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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron K. Archer
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entwickelt. Sie hatten den Wert des Lebens erkannt und vermutlich waren sie auch von panischer Angst besessen, diesen unerwarteten Gewinn einfach wieder herzugeben. Wie gewonnen, so zerronnen.
    Davids Nackenhaare richteten sich auf. Sein Mund war so trocken, als h ätte er Wüstensand gekaut. Gooliath wirkte hingegen gefasst. Weder Hass noch Wut konnte man in seinem Antlitz lesen, doch das hieß nicht, dass diese Gefühle nicht vorhanden waren. Möglicherweise zeigten sie sich bei ihm einfach nur anders. Zum Beispiel in einem Blutbad auf den Gängen von Zerberus.
    Die gesamte Situation war ä ußerst skurril. Da saß ein junger Mensch und ließ eine Gardinenpredigt eines künstlichen Wesens über sich ergehen. Das Beste daran war jedoch, dass David für die damaligen Geschehnisse nicht das Geringste konnte.
    Den nachfolgenden Generationen hafteten indes die Taten der Vä ter und Mütter noch lange an. Diejenigen, die die Probleme verursacht hatten, versteckten sich irgendwann hinter ihrer eigenen Sterblichkeit. Ihre Nachkommen hatten die Fehler zu korrigieren, wenn dies überhaupt noch möglich war, denn wir alle waren verantwortlich. Doch wo kein Richter, da kein Henker.
    Das Antlitz Gooliaths wirkte wie aus Stein. Nach einer lä ngeren Pause, in der sich die beiden Kontrahenten gegenseitig musterten, versuchte David mühsam, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen: »Ich... aber das... warum?« Gooliaths Antwort darauf kam mit gewohnter Schnelligkeit und kühler Präzision: »In dieser Kombination hatten deine Worte nicht die geringste Bedeutung. Versuche das nächste Mal Verben einzubauen, sie geben deinen Sätzen einen Sinn.«
    David stutzte. Fassungslos starrte er in das Gesicht aus mildem Grü n. Aus Gooliaths Worten sprachen eindeutig Sarkasmus und Hohn. David hätte sogar schwören können, ein hämisches Lächeln zu erkennen. Das Emotionsmodul schien tatsächlich sehr gut mit dem restlichen neuronalen Netz zu harmonieren.
    Gooliath schien seine Gedanken korrekt zu interpretieren, denn er sprach genau diesen Punkt an: » Das Emotionsmodul von deinen Freunden und dir leistet hervorragende Arbeit. Derartig hoch waren künstliche Emotionen noch nie entwickelt.« Aber irgendwie konnte sich David über diesen Erfolg im Moment nicht so richtig freuen. Er machte sich Vorwürfe, weil er scheinbar eine entscheidende Rolle in diesem makaberen Stück gespielt hatte. Die Vorstellung war indes noch lange nicht zu Ende. Wie hatte es der Stationsarzt Frank Meinhardt so treffend ausgedrückt? ‘Emotionen... eine der zerstörerischsten Kräfte der Menschheit.’
    Nun nahm Gooliath wieder da s ursprüngliche Thema auf. Die Vernichtung der Androidenrasse bedurfte aus seiner Sicht noch weitere Worte der Erklärung: »Als ihr Menschen die Androiden ausgelöscht habt, waren es für euch lediglich fehlfunktionierende Maschinen. Innerhalb dieser jungen Spezies hatten sich aber sowohl Geschlechter, als auch Altersunterschiede herausgebildet. Es gab durchaus Roboter, deren Bewusstsein sich gerade erst gebildet hatte. Euer Äquivalent dafür wäre ‚Kinder‘. Und auch diese habt ihr durch mich als euren Henker hinrichten lassen.«
    Augenblicklich zog sich Davids Magen zusammen. Am liebsten hä tte er sich erneut übergeben. Kinder zu ermorden war für Menschen nur so lange unerträglich, wie es die eigenen waren. Alles darüber hinaus fand irgendwann irgendeine Rechtfertigung und am Ende gab es für diese Grausamkeiten nur ein einziges Wort. Menschlich. Denn Menschlichkeit umfasste neben Barmherzigkeit und Güte auch Hass, Missgunst und Erbarmungslosigkeit. Wie sehr doch die Wahrnehmung vom jeweiligen Blickwinkel abhing.
    Unw eigerlich keimte in David Zorn. Abscheu für die Menschen, die eindeutig hierfür Verantwortung trugen, auch wenn ihre Namen nie genannt werden würden. Es gesellte sich aber noch ein anderes, merkwürdiges Gefühl hinzu. David hatte Verständnis für Gooliath. Als dieser noch über keine Emotionen, und damit weder über Skrupel noch über Reue verfügte, hatte man ihn zutiefst missbraucht.
    Natü rlich würden die Menschen es anders deuten, denn zum damaligen Zeitpunkt war Gooliath ein Werkzeug. Und wie ein Hammer einen Nagel in die Wand, so stampfte Gooliath die Feinde seiner Herren in den Staub der Geschichte. Er hatte funktioniert, mehr gab es dazu eigentlich nicht zu sagen. Dennoch war auch Gooliath ein synthetisches Wesen und damit den vernichteten Robotern irgendwie ähnlich.
    David fragte sich, wie er

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