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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron K. Archer
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Anstrengung und einem verzweifelten Aufschrei warf sich David gegen das kalte Metall. Bei dieser Aktion prellte er sich zwar seine Schulter, doch die Tür gab nach, ächzte und fiel ins Schloss. Automatisch wurde sie vom Sicherheitssystem wieder verriegelt. Nur eine Sekunde danach erzitterte die Wand durch den Aufprall eines schweren Körpers von der anderen Seite. Der Cyborg kam zu spät. David war vorerst in Sicherheit.
    Heftig atmend glitt er an der Tü r herab. Mit der Hand rieb er seinen schmerzenden Oberarm. Er hatte tatsächlich ordentlich Schwung gehabt. Seine Schulter nahm es sich vor, ihn noch lange über diese Verwegenheit in Kenntnis zu setzen. Augenblicklich kam dann die Erinnerung zurück und mit ihr trat alles andere in den Hintergrund. Aufgeregt sah sich David im Raum um.
    Bis auf eine schummrige rote Notbeleuchtung war es stockdunkel, doch mit den Modifikationen an seinen Augen stellte dies kein nennenswertes Problem dar. Blä ulich zeichneten sich die Wellblechkonturen des Innenraums ab.
    Besonders stutzig machte David der Umstand, dass der Raum nicht gerade, sondern ziemlich schief in der Ebene zu stecken schien. Diese Struktur war definitiv nicht kontrolliert gewachsen. Wer um alles in der Welt baute an dieser Stelle mit schwerem Metall und dann auch noch derart unprofessionell?
    Ein Logo fiel in Davids Blickfeld. Darauf stand ‚CORE inc. Container 47132‘. Langsam sickerte die Erkenntnis in sein Bewusstsein und erklärte einiges. Warum der Raum metallisch war und schief lag zum Beispiel und warum Gooliath keine Ahnung von seiner Existenz hatte.
    Die heutige Ebene 2 war wahrscheinlich die Erste, die je gebaut worden war. Sie beherbergte vermutlich schon damals die Landebuchten und war somit auch das Ziel der Versorgungscontainer, die mit Rail-Geschü tzen von der Erde zur Raumstation geschossen wurden. Bevor es die wachsenden Strukturen gab, war an dieser Stelle herkömmlich gebaut worden. So hatte es Dimitri jedenfalls beschrieben.
    Als Britta damals fragte, ob das nicht gefä hrlich sei, mit Container herumzuschießen, sprach Doulakis von einem ‚Vorfall‘. Dieser Vorfall steckte nun quer in der Ebene, war vertuscht und nicht kartografiert worden und hatte als Gipfel der Ironie nun die Kinder gerettet.
    Dutzende zitternder Kö rper bildeten einen klaren Kontrast zum Schwarz des Raumes. In Farbtönen von Blau bis rötlich Weiß waren die Konturen ihrer wärmeabstrahlenden Leiber gut zu erkennen. Durch diesen Umstand war auch schlagartig geklärt, dass Davids Wahrnehmung per Infrarot ebenfalls tadellos funktionierte. Ängstlich kauerten die Kinder wie Ratten in einem Loch. Gefangene eines wahrgewordenen Alptraums.
    David richtete sich auf, wobei ihm umgehend bewusst wurde, wie stickig und heiß es hier drinnen war. Die Belüftungssysteme waren scheinbar schon vor Stunden ausgefallen. Demnach kam er keine Sekunde zu früh. Der hektische Atem aus zahllosen Kehlen sorgte für ein unterschwelliges Hintergrundrauschen. Ab und zu wurde es von einem aufkeimenden Weinen eines Kindes jäh unterbrochen. Dennoch war die kleine Gesellschaft erstaunlich diszipliniert. Sofort kümmerten sich die Größeren darum, ihre jüngeren Schützlinge zu trösten. Gegenseitig gaben sie sich Halt und Kraft. Sie würden es schaffen. Gemeinsam.
    Angstgeweitete Pupillen starrten ihn an. Verzweifelt waren sie darum bemü ht herauszufinden, ob er nun Freund oder Feind war. Hatte ihr letztes Stündlein in diesem Moment geschlagen? David räusperte sich. Mit ruhiger Stimme erfüllte er den Raum: »Hey Lizzy, ich bin es. Bist du hier?«
    Von einer Sekunde auf die andere war es totenstill. Als keine Bewegu ng in die Massen kam, wiederholte er sein Anliegen: »Lizzy? Bist du hier?« Beim zweiten Satz sank seine Stimme und mit ihr die Hoffnung. Hatte er den gefährlichen Weg hierher vollkommen umsonst riskiert? War Melissa womöglich überhaupt nicht anwesend? War sie vielleicht doch schon...?
    Panik ergriff Besitz von David. Er fiel kraftlos auf die Knie und vergrub sein Gesicht in den Hä nden. In diesem Moment löste sich im hinteren Teil des Raumes eine zierliche Gestalt aus ihrer Deckung. Bisher war sie unscheinbar mit den anderen Kinderleibern zu einem anonymen Ganzen verschmolzen.
    Nun schritt sie zö gerlich auf ihn zu. »David?«, erklang ihre ungläubig dünne Stimme. Flüsternd ließ sie einen weiteren Satz folgen. Es wirkte, als wolle sie das Bild nicht zerstören, indem sie zu laut sprach. Zu fragil schien dieser

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