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Good Girls

Titel: Good Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Ruby
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Überschlagen wirkt beruhigend, ja sogar die Sorgen um den Test. Luke ist natürlich immer noch da. Er spukt in meinem Hinterkopf herum. Aber ich weiß, dass er irgendwann mitsamt seinem Jungen-Voodoo verschwinden und der Vergangenheit angehören wird.
    Schließlich klingelt es und ich bin sie endlich los: Seelentiefkühler Chilly und SMS-Dämonenkönigin Cindy Terlizzi. Auf dem Weg zur nächsten Stunde versperrt mir Pete Flanagan aus dem Footballteam den Weg.
    »Hallo, Audrey«, begrüßt er mich. Sein Gesichtsausdruck ist seltsam verschlagen und wissend. Das ist merkwürdig, denn Pete ist nicht gerade der Hellste.
    »Hallo, Pete«, antworte ich. Ich trete einen Schritt zur Seite, um an ihm vorbeizugehen, aber er stellt sich mir erneut in den Weg. Erst jetzt bemerke ich, dass hinter ihm noch mehr Hohlköpfe stehen. Alle mit dem gleichen dämlichen Gesichtsausdruck. Wie eine Affenhorde, die gerade eine Kiste Bananen entdeckt hat.
    »Willst du mal ausgehen?«, fragt er.
    »Wie bitte?«
    »Ausgehen. Du weißt schon. Du und ich.« Er deutet mit dem Daumen auf seine Freunde. »Also, du und ich und ein paar von den Jungs.«
    Ich bin völlig perplex. So was ist mir schon lange nicht mehr passiert. In der fünften Klasse wurde man ständig von irgendwelchen Cliquen drangsaliert. Es galt als cool und sogar als spaßig, sämtliche Schüler auszuspähen und zu terrorisieren, die ein bisschen anders waren. Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass die meisten von uns aus diesem Alter heraus waren, die Footballspieler eingeschlossen. So kann man sich täuschen.
    »Klar«, sage ich. »Jederzeit.«
    Lautstarkes Gejohle, als ich an ihnen vorübergehe. Vollidioten.
    Ich laufe zur Turnhalle. Aus den Augenwinkeln sehe ich einen Finger, der auf mich zeigt, und höre Gelächter. Doch als ich mich umdrehe, sehe ich nur Rücken. Ein ungutes Gefühl macht sich in mir breit. Ich spüre Blicke und ungewohnte Aufmerksamkeit. In Sport üben wir Basketball. Jeremy Bravermann, der in den vergangenen drei Jahren ganze drei Sätze von sich gegeben hat, ist wie verwandelt. Er sagt bestimmt hundert Mal: »Ich liebe es, wie du diese Bälle dribbelst, Audrey«, während Joelle und ich so tun, als konzentrierten wir uns auf die Übungen. Schließlich hält es Joelle nicht mehr aus. Sie schreit ihn hysterisch an und wirft ihm einen Ball an den Kopf. In Französisch landet ein Zettel auf meinem Pult. Darauf steht: »Sur vos genoux!« – »Auf die Knie!« Ichdrehe mich um, um herauszufinden, wer ihn geschrieben hat. Aber alle Blicke bleiben gesenkt. Das Französisch in meinem Buch verschwimmt zu unverständlichem Gebrabbel. Hat Luke etwa vor seinen dämlichen Freunden geprahlt? Und ihnen erzählt, was wir getan haben? Nein. Nein! Er redet nie über seine Freundinnen. Nicht fragen, nicht reden. Das war immer sein Motto. Was soll das alles?
    In der Mittagspause kann ich das Kichern und die sonderbaren Blicke nicht mehr ertragen. Ich überrede Ash, mit mir zu McDonalds zu fahren, um endlich aus der Schule rauszukommen. »Ich glaube, irgendjemand verbreitet Gerüchte über mich. Die sehen mich alle so komisch an. Das macht mich wahnsinnig.«
    Ash fährt zu dem Drive-in-Fenster und bestellt Pommes und Cola. »Echt? Ich hab bis jetzt noch nichts gehört«, sagt sie. »Vielleicht zerreißt sich Pam Markovitz das Maul über dich. Du weiß ja, wie sie ist. Auf der Party am Samstag war sie ganz krank vor Eifersucht. Dieses miese Stück.«
    »Was soll ich denn jetzt machen?«, sage ich.
    »Ach was. Lass dich doch von diesen Schlampen und Scheißkerlen nicht verrückt machen«, sagt Ash. »Heute Nachmittag werden sie sich schon wieder über jemand anderen auslassen.« Weil ich mein Geld vergessen habe, bezahlt sie meine Pommes und Cola und fährt wieder los.
    Ich will gerade die Papiertüte öffnen, als mein Handy summt. Ich fische es aus dem Fußraum,klappe es auf und werfe einen Blick aufs Display. »MMS«, sage ich.
    »Bestimmt von Joelle. Wahrscheinlich ein paar Schnappschüsse von der Party«, sagt Ash und steckt sich eine Fritte in den Mund. »Ich frage mich, was das blöde Geknipse soll. Die Fotos sind sowieso immer Scheiße.«
    Ein Bild erscheint, und ich scrolle nach unten, um es mir anzusehen. Zuerst erkenne ich es nicht richtig. Dann wird mir mit einem Schlag eiskalt.
    »Ash«, sage ich.
    »Was ist denn?«
    »Jemand hat ein Foto von mir gemacht.«
    »Na und?« Sie wirft einen Blick auf mein Handy und runzelt die Stirn. »Was ist das denn?«
    »Das bin

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