Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
die viel zahlreicher waren als noch vor ein paar Minuten.
    Einer fiel hin, als wäre er gestolpert, und stand nicht wieder auf.
    Dann konnte Quinn nicht mehr weiterschießen, die Tiere mischten sich unter die Kinder. Er rannte zur Leiter, rutschte aus und stürzte in den Durchgang.
    Lauf weg!, schrie alles in ihm. Er machte drei Schritte Richtung Strand, doch dann, als hätte ihn eine unsichtbare Kraft gepackt, blieb er stehen.
    »Du darfst nicht weglaufen«, sagte er zu sich selbst.
    Und noch während er die Worte aussprach, raste er zurück, rein in die Kita, vorbei an Mary, die ein kleines Mädchen in den Armen hielt, und raus auf die Plaza. Er rannte, schrie wie am Spieß, schwang die Waffe wie einen Knüppel, holte damit aus und ließ den Kolben auf den Schädel eines Kojoten sausen, der ein grässliches Knacken von sich gab.
    Edilio war da und noch andere Kids, sie schossen, und Edilio brüllte: »Nein, nein, nein!« Dann flimmerten rote Punkte vor Quinns Augen, er sah überall nur noch Blut und verlor den Verstand und holte aus und schlug schreiend zu, immer und immer wieder.
    Astrids Hüften und Beine waren unter einem erdrückenden Gewicht begraben. Sie lag mit dem Gesicht nach unten auf ihrem Bruder. Sie war benommen, aber geistesgegenwärtig genug, um zu begreifen, was mit ihr los war.
    Astrid holte tief Luft.
    »Petey«, flüsterte sie. Ihr Ohrensausen war so stark, dass jedes Geräusch von weit her zu kommen schien.
    Der kleine Pete rührte sich nicht.
    Sie versuchte, ihre Beine anzuziehen, sie ließen sich aber nicht bewegen.
    »Petey, Petey!«, rief sie.
    Sie rieb sich ihre von Staub, Dreck und Schweiß verklebten Augen, um ihren Bruder besser sehen zu können. Sie hatte den Großteil seines Körpers vor der einstürzenden Wand geschützt, doch sein Kopf lag unter einem Verputzbrocken von der Größe eines Rucksacks.
    Sie unterdrückte ein Schluchzen, dann hielt sie zwei Finger an Petes Hals und ertastete seinen Puls. Sie spürte seine flache Atmung, seinen sich unter ihr hebenden und senkenden Brustkorb.
    »Hilfe!«, krächzte sie. »Helft uns! So helft uns doch! Rettet meinen Brude r …«
    Sie fing an, laut zu beten, wandte sich in ihrer Verzweiflung an Gott und alle Engel, die ihr einfielen.
    Auf den Trümmern über ihr bewegte sich etwas. Astrid verrenkte den Hals und sah die Umrisse einer Gestalt, erkannte sie aber nicht, weil es zu dunkel war.
    Dann vernahm sie Dekkas Stimme. »Ich bin zwar kein Engel, aber ich kann das Zeug da von euch runterholen.«
    Caine stieg aus den Trümmern des Gebäudes.
    Er hatte es geschafft.
    Er hatte ihn besiegt.
    Sam lag unter dem Schutthaufen begraben.
    Caine konnte den Moment des Triumphs jedoch nicht genießen. Die Verbrennungen an seinem Oberkörper bereiteten ihm grauenhafte Schmerzen. Er litt Höllenqualen. Das grün-weiße Licht hatte den Stoff seines Hemds zum Schmelzen gebracht und in sein Fleisch hineingebrannt.
    Er stolperte in Richtung der zerstörten Kirche und versuchte, sich in dem Chaos zu orientieren. Es waren keine Schüsse mehr zu hören, aber immer noch Schreie, lautes Weinen und das Knurren der Kojoten.
    Und dann war da noch etwas: das rasend schnell aufeinanderfolgende Knallen einer Peitsche und dazu das unregelmäßige Wummern wie von einer Basstrommel.
    Als Caine sah, wo die Geräusche herkamen, blieb er wie angewurzelt stehen.
    Auf der Treppe zum Rathaus wütete der Kampf zweier Titanen. Drake lieferte sich eine Schlacht mit einem in Stein gehauenen Monster, knallte mit seiner Peitsche und feuerte aus seiner Pistole.
    Das Monster schlug ungeschickt um sich, aber Drake wich ihm problemlos aus. Wieder ließ er seine Peitsche auf die Bestie niedersausen, ohne dass sie auch nur einen Schritt zurückgewichen wäre. Die Bestie war Orc.
    Orc holte mit seiner steinernen Faust aus, verfehlte Drake um Haaresbreite und schmetterte sie in eine der Säulen des Rathauses.
    Eine hohe, verzerrte Stimme lenkte Caines Blick zu Boden. Der Kojotenanführer stand zornig vor ihm.
    »Weibchen sagt, Pack Leader soll aufhören.«
    »Was?« Caine verstand gar nichts, bis er Diana sah, die mit wehenden Haaren und vor Zorn glühenden Augen auf ihn zukam.
    »Ich hab diesem Drecksköter gesagt, er soll aufhören«, erklärte sie ihm völlig außer sich.
    »Womit denn?«
    »Sie greifen immer noch die Kinder an. Wir haben gewonnen. Sam ist tot. Caine, ruf sie zurück!«
    Caine lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf den Kampf zwischen Drake und dem Biest. »Sie sind

Weitere Kostenlose Bücher