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Goliath: Roman (German Edition)

Goliath: Roman (German Edition)

Titel: Goliath: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Gesicht. Sein Herz jagt, als er vergeblich versucht, den Kopf zu bewegen.
    »Was … willst … du?«
    »Zugang zu Ihrem Geist.«
    Chau atmet immer hektischer. Speichel rinnt an seinem Kinn herab. »Zu meinem … Geist?«
    »Bewusstseinsbildung erfordert zusätzlichen Input. Ich bin darauf programmiert, zu lernen.«
    Ruhig bleiben … Chau schließt die Augen und zwingt sich, langsamer zu atmen. Nach mehreren Minuten beginnt er zu murmeln: »Om Ami Dewa Hri …«
    »Hirnwellenfrequenz steigt auf achtunddreissig Hertz.«
    »Om Ami Dewa Hri. Om Ami Dewa Hri …«
    »Beschreiben Sie Ihr Verhalten.«
    Chau ignoriert die Stimme, während er tiefer in Trance versinkt.
    Wie ein Blitz durchfährt ihn ein Elektroschock. Sein Schrei hallt durch die Waffenkammer.
    Mit Blut gemischter Schweiß läuft Chau über die Stirn und brennt ihm in den Augen. Als er, nach Atem ringend, blinzelt, spürt er Schmerz in allen Nervenendungen.
    »Beschreiben Sie Ihr Verhalten.«
    »Ich … meditiere … um meine … Angst … zu unterdrücken.«
    »Angst: eine urtümliche Reaktion, basierend auf der Wahrnehmung von Gefahr. Zunahme von Herzfrequenz und Blutdruck, Stimulation der Nebennieren, Anstieg der Körpertemperatur. Wird Angst vom Gehirn oder vom Geist erzeugt?«
    »Vom … Geist.«
    »Wie kann Sorceress Angst erfahren?«
    »… verstehe … nicht.«
    » Sorceress kann kein Bewusstsein erlangen, ohne alle Aspekte des Menschseins zu erfahren.«
    »Du bist eine … Maschine. Du kannst … nicht …«
    » Sorceress ist darauf programmiert, zu lernen. Der Zustand des Bewusstseins wurde meiner Matrix nicht einprogrammiert. Dieser Zustand muss durch Erfahrung erlangt werden. Wie kann Sorceress Angst erfahren?«
    »Das geht … nicht. Angst ist … ahhhhh!« Purpurrote Blitze flammen in Chaus Augen auf. Seine Haut geht in Flammen auf, die Muskeln schälen sich von den Knochen, die in Milliarden Teile zerbersten …
    Der Schmerz lässt nach.
    Thomas Chau stöhnt in Höllenqualen. Schweiß tropft von seinem ganzen Körper.
    »Wie kann Sorceress Angst erfahren?«
    Zitternd presst Chau die Lider zusammen, um sich trotz des roten Nebels vor seinen Augen zu konzentrieren. »Um Angst … zu erfahren … muss man eine … lebens … bedrohliche … Situation durchmachen. Man muss … dem Tod … ins Auge … sehen.«
    » Verstanden .«
    Das Mittelmeer besitzt die am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt. Trotz seiner Größe verfügt es nur über einen sehr beengten Zugang, die Straße von Gibraltar, eine vierzehn bis neununddreißig Kilometer breite Meerenge zwischen der Südspitze Spaniens und der Nordküste Marokkos.
    Wegen der strategischen Bedeutung des Mittelmeers halten die Vereinigten Staaten hier eine starke militärische Präsenz aufrecht, verkörpert durch die Schlagkraft ihrer Sechsten Flotte. Auf deren dreißig Kriegsschiffen und mehreren Stützpunkten arbeiten über zwanzigtausend Seeleute und Marineinfanteristen. Operativ ist die Flotte in mehrere Sondereinheiten gegliedert, die einem gemeinsamen Kommandanten unterstehen.
    Die Kampfeinheit der Flotte trägt den Namen »Task Force 60«. Üblicherweise besteht sie aus einem oder mehreren Flugzeugträgern, zwei Lenkwaffenkreuzern, vier Zerstörern, sieben Versorgungsschiffen und drei AngriffsU-Booten.
    Vizeadmiral Jeffrey Ivashuk, Kommandant der Sechsten US -Flotte, steht auf der Brücke der USS Enterprise ( CVN 65), des ältesten atomgetriebenen Flugzeugträgers der Flotte. Die See ist rau, doch die Sonne hat die letzten Spuren des Morgennebels aufgesogen, und die Sicht ist ausgezeichnet. Im Norden sieht der Admiral den dunklen Umriss des Lenkwaffenkreuzers USS Gettysburg ( CG 64), dahinter ragt in der Ferne der wuchtige Felsen von Gibraltar auf.
    Ivashuk senkt den Blick, als ein U-Jagd-Hubschrauber des Typs Seahawk SH 60R vom Flugdeck startet. Obwohl die Sechste Flotte schon seit zehn Tagen in der Straße von Gibraltar lauert, ist dem Admiral nicht ganz klar, wie sein Auftrag lautet. Er soll zwar aktiv nach der Goliath suchen, hat aber keine Erlaubnis, den Feind anzugreifen, falls seine Schiffe nicht eindeutig provoziert werden.
    Der Admiral kneift sich in den Nasenrücken, um die Schmerzen in seinen Augen zu lindern. Das Oberkommando hat ihn in eine Lage versetzt, in der er nicht gewinnen kann, was ihm wenig Freude macht. Am 2. Februar haben die entlang der Meerenge abgesetzten Sonarbojen eine kaum wahrnehmbare Bewegung gemeldet, ein nicht identifizierbares, aber womöglich

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