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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Bank vor dem Fenster in Astrids Zimmer, und spielte seelenruhig mit dem Gameboy.
    Astrid wusste, was geschehen war, aber sie fand es dennoch unfassbar. Eben war sie noch in der Schule gefangen gehalten worden, eine Sekunde später fand sie sich in ihrem Zimmer wieder.
    »Danke, Pete«, flüsterte sie.
    Doch jetzt musste sie überlegen. Und zwar schnell.
    Drake würde sich auf die Suche nach ihnen machen. Caine und diese niederträchtige Diana würden nicht lange brauchen, um dahinterzukommen, was geschehen war.
    Drake würde nur wenige Sekunden benötigen, um zu ihnen zu laufen und ihnen alles zu erzählen. Noch ein paar Sekunden und Caine hätte begriffen, wie es dazu gekommen war. Wenn Diana tatsächlich die Kraft eines Menschen messen konnte, wusste sie jetzt, dass nicht Astrid, sondern Pete sie teleportiert hatte.
    Sie mussten schleunigst weg von hier. Aber wohin?
    An einen Ort, wo Drake sie nicht suchen würde, auf den Sam aber kommen könnte.
    Falls es ihm gelungen war zu fliehen.
    Falls er noch am Leben war.
    »Denk nach, blöde Kuh!«, befahl sie sich selbst. »Das ist alles, was du kannst.«
    Sie konnten nicht durch die Stadt laufen. In einem Auto konnten sie auch nicht fliehen – um sich auf die Schnelle das Fahren beizubringen, war es jetzt zu spät.
    Clifftop.
    Das Zimmer, in dem sie die erste Nacht verbracht hatten.
    Ja. Darauf würde Sam kommen. Doch Quinn womöglich auch. Er war schließlich mit ihnen dort gewesen.
    Astrid zögerte. Dafür war keine Zeit. Drake würde nicht zögern. Er war ihnen sicher schon auf den Fersen. Er war auf dem Weg hierher.
    Die Vorstellung, diesem Scheusal noch einmal zu begegnen, war unerträglich.
    »Pete, wir müssen los!« Astrid nahm seine Hand und zog ihn mit sich. Sie gingen die Treppe hinunter. Jetzt kam es auf jede Sekunde an.
    Zur Vordertür. Nein. Besser durch den Hinterausgang.
    Den Garten durchquerten sie noch im Schritttempo – Pete ließ sich nur selten zur Eile antreiben und auch dann nur ungern. Der Holzzaun war nicht sehr hoch, trotzdem kostete es Mühe und vor allem Zeit, Pete dazu zu bringen, auf die andere Seite zu klettern. Durch den Nachbarsgarten gelangten sie schon schneller.
    »Meide die Straßen!«, sagte sie sich.
    Sie liefen so weit wie möglich von Garten zu Garten. Ab und zu waren sie gezwungen, auf die Straße auszuweichen, kehrten dann aber bei der ersten Möglichkeit wieder in die Gärten und Durchgänge zurück.
    Es war niemand zu sehen. Aber woher wollte sie wissen, dass sie nicht beobachtet wurden?
    Als sie den Hügel am Stadtrand und den Rand des Clifftop-Geländes erreicht hatten, stiegen sie durch den Sand und im Schutz des dort wachsenden Gestrüpps nach oben. Astrid versuchte verzweifelt, ihren Bruder zur Eile anzutreiben, und war sich zugleich bewusst, dass sie ihn nicht in Alarmstimmung versetzen durfte.
    Clifftop war unverändert. Die Barriere war immer noch da. Die Lobby war sauber, von Licht durchflutet und leer wie beim letzten Mal.
    Astrid hatte den elektronischen Generalschlüssel vom ersten Abend bei sich. Sie fand die Suite, schloss die Tür auf und ließ sich erschöpft auf das Bett fallen.
    »Wo willst du hin?«, fragte Quinn argwöhnisch.
    Sie liefen nebeneinanderher, ohne richtig zu rennen, eher in einem auf Ausdauer bedachten Joggingtempo.
    Sam nahm den direkten Weg durch die Stadt, als kümmerten ihn keine möglichen Verfolger.
    »Zu Astrid, bevor Drake sie findet.«
    »Dann sollten wir zuerst bei ihr zu Hause nachschauen.«
    »Nein. Das Gute an einem Genie ist, dass man nicht befürchten muss, es könnte das Falsche tut. Sie weiß, dass sie nicht dort bleiben darf.«
    »Wohin würde sie gehen?«
    Sam dachte kurz nach. »Zum Kraftwerk.«
    »Zum Kraftwerk?«
    »Ja. Deshalb nehmen wir uns ein Boot und fahren die Küste rauf.«
    »Okay. Aber, Bru…, ich meine, Alter, sollten wir nicht etwas vorsichtiger sein?«
    Sam gab ihm keine Antwort. Einer der Gründe, warum er geradewegs durch die Stadt lief und keinen Umweg durch die Seitenstraßen nahm, war Edilio. Er hoffte, ihn in der Feuerwehrzentrale anzutreffen. Der andere war, dass er Quinn zutraute, ihn bei der ersten Gelegenheit wieder zu verraten.
    Außerdem hatte Sam intuitiv begriffen, dass er taktisch vorgehen musste. Caine hatte mehr Macht, also musste Sam schneller sein. Je länger er das Spiel andauern ließ, umso größer wurden Caines Chancen zu gewinnen.
    Sie erreichten die Zentrale. Edilio saß bei laufendem Motor im Einsatzwagen. Als er Sam und Quinn

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