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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Bruder die Gelegenheit hatte, seine Kraft einzusetzen und sie verschwinden zu lassen.
    Drake hasste die Kraft. Es gab nur einen Grund, warum Caine und nicht Drake das Kommando hatte: Caines Kraft.
    Aber wenigstens hatte Caine eingesehen, dass die Kräfte-Kids kontrolliert werden mussten. Und wenn Caine und Diana die Freaks erst mal unter Kontrolle hatten, würde nichts und niemand Drake daran hindern können, seine eigenen 9-mm- Magie einzusetzen, um das Blatt zu wenden.
    Doch schön der Reihe nach.
    Dreißig Meter von Astrids Haus entfernt blieb er stehen. Er beobachtete die Fenster und hielt nach einer Bewegung Ausschau, die ihm verriet, wo sie sich aufhielt.
    Als sich nichts tat, schlich er um den Neubau herum zur hinteren Veranda. Die Tür war abgeschlossen. Leute, die ihre Hintertür abschlossen, versperrten auch ihre Vordertür. Vielleicht aber nicht ihre Fenster. Er sprang auf das Geländer der Veranda und lehnte sich nach außen, um an eine der Glasscheiben zu gelangen. Sie ließ sich problemlos hochschieben. Nicht ganz so einfach war es, möglichst lautlos einzusteigen.
    Er benötigte zehn Minuten, um sich die Zimmer der Reihe nach vorzunehmen, in jeden Schrank zu schauen und unter jedes Bett, hinter sämtliche Vorhänge und schließlich noch in alle Winkel im Dachgeschoss.
    Kurz wurde er panisch. Astrid konnte überall sein. Er würde wie ein Idiot dastehen, wenn er sie nicht erwischte.
    Wo würde sie hingehen?
    Er sah in der Garage nach. Nichts. Keine Autos und schon gar keine Astrid. Dafür aber ein Rasenmäher. Und wenn es einen Rasenmäher gab, dann gab es auc h … Wer sagt’s denn? Einen Benzinkanister.
    Er malte sich aus, wie es wäre, wenn sich Astrid und die Missgeburt in ein brennendes Gebäude zurückbeamten.
    Drake schraubte den Kanister auf, ging damit in die Küche und zog eine Benzinspur von den Ablageflächen ins Wohnzimmer, bespritzte die Polstermöbel und ließ die Spur weiter durchs Esszimmer und über den Tisch laufen. Den Rest schüttete er auf die Gardinen.
    Als er kein Streichholz finden konnte, riss er ein Stück von der Küchenrolle ab und zündete es am Gasherd an. Er kehrte ins Esszimmer zurück, schleuderte das brennende Papier auf den Tisch und verließ das Haus durch die Vordertür, ohne sich die Mühe zu machen, sie hinter sich zu schließen.
    »Ein Ort weniger, an dem sie sich verstecken kann«, murmelte er zufrieden.
    Er rannte zur Plaza und die Stufen zur Kirche hinauf. Die Kirche hatte einen Turm. Er war nicht sehr hoch, aber von dort aus hätte er eine ziemlich gute Aussicht.
    Drake erklomm hastig die Wendeltreppe, stieß eine Luke auf und kletterte in einen engen und staubigen Raum voller Spinnweben, der fast gänzlich von der Glocke eingenommen wurde. Er vermied es, gegen sie zu stoßen – ihr Klang wäre weithin zu hören gewesen.
    Die Fenster bestanden aus schrägen Holzschlitzen, durch die Luft hereindrang und der Glockenklang verstärkt wurde, die den Blick aber nur nach unten freigaben. Er holte mit dem Gewehrkolben aus und schlug eine der Holzleisten aus dem Rahmen. Sie brach heraus und segelte nach unten.
    Auf der Plaza hoben ein paar Kids die Köpfe und sahen hoch. Sollten sie ruhig. Er stieß die restlichen drei Leisten heraus und ließ sie ebenfalls herunterfallen. Jetzt hatte er in alle Richtungen freie Sicht über die Dächer von Perdido Beach.
    Er fing mit Astrids Haus an, aus dem bereits Rauch aufstieg, und arbeitete sich methodisch vor – ein Jäger, der nach jeder noch so unscheinbaren Bewegung Ausschau hielt. Sobald er jemanden zu Fuß oder auf dem Rad erspähte, schaute er durch den Sucher des Gewehrs und nahm die Person ins Fadenkreuz. Er fühlte sich wie Gott. Er musste bloß auf den Abzug drücken.
    Aber keine dieser ahnungslosen Gestalten war Astrid. Ihre blonden Haare würden ihm nicht entgehen. Nein. Weit und breit keine Astrid.
    Als er schon aufgeben wollte, fiel sein Blick auf den Jachthafen. Dort tat sich irgendetwas.
    Drake stellte den Sucher scharf und hatte mit einem Mal Sam Temple im Visier. Einen Moment lang lag das Kreuz auf seiner Brust, doch dann war er plötzlich verschwunden. Er war auf ein Boot gesprungen.
    Unmöglich. Caine hatte Sam zur Schule bringen lassen. Wie war er entkommen?
    In dem Boot, das sich langsam vom Pier entfernte und eine schäumende Spur hinter sich herzog, befanden sich außerdem Edilio und Quinn.
    Quinn. Das war des Rätsels Lösung. Er musste Sam geholfen haben.
    Den würde sich Drake auch noch

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