Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Goliath: Roman (German Edition)

Goliath: Roman (German Edition)

Titel: Goliath: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
Vom Netzwerk:
physiologische Tests an extrem aggressiven asozialen Kindern durchgeführt. Dabei haben wir festgestellt, dass ihre Neigung zur Gewalt mit einem niedrigen Kortisolspiegel zusammenhing. Kortisol ist ein Stresshormon, das bei Angst produziert wird, und Kinder, in deren Blut sich nicht genug davon befindet, begehen schon im Alter von unter zehn Jahren Gewalttaten. Wenn man einmal darüber nachdenkt, ist das vollkommen logisch. Das genetische Programm des heutigen Menschen stammt von unseren primitiven Vorfahren. Ethik und Moral werden nicht vererbt, sondern erworben, Gewalt hingegen – das Gesetz des Dschungels – ist in unserer DNS enthalten. Was ist, wenn ein Mangel an Kortisol oder ähnlichen Hormonen unser moralisches Empfinden durcheinandergebracht hat? Ist das vielleicht der Grund, weshalb der Mensch sich derart grausam gegen seinen Mitmenschen verhalten kann, ohne sein Verhalten zu hinterfragen?«
    »Simon …«
    »Das ist die Frage, auf die ich schon seit so vielen Jahren eine Antwort suche – seit diese serbischen Bestien meine Frau und meine Töchter abgeschlachtet haben, seit sie mich in Brand gesteckt haben und wie tot liegen ließen. Ihre Gewalt hat sie überhaupt nicht gestört, David, es hat sogar so ausgesehen, als ob sie sich daran … berauschten. Begreifst du jetzt, weshalb mir das so wichtig ist? Begreifst du es endlich?«
    David legt Covah die Hände auf die Schultern. »Ich begreife es, Simon, und du sollst wissen, dass ich für dich da bin. Ich werde alles für dich tun, was in meiner Macht steht.«
    »Ich danke dir.« Erschöpft schnappt Covah mehrmals nach Luft. »Es ist so viel zu tun, so viel zu planen. Kurz vor dem Eingriff werde ich dir die Kontrolle des Schiffs übergeben. Dann liegt unsere Mission in deinen Händen. Bist du dazu bereit?«
    »Mehr, als du denkst.«
    »Gut, gut. Aber was ist mit den anderen? Was sollen wir ihnen erzählen?«
    »Überlass das mir. Du musst dich auf den Eingriff vorbereiten.«
    »Ja, es ist besser, wenn du das übernimmst …« Covahs wasserblaue Augen zucken, als er fieberhaft überlegt, was noch zu tun ist. »Ich habe die Ziele von ›Utopia Eins‹ bereits in die Matrix von Sorceress einprogrammiert. Wenn die Zeit reif ist, musst du dem Computer den Befehl geben, ›Utopia Eins: Reaktion Beta‹ auszulösen.«
    »Und was ist, wenn die Chinesen sich weigern, Tibet aufzugeben? Welche Stadt soll Sorceress ins Visier nehmen?«
    »Es gibt sieben chinesische Ziele, alles militärische Einrichtungen, die in den sieben strategischen Zonen des Landes liegen. Sechs davon werden mit Tomahawks vernichtet, das siebte, die U-Boot-Basis in Quingdao, wird von einem Atomsprengkopf getroffen. Die Bevölkerung wird zwölf Stunden vor dem Abschuss gewarnt. Nach dem Exempel, das wir in Teheran statuiert haben, dürfte die Zahl der zivilen Opfer gering bleiben.«
    »Ein paar militärische Einrichtungen zu zerstören, wird nichts bewirken, Simon. Das chinesische Volk will die Demokratie, aber die Hardliner in der politischen Führung klammern sich mit allen Mitteln an die Macht. Wir müssen im Herzen Chinas zuschlagen – in Peking!«
    »Nein, das ist ausgeschlossen. Ein Angriff auf Peking würde eine Gegenreaktion auslösen und das positive Bild zerstören, das unsere Bewegung hinterlassen hat.«
    »Du hast natürlich recht. Verzeih mir. Ich bin ganz durcheinander, weil wir die Chance haben, ein Mittel gegen deinen Krebs zu finden.«
    »Das ist verständlich.« Covah versinkt wieder in Gedanken, dann hebt er plötzlich den Kopf. »David, ist es dir eigentlich gelungen, eine komplette Diagnose der DNS -Stränge von Sorceress durchzuführen?«
    David lächelt. »Mach dir da keine Sorgen, alles ist in bester Ordnung. Es war ein Kurzschluss im akustischen System, genau wie ich vermutet hatte.«

»Fortschritt birgt immer ein gewisses Risiko. Man kann nicht einen Schritt vorwärts tun und sich gleichzeitig komplett nach hinten absichern.«
    Frederick Wilcox
    »Früher haben wir geglaubt, unsere Zukunft liege in den Sternen; jetzt wissen wir, dass sie in unseren Genen liegt.«
    James Watson
    »Ich sage nicht, dass das genetische Verändern des Menschen eine gute Sache ist. Ich sage nur, dass es im nächsten Jahrtausend geschehen wird – ob es uns nun gefällt oder nicht.«
    Stephen Hawking

Kapitel 23
    An Bord der Goliath
    Rocky betritt Gunnars Kabine. Wie besprochen, liegt er nackt unter der Bettdecke und wartet auf sie.
    »Hey, Seemann, hast du noch Platz für mich?«
    Er

Weitere Kostenlose Bücher