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Goodbye Chinatown: Roman (German Edition)

Goodbye Chinatown: Roman (German Edition)

Titel: Goodbye Chinatown: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Kwok
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ketten. Hättest du damit leben können? Mit einer Kinderherzchirurgin als Frau? Ich arbeite oft achtzig Stunden die Woche. Nachts und am Wochenende habe ich Bereitschaft. Wenn du dich jeden Tag aufs Neue frei hättest entscheiden können, mit mir zusammen zu sein, wäre es etwas anderes gewesen. Aber mit dem Baby hättest du keine andere Wahl gehabt.«
    »Und was ist mit dir? Du musstest doch keine Chirurgin werden. Du hättest zu Hause bleiben können. Bist du jetzt glücklich? Ich hätte für dich gesorgt.«
    »Ich hatte meiner Mutter und mir selbst gegenüber eine gewisse Verpflichtung«, antwortete ich sanft. »Ich hätte nicht einfach jemand anders werden können. Ich wünschte, ich hätte es gekonnt. Manchmal wünsche ich mir, ich hätte es getan.« Ich verstummte und ging ein paar Schritte von ihm weg. Er ließ mich nicht aus den Augen. »Aber ich wäre nicht glücklich geworden auf deinem Lebensweg, und ich weiß, dass du auch auf meinem nicht glücklich geworden wärest.«
    »Und unser Baby hat den Preis dafür bezahlt.« Sein Blick war voller Emotionen. »Du weißt nicht, was es heißt, ein Kind zu lieben.«
    Ich öffnete den Mund, um es zu sagen, um mit einem Schlag alles zu verändern, aber da sagte er unvermittelt: »Vivian ist wieder schwanger.«
    Ich war blind von den Tränen, die ich bisher zurückgehalten hatte und die mir nun in die Augen schossen. Allen logischen Argumenten zum Trotz und obwohl ich genau wusste, dass es nie wirklich ein gemeinsames Leben für uns geben konnte, hatte ich insgeheim gehofft, dass sich unser Schicksal irgendwie ändern würde, wenn er die ganze Geschichte
erfuhr. Ich drehte mich weg und wischte mir mit dem Handrücken die Tränen ab. Dann spürte ich, wie er die Arme um mich schlang.
    »Für mich hat es immer nur dich gegeben, Kimberly, mit Haut und Haaren«, flüsterte er. »Aber Vivian braucht mich.«
    Meine Stimme war leise. »Ich weiß. Deine Familie braucht dich. Matt, warum bist du heute hergekommen?«
    Er hielt mich lange umschlungen. »Aus demselben Grund, aus dem du mir deine Visitenkarte hast zukommen lassen. Um mich zu verabschieden.«
    Ich schloss die Augen. »Ich fahre dich nach Hause.«
     
    Matt gab einen lang gezogenen Pfiff von sich, als er die Ducati sah. Schnittig und kraftvoll. Von so einem Motorrad hatte ich immer geträumt.
    Diese Fahrt mit Matt wird mir für immer unvergesslich bleiben. Seine Arme lagen um meine Taille, es roch nach Leder, und New York verschwamm und schien flüssig zu werden, während wir vorbeirasten. Es war, als reisten wir in einer Zeitschleife zurück zu unserer ersten Fahrt auf dem Fahrrad, als Matt noch als Pizzabote gearbeitet hatte. Wie sehr wünschte ich mir, an diesen Punkt zurückkehren und all die versäumten Jahre miteinander nachholen zu können. Er hielt mich fest umschlungen, und meine Haare flatterten an seinem Hals. Was hätte ich dafür gegeben, dass diese Fahrt nie zu Ende ging!
    Ich stoppte die Maschine, und er ließ langsam die Arme sinken, so als ließe auch er mich nur widerwillig los. Ich hatte die Ducati ein Stück entfernt von seiner jetzigen Wohnung geparkt, die direkt am Franklin D. Roosevelt Drive lag. Der Lärm musste ohrenbetäubend sein. Der Boden schien förmlich zu beben, als wir auf das Gebäude zugingen. Weil ich
nicht wollte, dass uns jemand sah, blieb ich an der Straßenecke stehen.
    Ich schluckte. »Das war es dann also. Die Fahrt ist vorbei.«
    Er sagte nichts, sah mich nur an. Seine Augen waren trauriger als alles, was ich je zuvor gesehen hatte.
    Ich erspähte ein goldenes Funkeln an seinem Hals, unter dem T-Shirt, und berührte es mit dem Finger. »Die kenne ich noch.«
    Ich zog ihn an der Kette zu mir herunter, und wir küssten uns langsam. Ich versank in der Sanftheit seiner Lippen, seinem köstlichen Geschmack. All die Jahre hatte ich nur für diesen Kuss gelebt, nur dafür, an diesem Vormittag hier bei ihm zu sein. Ich hätte alles darum gegeben, jetzt mit ihm nach Hause gehen zu können, in ein gemeinsames Leben, nur mit unseren Kindern und sonst niemandem. Hatte ich die richtige Entscheidung getroffen? Hätte ich mich zu einem Leben entschließen können, das seinen Vorstellungen entsprach? Nein, ich hatte keine andere Wahl gehabt. So war ich nun mal.
    Schließlich lösten wir uns voneinander.
    Lange sah er mich mit seinen goldenen Augen an. Wieder holte ich Luft, aber er legte mir den Finger auf die Lippen. »Kimberly, bitte sag nichts.«
    Langsam zog er sich die Kette mit dem

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