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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron K. Archer
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diesen Umstand schien sie vollkommen gesund zu sein. Es war tatsächlich Anne.
    Ohne zu zö gern schwang David Melissa auf den anderen Arm hinüber, um nun auch Anne zu umarmen. Und dieser kleine Moment des Glücks wirkte Wunder, denn wenn die Welt um einen herum im Chaos versank, war man für jedes Bisschen Ordnung dankbar.
     
    Währenddessen:
    Charlie Montana war nicht eitel. Im Protzen war er allerdings ganz gut. Vor allem jetzt, wo er sich das auch tatsächlich leisten konnte. Die Gucci-Armani Corporation belieferte betuchte Klientel in der gesamten Welt und was sie herstellte, war wirklich phänomenal. Das Hemd, das Charlie gerade trug, saß mit einem Wort perfekt. Wie eine zweite Haut schmiegte es sich an seinen stämmigen Körper. Außerdem passte es ausgezeichnet zu seinem, mit Edelsteinen verzierten, HoVi. Bei exklusiven Juwelieren bekam man für Geld alles, was man sich nur wünschen konnte. Und Wünsche hatte Charlie, oh ja.
    Er ging gerade von den Parkplä tzen hinüber zum Büro seines heutigen Ex-Chefs. Dieser residierte in einem schäbigen, halb verrosteten Eurocontainer. Von hier aus gab er seine lausigen Anweisungen. Von hier aus tyrannisierte er all diejenigen, die in seinen Augen nur niedere Arbeiten verrichteten. Aber das würde sich gleich ändern, denn dem Tyrann drohte eine ordentliche Abreibung.
    Charlie ü berquerte gerade den Vorhof der Docks, als ein ehemaliger Kollege auf ihn aufmerksam wurde. Es war Richard Dawkins, den man auf den Docks nur als ‚Dick‘ kannte.
    Der Spitzname ging wohl in erster Linie auf seine Prahlereien ü ber sein bestes Stück zurück, aber er passte auch außerordentlich gut zu seinem schwammigen Äußeren. Bewundernd nahm er Charlies neues Outfit zur Kenntnis: »Hey Charlie, netter Zwirn. Im Lotto gewonnen?«
    Die Frage war eigentlich rhetorischer Natur. Umso erstaunter reagierte Dick, als sein Gegenü ber sie mit einem lässigen: »Jup!« quittierte. Richard pfiff leise durch die Zähne: »Und jetzt? Was machst du noch hier? Ich an deiner Stelle wäre schon längst über alle Berge.«
    In Charlies Blick trat ein hinterlistiges Grinsen. Hinter den Bergen wü rde er auch bald sein. Eine Sache musste allerdings noch dringend erledigt werden, denn so etwas hatte er seinen Lebtag nie aufgeschoben. Wenn einer eine Abreibung verdient hatte, war es immer gut, das nicht lange hinauszuzögern.
    Heute war der Hartarsch dran: » Muss nur noch schnell dem Alten eins auf die Fresse geben, dann bin ich gleich weg.« Anstatt ihn von seinem Vorhaben abzubringen, lachte Dawkins nur schallend auf. Es gab so Menschen, die hatten es einfach verdient.
    Charlie verabschiedete sich und setzte seinen Weg fort. Er begann seine Ä rmel hochzukrempeln, denn das Schlimmste, was ihm jetzt noch passieren konnte, war, dass ihm der Alte mit seinem Blut das Hemd versaute. Die Sonne kitzelte mit ihren warmen Strahlen sein Gesicht.
    Nicht im Traum hä tte er sich vorstellen können, dass es etwas gab, das diesen wundervollen Tag in das komplette Gegenteil verkehren konnte. Im globalen Kontext eine Kleinigkeit. Ein winziges Problem für die Menschheit. Ein Riesiges für Charlie Montana.
    Der Erdgastanker MS Phö nix wartete schon seit Stunden auf seine Entladung, allerdings gab es Probleme mit dem New Yorker Zoll. Das Problem des Abladens sollte sich hingegen in Kürze erledigt haben.
    Die alten Sagen behielten recht. Der Phö nix würde zu Asche werden. Der Energieimpuls von Zerberus, der unsichtbar durch die Wolken geschossen kam, traf den gigantischen Gastanker vollkommen unvorbereitet, doch worauf hätte man sich da auch vorbereiten sollen?
    Schlagartig verwandelte sich ein Teil der energiereichen Ladung wieder in Gas. Willig barsten die sechs mit -160° C kaltem Flüssiggas gefüllten Haupttanks. Dabei bildeten die umherfliegenden Trümmerteile noch das kleinste Problem. Gierig kroch die eiskalte Hand des Todes von Bord. Flüssiges Gas ohne jede Kontrolle. Ein Alptraum für das verantwortliche Personal. Im Nachhinein konnte aber in der Regel auf disziplinarische Maßnahmen verzichtet werden. Es gab schlicht niemanden mehr, den man hätte bestrafen können.
    Charlie hatte gerade noch Zeit, seine Arme nutzlos vor das Gesicht zu werfen, als die erste Eiswoge ü ber ihn hereinbrach. Seine Kleidung fror an ihm fest wie ein künstliches Fell. Untrennbar mit der Eigenen verschmolzen. Jetzt war der Vergleich mit einer zweiten Haut umso passender. Doch immerhin handelte es sich um eine Edelmarke.

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