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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron K. Archer
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seinen Kopf, sodass er im Liegen Jamal ansehen konnte: »Direkt? Ich würde es mal ‚nicht ausreichend dezent‘ nennen. Bewegt sich nah an verbaler Inkontinenz.«
    Eine verstä ndnislose Falte erschien zwischen Davids Augenbrauen: »Ich meine, es reimt sich und das ist auch schon alles. Da könnte ich ja gleich zu Anne herüber gehen und fragen ‚ficken?‘.« Jamal wirkte etwas geknickt. Wenn auch unpassend, hatte er es gut gemeint. David war neugierig: »Du hast keinen Kontakt mehr zu dem Mädchen, oder?« »Nope!«, kam die Antwort umgehend zurück. Jamal schaltete das Licht wieder aus.
    Entschuldigung und Vergebung kreuzten den Raum, dann war es wiede r still. Doch die Grundidee von Jamal gefiel David zunehmend. Etwas Künstlerisches war vielleicht wirklich der richtige Weg. Das Gedicht eines anderen zu kopieren empfand er hingegen als unangemessen. Ein Lied , dachte David bei sich. Ich werde ein Lied schreiben. Mit der Komposition einer Symphonie begann sein Gehirn bereits in dieser Nacht.
     
    Währenddessen:
    Im schummrigen Halbdunkel wä re für einen Beobachter kaum etwas zu erkennen gewesen. Ein Assistenzroboter und ein paar munter blinkende Überwachungs-Systeme vielleicht. Und natürlich der etwa zweieinhalb Meter hohe, aufrecht stehende Zylinder mit Nährflüssigkeit. Mit einem Durchmesser von circa eineinhalb Metern bot er genug Platz, um einen Humanoiden zu beherbergen. Durch das transparente Wandmaterial entstand eine gespenstische Szenerie, denn in dem Zylinder schien ein Mensch zu schweben. Dem äußeren Anschein nach war er beinahe erwachsen, obwohl er zu diesem Zeitpunkt irgendwie unfertig wirkte. Seine vorhandene Nabelschnur schien aufgrund seines körperlichen Alters komplett deplatziert. Dennoch war er bereits jetzt lebendig. Doch seine Augen waren geschlossen, während er darauf wartete, geboren zu werden.

15.  Dankbarkeit
    die; Ausdruck des Gefü hls einer moralischen Verpflichtung für ein Geschenk, eine Gefälligkeit oder eine Wohltat in Form einer nicht zwingend ebenbürtigen Vergeltung.
     
    Zum ersten Mal seit dem Tod seiner Mutter konnte David im Schlaf wieder ruhen. Ein schönes Gefühl, so erholsam. Vielleicht würde der Alptraum jedoch zurückkehren, irgendwann. David öffnete die Augen und sah auf die Uhr. 7:00 Uhr lokale Zeit. Genau richtig, um wissensdurstig in den Tag zu starten. Er drehte sich genussvoll auf die Seite und schloss die Augen. Zum Durstlöschen war später auch noch Zeit. Das Wissen würde schon nicht davonlaufen.
    Eine erste Melodie seines Liedes fü r Anne hatte sich bereits geformt. Er spielte sie immer und immer wieder im Geiste durch. Er kombinierte, variierte und wurde dann unsanft vom Türsummer aus den Träumen gerissen. Ein Blick auf die Uhr verriet den Grund... 8:03 Uhr. Der heutige Termin im Bio-Forschungsbereich war für 8:15 Uhr angesetzt. Eine wahrhaft sportliche Herausforderung. Zur Tür gewandt rief er mit leicht verschlafenem Timbre: »Ist ja gut, wir sind gleich fertig.«
    Wenige Sekunden darauf kam eine messerscharfe Frage von der anderen Seite der Tü r. Der vorwurfsvolle Unterton einer aufgebrachten Weiblichkeit war nicht zu überhören: »Ihr liegt wohl noch im Bett, wie? Das ist doch jetzt echt nicht euer Ernst.« Jamal trat aus der Versenkung seines Kissens hervor.
    Mit verquollenen Augen war er darum bemü ht, sich ansatzweise zu orientieren: »War das Britta? Die klingt echt unentspannt.«, er gähnte herzhaft. Dann lichtete sich der Schleier um seine Wahrnehmung und um ein Haar wäre er aus dem Bett gefallen. Flink hetzte er in den minimalistischen Waschbereich und fluchte laut vor sich hin. Die einsetzende Mundhygiene verhinderte jedoch weiteren verbalen Auswurf.
    Das Heraustreten der beiden um exakt 8:12 Uhr grenzte an ein Wunder. Im Detail war jedoch klar zu erkennen, an welcher Stelle die mangelnde Zeit wieder hereingeholt worden war. »Kämmen ist Luxus, oder wie sehe ich das?«, brachte es Astrid auf den Punkt. »Kein dummes Gequatsche aber auch.«, entfuhr es Jamal eine Spur härter, als er es vorhatte. Mürrisch setzte sich der kleine Trupp in Bewegung.
    Allerdings war nicht nur die Haartracht der nicht vorhandenen Zeit zum Opfer gefallen. An Frü hstück war jetzt nicht einmal mehr zu denken. Mit etwas Glück würde es in gut zwei Stunden eine kurze Pause mit der Chance auf einen Snack geben. Aber wer setzte gegen Hunger schon gerne auf Glück?
    Einige Bemerkungen der mä nnlichen Begleiter bestätigten den beiden Frauen,

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