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GOLIATH - Die Stunde der Wahrheit

GOLIATH - Die Stunde der Wahrheit

Titel: GOLIATH - Die Stunde der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westerfeld
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sich an Klopp und sagte auf Deutsch: »Dylan meint, es könnte riskant sein.«
    »Unfug.« Klopp klopfte mit dem Stock gegen die Batterie. »Die ist dafür gebaut, lange Zeit bei niedriger Spannung zu laufen.«
    »Oder dazu gebaut, so auszusehen«, erwiderte Dylan und wechselte wieder ins Englische. »Newkirk, könnten Sie bitte Dr. Barlow holen?«
    Der andere Kadett nickte und trabte davon, als sei er glücklich, die Mechanisten-Apparatur hinter sich zu lassen.
    Während sie warteten, baute Alek das Steuerpult zusammen und polierte dabei jedes Teil mit seinem Ärmel. Es fühlte sich gut an, endlich wieder nützlich zu sein und etwas zusammengebaut zu haben, selbst wenn man keine Ahnung hatte, was es sein mochte.
    Als Dr. Barlow eintraf, ging sie einmal um die Maschine, und sowohl sie als auch das Wesen auf ihrer Schulter begutachteten das Stück genauestens. Die beiden Loris plapperten miteinander. Bovril wiederholte die Namen der elektrischen Teile, die er während der vergangenen Nacht gelernt hatte.
    »Sehr gut gemacht, Sie alle«, sagte Dr. Barlow in makellosem Deutsch. »Ich nehme es, dass es eine Art magnetischer Apparatur ist?«
    »Ja, Ma’am.« Klopp blickte Dylan an. »Und ich bin sicher, das Ding wird nicht explodieren.«
    »Das wollen wir doch hoffen.« Dr. Barlow trat einen Schritt zurück. »Nun, wir haben nicht viel Zeit. Wenn es Ihnen recht ist, Alek, sollten wir herausfinden, was es anstellt.«
    »Wenn es Ihnen recht ist«, fügte ihr Loris herrisch hinzu, und Bovril gluckste.
    Alek holte tief Luft, und seine Hand verharrte über dem Schalter. Einen Moment fragte er sich, ob Dylan vielleicht recht hatte. Sie hatten schließlich keine Ahnung, wozu diese Maschine diente.
    Aber sie hatten die ganze Nacht daran gearbeitet, die Apparatur zusammenzusetzen. Es hatte also keinen Sinn, sie einfach stehen zu lassen. Er drehte den Schalter …
    Einen Augenblick lang passierte nichts, dann begann es in jeder der drei Glaskugeln oben auf der Maschine zu leuchten. Im zugigen Frachtraum spürte Alek, wie Hitze von der Maschine abstrahlte, und er hörte ein leises Sirren.
    Die beiden Loris ahmten das Geräusch nach, und Tazza fiel ebenfalls mit ein, bis der ganze Frachtraum summte. In jeder der Glaskugeln tauchte eine Lichtscheibe auf, eine elektrische Störung wie ein winziger eingefangener Blitz.
    »Äußerst interessant«, sagte Dr. Barlow.
    »Aye, aber was ist es?«, fragte Dylan.
    »Als Biologin bin ich dafür ganz sicher nicht zuständig.« Miss Eierkopf nahm Bovril von Klopps Schulter. »Aber unser perspikuitiver Freund hat die ganze Nacht aufgepasst und gelauscht.«
    Sie setzte den Loris auf den Boden. Sofort kletterte er auf die Maschine, schnüffelte an den Batterien, dem Steuerpult und schließlich an den drei Glaskugeln. Während er sich damit beschäftigte, dauerte die unsinnige Unterhaltung mit Dr. Barlows Loris an. Die beiden Tierchen wiederholten die Namen von elektrischen Bauteilen.
    Alek schaute verwirrt zu. Er hatte sich stets gefragt, warum Dr. Barlow der Überzeugung war, diese Wesen könnten die Osmanen aus dem Krieg heraushalten. Sicherlich waren sie liebenswert, allerdings würden sie kaum ein ganzes Reich in die Arme der Darwinisten treiben. Halb vermutete er eine List hinter der Sache, einen Vorwand, um die Leviathan nach Istanbul zu fliegen, während der eigentliche Plan darin bestanden hatte, den Bosporus mit dem Behemoth zu bezwingen.
    Aber war an diesen Loris mehr dran, als es oberflächlich erscheinen mochte?
    Schließlich streckte Bovril Dr. Barlow die Hand entgegen, die daraufhin die Stirn runzelte. Das Tier auf ihrer Schulter schien allerdings zu begreifen. Es schob die winzigen Hände hinter den Kopf der Frau und machte ihre Halskette auf.
    Dr. Barlow zog eine Augenbraue hoch, als das Tierchen ihren Schmuck Bovril reichte.
    »Was zum Teufel«, setzte Dylan an, doch Miss Eierkopf brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen.
    Bovril hielt die Kette an eine der Glaskugeln, woraufhin ein kleiner Blitz heraussprang und eine glimmende Verbindung zwischen dem Anhänger und der Kugel bildete.
    »Magnetisch«, sagte Bovril.
    Das Tier ließ den Anhänger pendeln, und der winzige Lichtfinger folgte der Bewegung. Als Bovril die Halskette zurückzog, schien der Blitz das Interesse zu verlieren und zog sich in die Glaskugel zurück.
    »Bei den Wunden des Allmächtigen«, sagte Alek leise. »Das ist aber ziemlich eigenartig.«
    »Woraus besteht die Kette, Madam?«, fragte Klopp.
    »Der Anhänger

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