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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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wenn sie tot sind? Das darf doch nicht wahr sein! Das alles ist nur ein Albtraum. Das … das ist doch gar nicht möglich.« Quinn griff nach dem Telefon. Er drückte auf die Sprechtaste und lauschte. Er drückte noch einmal darauf und wartete auf ein Signal, dann fing er an zu wählen, hieb mit dem Zeigefinger auf die Tasten und brabbelte vor sich hin.
    Schließlich legte er den Apparat wieder weg und starrte ihn an.
    Sam wollte jetzt auch unbedingt nach Hause. In ihm tobte eine Mischung aus Verzweiflung und Angst, er wollte Gewissheit haben und zugleich fürchtete er sich davor. Aber er konnte seinen völlig aufgelösten Freund nicht zur Eile antreiben.
    »Gestern Abend habe ich mich mit meinem Dad gestritten«, sagte Quinn.
    »Fang erst gar nicht an, so zu denken«, erwiderte Astrid. »Eines wissen wir mit Sicherheit: Du bist nicht schuld daran. Niemand von uns ist schuld an diesem Desaster.«
    »Genau«, sagte Sam, ohne daran zu glauben. »Das ist nur so ei n …« Er wusste nicht, wie er den Satz beenden sollte.
    »Vielleicht war es ja Gott.« Quinn hob den Kopf und schien auf einmal voller Hoffnung. Seine Augen waren gerötet und er starrte wie ein Irrer nach oben. »Das war Gott.«
    »Vielleicht«, meinte Sam.
    »Kann doch nur so gewesen sein, oder? A-a-a-also«, Quinn fasste sich und unterdrückte das panische Stottern. »Also kommt auch alles wieder in Ordnung.« Der Gedanke, eine Erklärung gefunden zu haben, egal welche, egal wie unwahrscheinlich sie auch war, schien zu helfen. »Klar kommt alles wieder in Ordnung. Völlig in Ordnung.«
    »Astrids Haus als Nächstes«, sagte Sam. »Es ist näher.«
    »Du weißt, wo ich wohne?«, fragte Astrid.
    Das wäre ein guter Moment gewesen, ihr zu gestehen, dass er ihr einmal nach Hause gefolgt war, um sie anzusprechen, sie vielleicht sogar zu fragen, ob sie mit ihm ins Kino gehen wollte, dass ihn dann aber der Mut verlassen hatte.
    Sam zuckte jedoch bloß die Achseln. »Wahrscheinlich hab ich dich irgendwann gesehen.«
    Bis zu Astrids einstöckigem Neubau mit Swimmingpool im Garten waren es zehn Minuten. Astrids Eltern waren nicht reich, trotzdem war das Haus viel schöner als das von Sams Mutter. Es erinnerte ihn an das Haus, in dem er früher gewohnt hatte, bevor sein Stiefvater ausgezogen war. Sein Stiefvater war auch nicht vermögend gewesen, aber er hatte einen guten Job gehabt.
    Astrids Eltern hatten die Räume sehr hübsch eingerichtet. Sie wirkten irgendwie schick und waren vollkommen aufgeräumt.
    Sam beschlich ein seltsames Gefühl. Es stand nichts herum, was zerbrechen konnte. An den Tischecken waren kleine Plastikpölsterchen angebracht. Die Steckdosen waren kindersicher. In der Küche entdeckte er einen Glasschrank, in dem die Messer aufbewahrt wurden. Er war mit einem Schloss versehen. Selbst die Schalter am Herd waren gesichert.
    Astrid bemerkte, dass Sam sich umsah. »Die sind nicht für mich«, sagte sie schnippisch. »Sie sind für den kleinen Pete.«
    »Ich weiß. Er is t …« Ihm fiel das richtige Wort nicht ein.
    »Er ist autistisch«, erklärte Astrid betont locker. »Also hier ist niemand«, fügte sie in einem Ton hinzu, als hätte sie nichts anderes erwartet und auch kein Problem damit.
    »Wo ist dein Bruder?«, fragte Sam.
    Jetzt tat sie etwas, was er ihr nicht zugetraut hätte. Sie schrie ihn an.
    »Ich weiß es nicht, okay? Ich weiß nicht, wo er ist!« Astrid legte eine Hand auf ihren Mund.
    »Dann ruf ihn doch«, schlug Quinn vor.
    »Ihn rufen?« Astrid schüttelte den Kopf. »Er … er reagiert nicht auf andere. Er wird mir nicht antworten, okay? Ich kann seinen Namen den ganzen Tag lang rufen.«
    »Tut mir leid, Astrid«, sagte Sam. »Wir gehen auf Nummer sicher. Wenn er hier ist, finden wir ihn.«
    Astrid nickte und kämpfte mit den Tränen.
    Sie suchten das ganze Haus nach ihm ab. Unter den Betten. In den Schränken.
    »Er kann jetzt eigentlich nur noch auf dem Tennisplatz oder im Kraftwerk sein.« Sam hörte die Verzweiflung in Astrids Stimme.
    »Wir sollten aufbrechen«, sagte Sam. »Keine Sorge, wir finden ihn.«
    »Wie soll ich das verstehen? Als Pro-forma-Beschwichtigung oder als konkrete Zusage?«
    »Wie bitte?«
    »Entschuldige, Sam. Ich meinte, wirst du mir helfen, nach Pete zu suchen?«
    »Klar.«
    Er hätte am liebsten hinzugefügt, dass er ihr überall, zu jeder Zeit, auf immer und ewig helfen würde, aber stattdessen schlug er den Weg zu seinem Zuhause ein, obwohl er längst wusste, was er vorfinden würde. Doch er

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