei Konstruktion und Aufbau der Anlage war Friedrich auf seine Hilfe angewiesen gewesen, jetzt benötigte er ihn eigentlich kaum noch. Aber Diplomingenieur August Lowicki erschien jeden Morgen pünktlich um acht Uhr und blieb, unterbrochen von einer Mittagspause zwischen zwölf und dreizehn Uhr, bis um fünf Uhr am Nachmittag. Einmal die Woche war er mit dem General in der Druckerei Willinger verabredet, einmal in der Woche assistierte er bei den Vorführungen, sonst saß er in einer der nicht einsehbaren Kabinen und zeichnete oder schrieb.
    Erkundigte sich Friedrich, ob er bereits an der neuen, um ein Vielfaches erweiterten Konstruktion der Anlage für die Produktionsstufe 2 arbeite, antwortete der Diplomingenieur, er würde einen Auftrag von der Partei ausführen. Als er nachfragte, nannte Lowicki ihm den Namen der Partei, aber Friedrich vergaß ihn wieder, er hatte ihn noch nie zuvor gehört, für Politik interessierte er sich ebenso wenig wie für die Geschäfte, beides überließ er Lowicki und dem General. Er konzentrierte sich ganz und gar auf sein Ziel und ließ sich davon auch durch die Frau des Bankiers nicht ablenken. Als einzige Frau war sie ihm inmitten einer der ersten Interessentengruppen gleich aufgefallen. Sie beobachtete ihn mit großen leuchtenden Augen, was ihn irritierte. Später suchte sie das Hügelgewölbe auch unabhängig von den Vorführungen auf, immer mit ihrem Jungen. Anfänglich zaghaft und scheu, ließ sie sich von ihm die Fortschritte erklären. Bald wollte sie aber die einzelnen Vorgänge verstehen. Sie nahm sehr schnell auf, begann Fragen zu stellen, verstand immer besser den Produktionsablauf und begeisterte sich immer mehr, sodass er sich zu ausführlicheren Erklärungen hinreißen ließ, auf die sie mit Gefühlsausbrüchen von Freude, ja, von Enthusiasmus reagierte, die ihn durchaus anspornten, ja, beflügelten, ihm sogar einmal eine Verbesserung eingaben.
    Zu Beginn hatte sie den Jungen noch auf dem Arm getragen. Eines Tages bemerkte er, wie sie ihn an der Hand führte. Jetzt war er ein kleiner Bub, der laufen konnte und gewiss bereits drei Jahre alt war. Er erschrak. Die Zeit war wie im Fluge vergangen, und er hatte sein Ziel noch immer nicht erreicht.
    Dass Alexandra kurze Zeit darauf nicht mehr im Hügelgewölbe erschien, nahm Friedrich nur am Rande wahr, viel mehr als ihr Fernbleiben beschäftigte ihn die Frage: Würde der General nicht bald ungeduldig werden? Ungeduldig werden müssen?
    Friedrich schien nicht zu bemerken, dass der General keinen Grund hatte, ungeduldig zu werden, wuchs doch der kleine Klumpen zwischen seinen Fingern wenn auch nur langsam, so doch stetig zu einem immer größeren Klumpen heran.
    Friedrich hätte sich auch fragen können, weshalb Lowicki ohne Aufgabe im Hügelgewölbe verblieb. Die Erklärung, Lowicki sei angewiesen, ihn zu überwachen, wäre ihm nicht im Traum eingefallen.
    Tatsächlich sollte Lowicki alles notieren, was Friedrich tat und sagte. Und vor allem sollte er das, was Friedrich notierte, sichern. Selbst für einen Diplomingenieur war es ein schwieriges Unterfangen, das kaum durchschaubare Geflecht von Formeln und Gleichungen und ihre ungewöhnlichen neuartigen Verbindungen, die Friedrich nicht müde wurde weiterzuentwickeln, aufzuzeichnen. Lowicki jedoch gelang es, alles sicherzustellen, wie der General es nannte.
    Friedrich blieben diese Sicherungsmaßnahmen

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