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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron K. Archer
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hintersten Ecke der Kabine. Schweißnass klebte sein Hemd an seinem Körper. Er vermisste seine Freunde. Er vermisste das sorglose Gefühl von unbekümmerter Sicherheit. Er vermisste eine Dusche.
    Mutlos blickte er an sich herab. Durch das Untersuchen der Leichen trug er nun deren Blut an seiner Kleidung und den zitternden Hä nden. David ging in die Hocke und schloss die Augen, doch die Gesichter der Toten hatten sich bereits in sein Unterbewusstsein geschlichen. Des Öfteren würden sie ihn in der Zukunft besuchen. Sie waren auf ewig in den Windungen seines Gehirns begraben.
    Verzweifelt versuchte David, sich Mut zu machen. Erinnerungen aus seiner Jugend, in denen sie am Lagerfeuer saß en und gegrillte Maiskolben aßen, drängten sich vor sein inneres Auge. Er sah Johann Rhode, mit dem er immer die Sommer am See verbracht hatte. Jessica Björnsen mit den blauen Schuhen und der etwas zu großen Nase war auch dort. Die Bilder verweilten indes nicht lange. Das Feuer erlosch und er war wieder allein. Er fror.
    Als er die Augen ö ffnete, bemerkte David, dass der Lift sein Ziel bereits erreicht hatte. Teilnahmslos hatte die Tür den Ausgang freigegeben. Eine Anzeige bestätigte seine Position: Ebene 4, Überwachung und Sicherheit.
    David stand auf. Diese Mal fasste er seinen Knü ppel nicht fester. Kraftlos hing er an seinem linken Arm herab. Die Spitze schwankte nur wenige Zentimeter über dem Boden. Für einen Kampf hatte er im Moment sowieso keine Kraft mehr. Es erschien ihm alles so sinnlos.
    Apathisch schlurfte er durch den Gang, wä hrend sein Gesicht jegliche Farbe verlor. Auch auf dieser Ebene war es offenbar zu Kampfhandlungen gekommen und auch hier hatten sich die Menschen gewehrt. Wie zu erwarten, hatten die Angehörigen des Militärs jedoch mehr Struktur in ihre Verteidigungsmaßnahmen investiert, denn immerhin war dies hier die Sicherheitsebene.
    Nachdem die Kraftfeldbarrieren aus unerklä rlichen Gründen versagt hatten, waren eilig Hindernisse aus allen greifbaren Gegenständen aufgehäuft worden. Die Soldaten, die hier oben ihr Leben gaben, waren mit Kampfpanzern gekleidet. Neben dieser Rüstung trugen sie schwere Waffen. Wie schon auf der Ebene zuvor, hatten ihnen aber weder Ausbildung noch Teamgeist noch ihre Ausrüstung irgendetwas genutzt. Sie teilten das Schicksal der anderen. Sie waren alle tot.
    Etwas Gutes hatte die Situation dennoch, denn wenn selbst schwer bewaffnete Soldaten nichts gegen ihren Feind auszurichten vermochten, dann konnte David auf seinen Schlagstock verzichten. Er würde ihn nicht länger mit sich herumschleppen müssen. Zentimeter um Zentimeter rutschte der Knüppel zwischen seinen schwachen Fingern hinab, bis er schließlich seinem Griff entglitt.
    Mit einem hohlen hö lzernen Klang schlug er auf dem Boden auf. Der erzeugte Schall huschte hektisch von Wand zu Wand. David hatte augenblicklich den Eindruck, als würde sogar das Echo so schnell wie möglich das Weite suchen.
    Plö tzlich schreckte ihn Gooliaths Stimme aus seiner Lethargie auf: »Hallo David. Schön, dass du es so rechtzeitig einrichten konntest. Falls du die Orientierung verloren haben solltest... Folge den Toten, sie führen dich zu mir. Die meisten Menschen neigen ja dazu, in extremen Situationen in Panik zu verfallen, doch du wirkst gefasst. Beeindruckend.«
    Entweder hatte Gooliath ihn falsch eingeschä tzt, oder er machte sich über ihn lustig. Beeindruckend war allenfalls die Vernichtungskraft der Kreaturen, die diesen Massenmord angerichtet hatten. In diesem Zusammenhang wirkte das Wort ‚beeindruckend‘ eher deplatziert. Angsteinflößend traf es da weitaus besser.
    Den Rest des Weges nahm David schon gar nicht mehr bewusst war, denn sonst wäre ihm vielleicht aufgefallen, dass auch hier einige Menschen nicht mehr über eine unversehrte Schädeldecke verfügten. Auch ihnen war das Gehirn kurzerhand entwendet worden.
    Und noch etwas war anders. Es gab deutlich weniger Spuren der milchigen Fl üssigkeit. Die meisten Soldaten hatten ihr Leben in einem herkömmlichen Feuergefecht verloren.
    Die menschliche Hand war indes ein Wunderwerk der Natur. Filigran, doch stark und auß erordentlich vielseitig. Erhoben zum Gruß, war es der Frieden, den sie brachte. Bewaffnet war es der Tod. Diese bizarre Erkenntnis eröffnete sich David hinter einer schwer gezeichneten Barriere. Ein toter Soldat hielt in der einen Hand noch immer sein Gewehr. Mit der anderen hatte er die Hand eines Kameraden ergriffen. Warmer Trost

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