Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
durchdringenden blauen Augen abzuwenden.
    »Warum?«, fragte Caine wie ein kleines Kind.
    Ihre Mutter sagte nichts. Und wieder, nur für den Bruchteil einer Sekunde, funkelte dieses giftige Grün in ihren Augen.
    »Warum er und nicht ich?«, wollte Caine wissen.
    Ihre Mutter ging nicht darauf ein. »Ihr solltet jetzt mit mir mitkommen. Wir werden eine Familie sein.«
    »Du zuerst, Sam«, sagte Caine. »Geh mit deiner Mutter.«
    »Nein!«, entfuhr es Sam.
    Caines Gesicht verfinsterte sich. »Geh, Sam! Geh mit ihr! Na mach schon!«
    Er hatte zu schreien begonnen und schien Sam packen zu wollen, um ihn zu der Mutter zu stoßen, die sie niemals geteilt hatten, doch seine Bewegungen waren seltsam eckig, wie das Zappeln eines Strichmännchens in einem Traum.
    Caine gab es auf. »Jack hat dir alles erzählt«, sagte er.
    »Niemand hat mir irgendwas erzählt«, entgegnete Sam. »Ich hab hier noch was zu tun.«
    Ihre Mutter streckte ihnen wütend die Arme entgegen. »Kommt endlich her zu mir!«
    »Nein«, sagte Caine mit bitterer Miene. »Zu spät, Mom.«
    Das Gesicht ihrer Mutter flackerte wie ein Bildschirm. Die Haut schien von ihr abzufallen und brach wie ein Puzzle auseinander. An die Stelle des lächelnden, bittenden Mundes trat ein aufgerissenes Maul mit spitzen Monsterzähnen. Aus den Augen loderte grünes Feuer.
    »Ich krieg euch noch!«, brüllte das Monster.
    Caine starrte es entsetzt an. »Wer bist du?«
    »Wer ich bin?«, höhnte es bissig. »Ich bin deine Zukunft. Du wirst noch freiwillig zu mir kommen, an den dunklen Or t …«
    »Nein!«, protestierte Caine.
    Daraufhin stieß das Piranhamaul des Monsters ein grausames Lachen aus.
    Dann verblasste es langsam und gleichzeitig kehrten die Farben zurück. Die Bewegungen um sie herum liefen wieder in einer normalen Geschwindigkeit ab, die Luft roch nach Schießpulver und Sam konnte Astrid atmen hören.
    Sam und Caine standen einander gegenüber.
    Die Welt war noch da. Ihre Welt. Die FAYZ. Diana starrte sie an. Astrid öffnete die Augen.
    Caine handelte schnell. Er hob die Arme und richtete die Handflächen auf Sam.
    Aber Sam war schneller. Mit einem Satz war er bei Caine, trat zwischen seine Arme und somit aus dem Gefahrenbereich. Er packte seinen Bruder am Kopf.
    Sams Handfläche lag auf Caines Schläfe, die Finger krallten sich in seine Haare.
    »Zwing mich nicht dazu!«, drohte Sam.
    Caine wich nicht einmal zurück. Er blickte ihn herausfordernd an. »Tu’s, Sam«, flüsterte er.
    Sam schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Mitleid?«, höhnte Caine.
    »Du musst weggehen, Caine«, antwortete Sam leise. »Ich möchte dich nicht töten, doch hier darfst du nicht bleiben.«
    Brianna tauchte blitzartig auf, schlitterte zu einem Halt und hielt Caine eine Pistole vors Gesicht. »Wenn Sam dich nicht erledigt, tu ich es.«
    Caine strafte sie mit einem verächtlichen Blick. Aber die Chance, Sam anzugreifen, war verstrichen. Brianna würde sich nicht überrumpeln lassen, dazu war sie viel zu schnell.
    »Du machst einen Fehler, wenn du mich am Leben lässt«, sagte Caine zu Sam. »Ich komme zurück, das weißt du.«
    »Ich warne dich, Caine! Beim nächsten Ma l …«
    »… tötet einer von uns den anderen.«
    »Hau ab, Caine! Und komm ja nicht wieder!«
    »Träum weiter«, erwiderte Caine, der zu seiner gewohnten Selbstherrlichkeit zurückzufinden schien. »Diana?«
    »Sie kann hierbleiben«, sagte Astrid.
    Caine wandte sich überrascht an Diana. »Tatsächlich? Willst du das?«
    »Astrid, das Genie«, spottete Diana. »So intelligent. Und so ahnungslos.«
    Diana trat zu Sam, legte ihre Hand auf seine Wange und küsste ihn flüchtig auf den Mundwinkel. »Tut mir leid, Sam. Das böse Mädchen bekommt am Ende immer den bösen Jungen. So ist der Lauf der Welt. Vor allem dieser Welt.«
    Sie ging zu Caine, ignorierte seine ausgestreckte Hand und sah ihn nicht einmal an. Aber sie schritt an seiner Seite die Treppe hinunter.
    Der Kampf zwischen Drake und Orc hatte beide erschöpft. Drake hob gerade seine Peitsche, um sie noch einmal auf Orcs stählerne Schultern sausen zu lassen, doch seine Bewegungen waren langsam und von einer bleiernen Müdigkeit.
    »Hör auf, Drake«, sagte Diana. »Merkst du nicht, wann ein Kampf vorbei ist?«
    »Nie!«, keuchte Drake.
    Caine hob die Hand und zog den fluchenden und sich sträubenden Drake hinter sich her. Die Kojoten, die noch am Leben waren, folgten ihnen aus der Stadt.
    Edilio legte seine Waffe an und zielte auf die abziehende Gruppe. Er

Weitere Kostenlose Bücher