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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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erfuhren auch, daß Hereena vom Ersten Wagen von einem turianischen Offizier gewonnen worden war, der für das Haus Saphrars des Kaufmanns kämpfte. Wahrscheinlich wurde sie ihm zum Geschenk gemacht.
    Nachdem wir Elizabeth und Aphris am Wagen zurückgelassen hatten, wanderten wir zum Sklavenwagen, wo wir um eine Flasche Paga wetteten.
    »Nach dem Flug der Vögel?« fragte Kamchak.
    »Einverstanden«, sagte ich, »aber ich darf zuerst raten.«
    »Na gut.«
    Ich wußte natürlich, daß wir jetzt Frühling hatten und daß die meisten Zugvögel in dieser Jahreszeit nach Süden flogen. »Süden«, sagte ich.
    »Norden«, sagte er.
    Als wir etwa eine Minute gewartet hatten, entdeckte ich mehrere Vögel – Flußmöwen –, die nach Norden flogen.
    »Das sind Voskmöwen«, erklärte Kamchak. »Im Frühling, wenn das Eis des Vosk bricht, fliegen sie nach Norden.«
    Ich holte einige Münzen aus meinem Geldbeutel.
    Eine Stunde später kehrten wir singend zu Kamchaks Wagen zurück.
    Elizabeth hatte das Abendessen bereit.
    »Das Fleisch ist verbrannt«, stellte Kamchak fest.
    »Ihr seid ja auch spät dran«, bemerkte Aphris.
    »Das Fleisch ist verbrannt«, knurrte Kamchak.
    »Ich mache frisches«, sagte Elizabeth und stand auf.
    »Habt ihr euch um die Bosks gekümmert, wie ich's euch befohlen habe?« fragte der Tuchuk.
    »Ja«, erwiderte Elizabeth.
    Aphris schnaubte nur durch die Nase.
    Während des Essens saß Kamchak wie so oft auf einem eckigen Gebilde, das mich an einen grauen Stein erinnerte. Es lag zwischen den Sachen, die Kamchak in seinem Wagen aufbewahrte – Schatullen, Truhen, Stoffballen – und einmal hatte er mir das Ding mit dem Fuß herübergestoßen, damit ich es mir ansähe. Es kollerte über den Teppich, und ich war überrascht, wie leicht es war. Es fühlte sich an, als sei es aus irgendeinem Leder und hatte eine körnige Oberfläche.
    »Was hältst du davon?« fragte Kamchak.
    »Interessant«, bemerkte ich.
    »Ja«, sagte er. »Das dachte ich mir.« Er breitete seine Arme aus, und ich warf ihm das Ding wieder zu. »Ich habe es schon einige Zeit. Zwei Reisende haben es mir gegeben.«
    »Oh«, sagte ich.
    Als Kamchak sein frisch geröstetes Fleisch verzehrte und seine Flasche Boskmilch geleert hatte, schüttelte er den Kopf. Dann wandte er sich an Elizabeth: »Du kannst im Wagen schlafen.«
    Aphris musterte das andere Mädchen mit finsterem Blick. »Wenn sie dir dienen will – bitte schön. Ich werde die erste Gelegenheit ergreifen, um zu fliehen.«
    »Nimm dich vor dem Herdensleen in acht«, sagte Kamchak.
    Aphris erbleichte.
    »Wenn du nachts das Lager verlassen willst, spüren sie dich auf und reißen meine kleine hübsche Sklavin in Fetzen.«
    »Das stimmt«, sagte ich warnend zu Aphris.
    »Trotzdem werde ich fliehen.«
    »Aber heute nacht noch nicht!« sagte Kamchak lachend.
    »Nein«, sagte Aphris heftig. Sie sah sich um. Ihr Blick blieb einen Augenblick an dem Kaiilasattel hängen, der zu dem Preis gehörte, den Kamchak für Tenchika erzielt hatte. Im Sattel steckten sieben Quivas. Aphris wandte sich wieder an Kamchak. »Diese Sklavin«, sagte sie verächtlich und deutete auf Elizabeth, »wollte mir nichts zu essen geben.«
    »Kamchak muß zuerst essen, Sklavin«, erwiderte Elizabeth.
    »Na und?« sagte Aphris. »Jetzt hat er gegessen.«
    Kamchak nahm ein Stück Fleisch, das von seiner Mahlzeit übriggeblieben war, und hielt es dem Mädchen hin. »Iß«, sagte er.
    Aphris blickte ihn wütend an und lächelte dann. »Aber ja«, sagte sie. Die stolze Aphris aus Turia beugte sich vor, um das Fleisch zu essen, das ihr Herr ihr hinhielt Ihre hübschen weißen Zähne gruben sich in seine Hand.
    »Aii!« kreischte er, fuhr auf und steckte seine blutende Hand in den Mund.
    Elizabeth und ich waren aufgesprungen.
    Aphris hatte sich umgedreht und war zu dem Kaiilasattel mit den sieben Quivas gelaufen. Eine der Waffen hatte sie herausgezogen und stand uns nun mit der Klinge gegenüber. Sie zitterte vor Wut.
    Kamchak setzte sich wieder, wobei er noch immer an seiner Hand saugte. Auch ich setzte mich.
    Wir ließen Aphris einfach stehen, die atemlos das Messer umklammerte.
    »Sleen!« fauchte das Mädchen. »Ich habe ein Messer.«
    Kamchak kümmerte sich nicht mehr um sie, sondern betrachtete seine Hand. Er stellte fest, daß die Wunde nicht weiter schlimm war, nahm das Fleischstück zur Hand, das er hatte fallen lassen, und warf es Elizabeth zu, die schweigend zu essen begann. Dann deutete er auf die Überreste des

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