Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
aber der Krieger der Wagenvölker vom Kampf zurücktreten, solange sein Name in den offiziellen Listen der Spiele noch nicht eingetragen war. Wählte Kamras also eine Waffe, mit der Kamchak nicht zurechtkam, konnte der Tuchuk den Kampf ablehnen, womit das Kassarmädchen allerdings verloren war.
    »Ah ja – die Waffen«, sagte Kamchak. »Was nehmen wir denn – die Kaiilalanze, Peitsche und Bola, vielleicht die Quiva?«
    »Schwert«, sagte Kamras hart.
    Diese Entscheidung stürzte mich in Verzweiflung. Seit ich bei den Wagenvölkern war, hatte ich noch keines von den goreanischen Kurzschwertern gesehen, die in den Städten so beliebt sind – wahrscheinlich, weil sich diese Waffe vom Rücken einer Kaiila aus nicht gut einsetzen läßt, so war denn zu erwarten, daß der arme Kamchak mit dem Schwert sicherlich wenig vertraut war. Gewöhnlich wählen turianische Krieger bei den Kämpfen des Liebeskrieges Morgenstern und Dolch, Axt und Morgenstern, Dolch und Peitsche, Axt und Netz oder zwei Dolche – mit der Einschränkung, daß die Quiva nicht geschleudert werden darf.
    Kamras schien fest entschlossen. »Das Schwert«, wiederholte er.
    »Aber ich bin doch nur ein armer Tuchuk«, jammerte Kamchak.
    Kamras lachte. »Es bleibt dabei«, sagte er.
    »Aber wie soll ich mich mit dem Schwert verteidigen – ich, ein armer Tuchuk?«
    Kamras lächelte voller Verachtung. »Ich will großzügig sein – verzichte auf den Kampf!«
    »Kämpfe, dreckiger Tuchuk!« wütete Aphris und zerrte an ihren Ringen.
    »Laß ihm den Ausweg«, sagte Kamras. »Ganz Gor wird über ihn lachen – und das ist deine Rache.«
    »Ich will, daß er stirbt!« schrie Aphris. »Er soll vor mir im Staub verbluten!«
    Kamras zuckte die Achseln. »Na gut, dann töte ich ihn.« Er wandte sich an Kamchak. »Ich gestatte dir, eine Waffe zu wählen, die uns beiden recht ist.«
    »Vielleicht kämpfe ich ja gar nicht«, sagte Kamchak.
    Kamras ballte die Fäuste. »Gut, wie du willst.«
    »Aber vielleicht kämpfe ich doch«, sagte Kamchak schnell. »Gut, ich kämpfe!« setzte er nach einer kleinen Pause hinzu.
    Die beiden Mädchen stießen einen Freudenschrei aus.
    Der Schiedsrichter trug Kamras und Kamchak in seine Listen ein.
    »Welche Waffe wählt ihr?« fragte der Schiedsrichter. »Denkt daran, beide müssen mit der Wahl einverstanden sein.«
    Kamchak wiegte gedankenverloren den Kopf und blickte schließlich seinen Gegner an. »Ich habe mich schon öfter gefragt, wie es ist, wenn man so ein Schwert hält.«
    Der Schiedsrichter ließ fast seine Liste fallen.
    »Ich nehme das Schwert«, sagte Kamchak kurzentschlossen.
    Das Kassarmädchen stöhnte laut auf.
    Kamras blickte Aphris aus Turia an. Er schien sprachlos zu sein. Auch das Mädchen wußte nichts zu sagen. »Er ist wahnsinnig«, brachte Kamras schließlich heraus.
    »Tritt zurück«, sagte ich zu Kamchak.
    »Zu spät«, sagte der Richter.
    »Zu spät«, sagte Kamchak unschuldig und warf mir einen bedauernden Blick zu.
    Innerlich stöhnte ich auf, denn in den letzten Monaten hatte ich den mutigen, schlauen Tuchuk sehr ins Herz geschlossen.
    Schwerter wurden gebracht, goreanische Kurzschwerter, die in Ar geschmiedet worden waren.
    Kamchak nahm seine Waffe zur Hand, als handelte es sich um einen Wagenhebel, der dazu dient, festgefahrene Wagen aus dem Schlamm zu stemmen.
    Kamras und ich blickten uns entsetzt an.
    Was Kamras nun sagte, muß ich ihm hoch anrechnen. Er wandte sich an Kamchak: »Tritt zurück.« Ich konnte ihn verstehen, er war ein Krieger und kein Schlächter.
    »Zu meinen Füßen soll er verbluten!« fauchte die sanfte Aphris aus Turia. »Ein Goldstück für jeden Stich, Kamras!« rief sie.
    Kamchak fuhr mit dem Daumen über die Klinge. Ich sah, wie sich die Haut spaltete und ein dicker Blutstropfen hervortrat.
    Er blickte auf. »Scharf«, sagte er bewundernd.
    »Ja«, sagte ich erschöpft und wandte mich ab. »Darf ich für ihn kämpfen?« fragte ich den Schiedsrichter.
    »Das ist nicht gestattet«, erwiderte der Mann.
    »Aber es wäre eine gute Lösung«, sagte Kamras.
    Ich packte Kamchak an den Schultern. »Kamras will dich nicht abschlachten«, sagte ich. »Es genügt ihm, dich zu beschämen. Tritt zurück.«
    Plötzlich blitzte mich Kamchak an. »Möchtest du, daß ich in Schande zurücktrete?«
    »Es ist besser, in Schande zurückzutreten, als tot zu sein.«
    »Nein«, sagte er, »besser tot als in Schande zu leben.«
    Ich ließ ihn in Ruhe. Er war ein Tuchuk. Er würde mir sicher sehr

Weitere Kostenlose Bücher