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Goliath: Roman (German Edition)

Goliath: Roman (German Edition)

Titel: Goliath: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Kammer, die am Bauch des U-Boots gelegen ist und ursprünglich für das Aussetzen von Kampfschwimmern gedacht war. Die andere ist die Ladekammer im Heck, gleich achtern des Reaktor- und Maschinenraums. Ihr nach oben gerichtetes Luk dient zur Verladung von Proviant, Waffen und anderen Gütern.
    Auf dem Weg nach achtern kommt Covah durch den riesigen, in der Mitte des U-Boots platzierten Hangar, in dem zwei Greifarme auf ihren gewaltigen Sockeln ruhen. Covah betritt den Maschinenraum, erklimmt eine steile Treppe und geht einen der vier Laufstege entlang, die zwischen den fünf Atomreaktoren hindurchführen. Unter dem Gitter des stählernen Stegs befindet sich eine Ansammlung von Geräten, die an eine komplett automatisierte Fertigungshalle denken lässt. Der Raum, der die Länge eines kleinen Wohnblocks hat, enthält neben den Atomreaktoren zwei Notfallgeneratoren, Batterien, mehrere Meerwasseraufbereitungsanlagen und, ganz am Ende, die Wellen der fünf Pump-Jet-Antriebe.
    Entlang der Stege zwischen den Reaktoren sind in regelmäßigen Abständen zweieinhalb Meter lange Greifarme mit Zangen aus Kohlenstofffasern angebracht. Diese Roboterarme, die wie bizarre, drehbare Laternenpfähle von der Decke hängen, sind die Arbeitsbienen der Goliath. Mit ihrer Hilfe kann der Computer vierundzwanzig Stunden am Tag die Aufgaben einer hundertvierzigköpfigen Mannschaft bewältigen.
    Die scharlachroten Strahlen von vierzig optischen Lasersensoren werfen helle Lichtpunkte auf den dunklen Steg. Wie Leuchtspurgeschosse durchkreuzen sie den Raum. Niemand kann in irgendeinen Bereich des Boots eindringen, ohne dass Sorceress davon erfährt.
    Am Ende des Stegs befindet sich eine wasserdichte Tür, über der die zinnoberrote Pupille eines kugelförmigen Überwachungssensors leuchtet wie ein Neonschild. Als Covah sich ihr nähert, schwingt die Tür automatisch auf, lässt ihn in die Ladekammer eintreten und schließt sich dann gleich wieder.
    Im Gegensatz zum Maschinenraum ist die Ladekammer geräumig und hell erleuchtet. Sie erinnert an eine kleine, dreistöckige Sporthalle aus Stahl. Exakt in ihrer Mitte steht ein riesiger Greifarm, der identisch mit den beiden im Hangardeck montierten Greifern ist. Die krangroßen Geräte wurden von derselben kanadischen Firma entworfen, die auch den Greifer am Spaceshuttle der NASA gebaut hat und weisen fast dieselben Dimensionen auf. In der Mitte angewinkelt, ruht der mechanische Arm direkt unter einem verschlossenen, sechs Meter breiten Luk in der Decke.
    Neben dem Fuß des Greifers befindet sich ein offener hydraulischer Lift, auf dessen stählerner Plattform ein drei Meter hohes lampenschirmförmiges Gerät aus einer Bronzelegierung steht. Wie die Deflektoren einer F 22 Raptor hat es die Aufgabe, das von den atomgetriebenen Pump-Jet-Maschinen der Goliath erzeugte Strömungsfeld abzuleiten. Gehalten wird es vom »Daumen« und den zwei fingerähnlichen Enden des Greifarms.
    Einen langen Moment blickt Covah zu der dreifingrigen mechanischen Hand seines U-Boots hinauf, die auf bizarre Weise seine eigene physische Deformation widerspiegelt.
    Die sieben Mitglieder von Covahs Crew lehnen an einem riesigen Generator. Sie tragen klobige Trockentauchanzüge, gewichtsarmierte Gummistiefel und orangefarbene Tarierwesten. Ihre rebellischen Mienen sind unübersehbar.
    Thomas Chau, offenbar der Sprecher der Gruppe, tritt vor. Das hagere, ölige Gesicht des chinesischen Ingenieurs ist schweißnass. »Mr. Covah, die Männer und ich … wir haben uns besprochen.«
    »Ach ja?«
    »Ja, Sir, und wir sind einhellig der Ansicht, dass es bei diesen Wetterbedingungen zu riskant ist, die Düse auszutauschen.«
    »Aha. Dann wollen Sie also lieber warten, bis das Meer ruhig ist und die helle Sonne scheint, damit irgendeine Staffel amerikanischer U-Jagd-Flugzeuge uns besser sichten kann?«
    »Nein, Sir …«
    »Vielleicht sollten wir das Problem dann einfach ignorieren und den dreißig NATO -Kriegsschiffen und U-Booten, die sich am Eingang zum Mittelmeer versammeln, ohne unsere vollen Stealth-Eigenschaften entgegentreten?«
    »Mr. Covah, jeder von uns ist bereit, für unsere Sache zu sterben, aber den Anweisungen dieses … dieses mechanischen Sklaventreibers zu folgen, ist …«
    » Sorceress ist kein Sklaventreiber. Sie …«
    »Sie?«
    »Das Ding ist nur ein Computer, eine Maschine, die uns die Arbeit erleichtern soll.«
    »Meiner Meinung nach braucht Ihre Maschine uns an Bord genauso wenig, wie ein Hund ein halbes Dutzend

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