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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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herum waren verstört und verängstigt, teilweise richtig hysterisch oder wie ferngesteuert, und dann gab es die, die ihre Panik mit viel zu lautem Gelächter und aufgesetzter Unerschrockenheit überspielten.
    Geschwister blieben zusammen. Freunde ebenso. Kinder aus dem Kindergarten und der ersten Klasse wanderten ziellos auf dem Schulhof umher. Sie waren noch zu klein, um zu wissen, wie sie nach Hause kamen.
    Die Vorschulkinder aus Perdido Beach gingen nach der Schule fast alle in eine Kindertagesstätte im Stadtzentrum. Diese Kita an der Plaza war mit verwitterten Disneyfiguren geschmückt und befand sich direkt neben der Eisenwarenhandlung und gegenüber vom McDonald’s.
    »Was passiert mit den Kleinen?«, fragte Sam. »Wenn sie auf die Straße laufen, werden sie vielleicht überfahren.«
    Quinn blieb stehen und starrte geradeaus. Nicht auf die kleinen Kinder, sondern auf die Straße. »Siehst du irgendwo Verkehr?«
    Die Ampel schaltete gerade von Rot auf Grün, es war aber weit und breit kein Auto unterwegs.
    »Zuerst sehen wir bei unseren Eltern nach«, meinte Astrid. »Es ist doch unwahrscheinlich, dass keine Erwachsenen mehr da sind, oder?«
    »Ja«, stimmte Sam ihr zu. »Es können doch nicht alle verschwunden sein.«
    »Meine Mom ist um diese Uhrzeit normalerweise zu Hause oder beim Tennisspielen«, sagte Astrid. »Außer sie hat Termine. Meinen kleinen Bruder nimmt sie oft mit. Er könnte allerdings auch bei meinem Dad auf der Arbeit sein. Der arbeitet bei PBNP.«
    PBNP stand für Perdido Beach Nuclear Power . Das Atomkraftwerk lag ungefähr zwanzig Kilometer von der Schule entfernt. Inzwischen wurde in der Stadt kaum noch darüber geredet, aber in den Neunzigerjahren war es im Reaktor zu einem Unfall gekommen. Ein unvermuteter Störfall, hatte es damals geheißen. Ein Aufeinandertreffen von Umständen mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu einer Million.
    Die Leute sagten, das sei der Grund, warum Perdido Beach eine Kleinstadt geblieben und nie richtig groß geworden sei wie zum Beispiel Santa Barbara im Süden. Obwohl es laut den Behörden keinen radioaktiven Niederschlag gegeben hatte, erhielt Perdido Beach nach dem Unfall den Spitznamen »Fallout Alley« – Niederschlagsgasse. Auch das trug dazu bei, dass kaum jemand hierherziehen wollte.
    Die drei liefen die Chesney Road entlang und wandten sich an der Alameda Avenue nach rechts. Quinn war auf seinen langen Beinen schneller als die anderen und ihnen ein paar Schritte voraus.
    An der Ecke zur Brace Road stießen sie auf ein Auto mit laufendem Motor. Der Wagen, ein Toyota, war in einen geparkten SUV gekracht. Seine Alarmanlage ging an und hörte auf, heulte eine Minute lang und verstummte wieder.
    Im Toyota waren die Airbags ausgelöst worden. Die weißen Ballons hingen wie schlaffe leere Säcke vom Lenkrad und vom Armaturenbrett.
    In dem SUV saß niemand. Von seiner eingedrückten Motorhaube stieg Dampf auf.
    Sam fiel ein Detail auf, er beschloss aber, lieber nichts zu sagen.
    Astrid tat es an seiner Stelle. »Die Türen sind abgesperrt. Seht ihr die Knöpfe? Wenn jemand im Wagen gewesen und ausgestiegen wäre, wären die Türen nicht verriegelt.«
    »Da ist jemand beim Fahren von der Bildfläche verschwunden«, sagte Quinn ernst. Nach Scherzen war ihm längst nicht mehr zumute.
    Sie waren jetzt nur noch dreihundert Meter von Quinns Haus entfernt. Quinn bemühte sich, locker zu bleiben. Weiterhin den coolen Quinn zu geben. Doch plötzlich fing er an zu rennen.
    Sam und Astrid rasten ihm hinterher, Quinn war jedoch schneller. Der Hut flog ihm vom Kopf. Sam bückte sich und fischte ihn im Laufen auf.
    Als sie ihn einholten, hatte Quinn schon die Tür aufgerissen und war ins Haus gelaufen. Sam und Astrid gingen in die Küche.
    »Mom! Dad! Mom! Hey!«
    Quinns Rufe kamen von oben. Seine Stimme wurde mit jedem Wort lauter. Lauter und schneller, dazu gesellte sich ein immer deutlicher werdendes Schluchzen.
    Quinn kam die Treppen wieder heruntergepoltert. Er hörte nicht auf, nach seinen Eltern zu rufen, bekam jedoch keine Antwort.
    Tränen liefen über Quinns Wangen und seine brüchige Stimme verriet, dass er einen dicken Knoten im Hals hatte.
    Sam wusste nicht, wie er ihm helfen sollte. Er legte Quinns Filzhut auf die Ablage.
    Quinns Atem ging stoßweise. »Mann, sie ist nicht hier. Hat sie einen Zettel dagelassen? Liegt hier irgendwo ein Zettel? Sucht nach einem Zettel!«
    Astrid knipste einen Lichtschalter an. »Der Strom funktioniert noch.«
    »Was,

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