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GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

Titel: GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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traurig die Fühler. »Aber natürlich kann es zerstört worden sein.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Zweifellos.«
    »Aber du bist nicht sicher«, sagte ich.
    »Nein.«
    »Du könntest Eingepflanzte losschicken.«
    »Es gibt keine Eingepflanzten mehr«, sagte Misk. »Wir haben sie zurückgerufen und entfernen die Kontrollnetze. Sie dürfen in ihre Städte zurückkehren, können aber auch im Nest bleiben, wenn ihnen das lieber ist.«
    »Damit gebt ihr freiwillig ein wertvolles Überw a chungsinstrument aus der Hand.«
    »Ja.«
    »Aber warum?«
    »Es ist nicht richtig, vernunftbegabte Wesen mit einem Netz zu versehen.«
    »Ich glaube, da hast du recht.«
    »Der Beobachtungsraum wird in nächster Zeit nicht in Betrieb genommen – und auch dann werden wir nur im Freien arbeiten können.«
    »Wenn ihr eure alte Macht wiedergewonnen habt – was wollt ihr damit tun? Wollt ihr dem Menschen auf b e stimmten Gebieten weiter Vorschriften machen?«
    »Bestimmt sogar.«
    Ich schwieg.
    »Wir müssen uns und die Menschen, die bei uns leben, schützen«, sagte Misk.
    Ich starrte den Hügel hinab, sah das Lagerfeuer in der Dunkelheit flackern, sah die Gestalten, die sich daran wärmten und zu uns heraufstarrten.
    »Was ist mit dem Ei?« fragte Misk.
    »Ja, was ist damit?«
    »Ich kann nicht selbst auf die Suche gehen. Ich werde im Nest gebraucht, außerdem vertrage ich die Sonne nicht – deshalb bin ich in der Nacht unterwegs.«
    »Also mußt du dir einen Menschen suchen.«
    »Was wäre mit dir, Tarl Cabot?« fragte er.
    »Die Angelegenheiten der Priesterkönige gehen mich nichts an.«
    Misk trat unruhig hin und her. »Natürlich«, sagte er.
    Wenn ich Misk zu helfen versuchte – was bedeutete das? Hieß es nicht, daß ich damit auf alle Ewigkeit meine Spezies den Launen von Wesen wie Sarm und ihren A n hängern auslieferte? Oder trug es dazu bei, daß meine Rasse letztlich geschützt lebte, bis sie gelernt hatte, mit sich allein auszukommen, bis sie die wahre Reife erreicht hatte und sich zusammen mit den Wesen, die sich Pri e sterkönige nannten, einer gemeinsamen Welt und der d a hinterliegenden Galaxis widmen konnte?
    »Deine Welt stirbt«, sagte ich.
    »Das Universum selbst wird sterben.«
    Ich sah ihn an.
    »Aber in letzter Konsequenz«, fuhr er fort, »ist das L e ben so real wie der Tod, und der Ur-Rhythmus wird wi e derkommen, und eine Explosion wird die primitiven Partikel erneut ausschicken und wir erleben eine weitere Drehung des Rades, und eines Tages, nach Zeitläufen, die selbst die Vorstellungskraft der Priesterkönige übe r steigen, gibt es vielleicht wieder ein Nest, eine Erde, ein Gor – und einen anderen Misk und einen anderen Tarl Cabot, die auf einem windigen Hügel stehen und ein sel t sames Gespräch führen.«
    Misk richtete die Fühler auf mich. »Vielleicht haben wir, ohne es zu wissen, schon unzählige Male auf diesem Hügel gestanden.«
    »Und was haben wir getan?« fragte ich.
    »Ich weiß nicht, was wir getan haben«, sagte Misk. »Aber jetzt würde ich am liebsten einen Weg wählen, den ich auch tausend weitere Male bei jeder Drehung des R a des einschlagen könnte. Ich würde ein Leben wählen, mit dem ich ohne Bedauern in der Ewigkeit bestehen könnte.«
    Seine Gedanken erschreckten mich.
    »Aber ich rede wirres Zeug«, sagte Misk. »Verzeih mir, Tarl Cabot.«
    »Deine Worte sind schwer verständlich.«
    »Ich wünsche dir alles Gute, Tarl Cabot.«
    »Die Angelegenheiten der Priesterkönige«, sagte ich eindringlich, »gehen mich nichts an. Nichts!«
    »Ich weiß«, sagte Misk und hielt mir seine Fühler hin.
    Ich berührte sie.
    »Ich wünsche dir alles Gute, Priesterkönig«, sagte ich.
    Abrupt wandte ich mich ab und eilte den Hang hinab, zu den Männern, die vom Feuer aufsprangen und mich erwarteten.
    Gemeinsam beobachteten wir die seltsame Gestalt am Berg, die reglos vor dem nachtdunklen Himmel stand, ein klarer Umriß mit wehenden Fühlern.
    »Was ist das?« fragte einer der Männer.
    »Sieht aus wie ein Rieseninsekt«, sagte ein Wissender.
    Ich lächelte. »Ja«, sagte ich, »es sieht wie ein Rieseni n sekt aus.«
    »Mögen die Priesterkönige uns beschützen«, flüsterte der Wissende.
    Einer der Männer wollte seinen Speer werfen, aber ich fiel ihm in den Arm. »Nein, du darfst es nicht verletzen.«
    »Was ist es?« fragte jemand.
    Wie konnte ich ihm sagen, daß er einen jener gefürc h teten Bewohner des Sardargebirges vor sich hatte, einen der sagenumwobenen, geheimnisvollen Herrscher

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