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Good Girls

Titel: Good Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Ruby
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irgendetwas.«
    Ash freut sich nicht. Auf dem Rückweg von der Party hat sie mir erzählt, dass der Aquariumjunge eine Freundin hat, die auf die katholische Oberschule geht. Deshalb wollte er sich weder mit ihr noch mit sonst jemandem einlassen. Ich habe ihr an diesem Abend nichts davon erzählt, dass ich mit Luke Schluss gemacht habe. Aus irgendeinem Grund wollte ich es vorerst für mich behalten. Es fühlte sich besonders an, weil nur ich allein davon wusste. Oder zumindest ich allein wusste, wie ernst es mir damit war. Ich fühlte mich stark, als hätte ich einen Bann gebrochen. Ich schwor mir, mich wieder auf die Schule zu konzentrieren und ganz die Alte zu sein. Endlich war ich aus dem Käfig der Lust ausgebrochen. Alles würde wieder wie früher sein. Mich selbst eingeschlossen.
    Als Ash im unbarmherzigen Montagmorgenlicht verschlafen in ihren Kaffee nuschelt, beschließe ich, sie in mein Geheimnis einzuweihen.
    »Glücklich trifft es vielleicht nicht ganz«, sage ich. »Aber ich fühle mich gut. Ich habe am Samstag mit Luke Schluss gemacht.«
    »Du hast was?«
    »Ich habe mit Luke Schluss gemacht.«
    Ihr Unterkiefer klappt nach unten. Dann sagt sie: »Wie kannst du mit einem Kerl Schluss machen, mit dem du gar nicht richtig zusammen warst?«
    Die Bemerkung ärgert mich. »Wir haben die letzten zweieinhalb Monate was miteinander gehabt, Ash. Wir haben etwas getan . Und jetzt tun wir es nicht mehr.«
    »Na schön«, sagt Ash. Sie stopft den Kaffeebecher in den Becherhalter. »Ich wette zehn Dollar, dass du es dir noch einmal anders überlegst.«
    »Werde ich nicht.« Dabei horche ich kurz in mich hinein und frage mich, ob ich die Wahrheit sage. Doch, es ist die Wahrheit. Ich fühle es. Als Luke auf der Party sein Hemd über seinem makellosen Oberkörper zuknöpfte, sagte ich: »Es war schön mit dir. Tschüss dann. Ich wünsche dir noch ein schönes Leben.« Dann ging ich aus dem Schlafzimmer, ohne mich noch einmal nach ihm umzudrehen.
    »Ich will es einfach nicht mehr. Das ist alles«, sage ich.
    »Weißt du eigentlich, was du da gerade sagst?«, fragt sie. »Du willst Luke DeSalvio nicht mehr. Jeder will Luke DeSalvio. Wenn du dich weiter mit ihm abgibst, fragt er dich vielleicht sogar, ob du mit ihm zum Abschlussball gehst.«
    »Ich mache nicht mit irgendeinem Typen rum, nur für den Fall, dass für den Abschlussball keine Cheerleaderin als Begleitung zur Verfügung steht.«
    »Ich glaub, es schneit!« Sie trommelt mit den Fingern auf das Lenkrad. »Er ist nicht irgendein Typ. Ich dachte, du magst ihn. Ich dachte, du magst ihn nicht nur, sondern mehr als das.«
    Ich seufze. »Ist ja auch so. Oder war ja auch so. Ich wusste einfach nicht, ob ich wirklich ihn wollte oder nur seinen Körper …«
    »Du Tier!«
    »Genau, das ist es ja. Bin ich eben nicht. Ich würde gern mit der Person reden können, mit der ich mich abgebe.«
    » Reden ? Mit einem Jungen? Wozu?« Als sie meinen Gesichtsausdruck sieht, lacht sie. »War nur Spaß.« Sie kramt unter dem Donut nach einer Zigarette. Schließlich gibt sie auf, als sie keine findet. »Wahrscheinlich bin ich einfach nur überrascht. Ich meine, es ist absolut die richtige Entscheidung. Trotzdem finde ich es bemerkenswert, dass er sich ausgerechnet dich ausgesucht hat. Auch wenn ich das nicht gerne sage.«
    »Vielen Dank für das Kompliment«, sage ich.
    »Du weißt genau, was ich meine«, sagt sie. »Ausgerechnet du, Miss Überfliegerin, Einserkandidatin, Wunderkind und zukünftige Harvardstudentin –«
    »Hör endlich auf mit dem Quatsch.«
    »Und er, der sportliche Typ mit dem goldenen Teint und dem …«
    »… sagenhaften Hintern?«
    Ash setzt eine schockierte Miene auf. »Also, so ein freches Mädchen!«
    »So ein dummes Mädchen«, sage ich. »Wer weiß, warum er sich überhaupt mit mir abgegeben hat. Vielleicht stand ich einfach nur auf seiner Liste.« Ich binde mir meine Haare, die zum Glück wieder blond sind, mit einem Haargummi zusammen. »Ich hab das mit dem lockeren Zusammensein ausprobiert. Es ist nichts für mich. Es ist, als würde ich versuchen, jemand anderes zu sein. Als wollte ich so sein wie er.«
    Ash denkt kurz nach. »Vielleicht ist die Idee gar nicht so übel. Zu versuchen wie Jungs zu sein. Schau sie dir doch an. Sie machen einfach, was sie wollen, und keinen stört’s. Warum sollten wir nicht auch so sein?«
    Ich seufze. Das ist nicht meine Freundin Ash, die ich schon seit ewigen Zeiten kenne. Die Ash, die ich kannte, war bis über beide

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