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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron K. Archer
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hatte wieder einmal recht. David würde mit den Konsequenzen leben müssen. Lebe wohl, Astrid Bergen. Möge Gott deiner Seele gnädig sein.

61.  Täuschung
    die; Irrefü hrung. Meist arglistige Verschleierung von Informationen zur Manipulation einer Person oder eines Zustands.
     
    Die Zeit als absolute Größe schien jede Bedeutung verloren zu haben. Im Moment kam es nur darauf an, die chronologische Abfolge so zu gestalten, dass seine Schwester überlebte. Anders ausgedrückt: Er musste Erster sein. Für den Zweitplatzierten gab es weder Lob noch Anerkennung. Er würde bestraft werden, genauso wie diejenigen, die nach ihm kamen.
    Im Treppenhaus nahm David pro Schritt vier bis fü nf Stufen. Geschickt sprang er sie herunter und rollte auf der Zwischenebene ab. Mit der nächsten Treppe verfuhr er genauso, bis er endlich Ebene 2 erreicht hatte. Vor dem Öffnen des Schleusentores zögerte er einen Moment. Dann besann er sich eines Besseren und öffnete die Tür. Gooliaths Häscher waren bereits unterwegs. Zum Warten hatte er also nicht die geringste Zeit mehr. Ausruhen konnte er sich schließlich, wenn er tot war.
    Das Shuttle- und Freizeitdeck bot keinerlei neue Eindrü cke. Der Tod hatte auch hier eine reiche Ernte eingefahren. Die mahnenden Leichen, die ihre Münder zu einem ewigen stummen Schrei verzerrt hatten, lagen ausgebreitet vor ihm. Dennoch war alles ruhig.
    Der Friede, den die Szenerie suggerierte, war jedoch trü gerisch. David bekam unvermittelt eine Gänsehaut. Am liebsten hätte er einfach die Tür wieder verrammelt und auf bessere Zeiten gehofft. Allerdings war er sich im Klaren darüber, dass es ohne sein Zutun keine besseren Zeiten mehr geben würde. Die Welt würde nur immer weiter dem Chaos zustreben.
    Er rannte los und wä re um ein Haar schon nach wenigen Metern gestolpert und lang hingeschlagen. Plötzlich nahm er wieder den teuflischen grünen Schimmer war, der alles um ihn herum gespenstisch flimmern ließ. Wie ein Pilz kroch das Licht durch die Gänge und vertilgte jegliche Zuversicht. Der böse Gott dieser Raumstation war auch hier allgegenwärtig.
    Ü ber jedem Holo-Pad war seine hässliche Fratze zu sehen. Keine dieser Erscheinungen sah jedoch direkt in seine Richtung, wodurch David eine schlichte Erkenntnis traf. Noch im Laufen musste er feststellen, dass Gooliath ihn keineswegs genau lokalisiert hatte. Bis auf den Vorfall mit Pedaczi wusste er tatsächlich nicht genau, wo er gerade steckte. Listig hatte sein Gegner einfach sämtliche Holo-Pads aktiviert und gehofft, dass David auf diesen simplen, aber wirkungsvollen Trick hereinfallen würde.
    Und eines musste der Neid ihm lassen. Die Tä uschung war für einen Augenblick aufgegangen. Gooliath war ein tückischer Widersacher. Vermutlich der Schlimmste, den das Universum derzeit zu bieten hatte.
    David rannte zi elstrebig den seitlichen Korridor entlang, wobei er sich wieder auf sein menschliches Erinnerungsvermögen verlassen musste. Das Betreten des Cyberspace wagte er derzeit nicht. Zu dicht war ihm Gooliath bereits auf dem Fersen.
    Dennoch war es ein merkwü rdiges Gefühl, sich nicht mehr der absoluten Sicherheit technologischer Systeme hingeben zu können - wieder Raum für Zweifel und Fehler zu lassen. Wenn er sich jetzt irrte, dann war das zwar menschlich, aber gerade dieser Makel konnte gegenwärtig auch leicht den Tod bedeuten. Ein sonderbarer Zwiespalt. Je mehr er seine eigene Menschlichkeit aufzugeben bereit war, desto sicherer fühlte er sich. Allerdings war es genau das, was er auf gar keinen Fall wollte.
    In diesen Gedanken versunken hatte er die Beobachtungspl attform bald erreicht. Mit ihren großen Fenstern gestattete sie einen großzügigen Blick auf die verschiedenen Landebuchten. Rampe vier war in der Realität tatsächlich genauso verwüstet, wie David sie in Erinnerung hatte. Die Wände hatten ihren metallischen Glanz gegen ein Kleid aus schwarzem Ruß getauscht. Leichen und Leichenteile lagen überall verstreut.
    Eine Unmenge an Trü mmern hatte dem Raum schließlich seinen finalen Schliff verpasst. Sie waren bis zu diesem Fenster geschleudert worden und hatten ein Rissmuster im sonst transparenten Gefüge hinterlassen. Wie ein Spinnennetz im Morgengrauen. Tautropfen brachen die ersten frühen Strahlen der Sonne.
    David riss sich umgehend von dem Anblick los. Es gab nichts, was dieser ihm noch hä tte verraten können. Er war selber dort gewesen, als es passiert war. Zumindest theoretisch. Naja, im Nachhinein. Er

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