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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Flucht zu ergreifen.
    »Also wirklich!« sagte Kamchak tadelnd.
    Ich richtete mich auf und sah, daß die Kette der Tharlarionreiter zischend und stampfend haltgemacht hatte – etwa fünfzehn Meter vor den Pfählen.
    »Ein alter turianischer Scherz«, sagte Kamchak. »Sie freuen sich ebenso auf die Spiele wie wir und wollen sich den Spaß nicht verderben.« Und er lachte.
    Ich wandte mich verlegen ab.
    In diesem Augenblick entstand Bewegung bei den Turianern, die lachend mit den Lanzen gegen ihre Schilde schlugen. Kaiilahufe donnerten hinter uns auf, und eine große Anzahl langhaariger Reiter stürmte in das Lager der Wagenvölker.
    Ja, sie waren großartig, die wilden Mädchen der Wagenvölker, und ich sah, daß die stolze Hereena keine geringe Rolle unter ihnen spielte. Ihr Blick fiel auf Harold, neben dem sie von ihrer Kaiila sprang und ihm die Zügel zuwarf. »Bring das Tier fort, Sklave«, sagte sie frech.
    Wütend nahm er die Zügel und führte das Tier zur Seite.
    Nun wurde es auch bei den Wagenvölkern laut, als hinter den Reihen der Turianer verhüllte Sänften abgesetzt wurden, denen die Damen der Stadt entstiegen, um die es bei den Spielen gehen sollte.
    Die Einrichtung des Liebeskrieges zwischen den Turianern und den Wagenvölkern ist eine alte Tradition, älter sogar als das Omenjahr. Die theoretische Begründung für diese Spiele besteht für die Turianer darin, daß sich hier eine ausgezeichnete Gelegenheit bietet, die Wildheit und Geschicklichkeit turianischer Krieger unter Beweis zu stellen und so die kühnen Krieger der Wagenvölker zu entmutigen. Wahrscheinlich kämpft der turianische Krieger gern und bringt im Kampf seine Frauen an sich. Die Turianer sind ohnehin der Meinung, daß ihre Krieger zu wenig mit den Wagenvölkern kämpfen, die sich als ausweichender Gegner erwiesen haben, schnell zuschlagend und schnell wieder in der Versenkung verschwunden. Ich fragte einmal Kamchak, ob auch die Wagenvölker einen Grund für den Liebeskrieg hätten. Er bejahte meine Frage und deutete lachend auf die Sklavenmädchen Tenchika und Dina, die damals noch in seinem Wagen lebten. »Das ist der Grund«, sagte Kamchak. Jetzt erst ging mir auf, daß die beiden Sklavenmädchen vielleicht bei einem Kampf im Liebeskrieg gewonnen worden waren.
    Eine nach der anderen entstiegen die stolzen Damen Turias nun ihren Sänften, in Roben der Verhüllung gekleidet. Nicht jede durfte sich als Preis für die Kämpfe zur Verfügung stellen; nach allgemeiner Übereinkunft konnten überhaupt nur die schönsten ausgewählt werden.
    Ich hörte einen Schiedsrichter rufen: »Erster Pfahl! Aphris aus Turia!«
    »Ha!« brüllte Kamchak und schlug mir so heftig auf den Rücken, daß ich fast aus dem Sattel gestürzt wäre.
    Ich war verblüfft. Das turianische Mädchen mußte wirklich von großer Schönheit sein, wenn sie für den Ersten Pfahl bestimmt wurde.
    In ihrer weißen und goldenen Robe wurde Aphris nun von dem Schiedsrichter zum ersten Pfahl auf der Seite der Wagenvölker geführt. Die Präriemädchen würden an den Pfählen auf der Stadtseite stehen. So konnten die turianischen Mädchen ihre Stadt und ihre Krieger sehen, während die Mädchen der Wagenvölker die Ebene und ihre Kämpfer betrachten konnten.
    Ich sah, daß Hereena aus dem Ersten Wagen am Dritten Pfahl stand, obwohl die beiden Kassarmädchen vor ihr nicht hübscher zu sein schienen. Sie war darüber sichtlich erbost, konnte jedoch die Entscheidung der Schiedsrichter nicht anfechten.
    Ich blickte die Pfahlreihen entlang. Die Mädchen der Wagenvölker standen stolz vor ihren Pfählen, zuversichtlich, daß ihre Kämpfer, die noch nicht bestimmt waren, durch einen Sieg ihre Rückkehr zum eigenen Volk sicherstellen würden; die Mädchen aus der Stadt taten ebenso gelassen, aber auch sie waren sicher aufgeregt.
    Kamchak ritt auf seiner Kaiila durch die Menge auf den ersten Pfahl zu.
    Ich folgte ihm.
    Er beugte sich aus dem Sattel. »Guten Morgen, kleine Aphris«, sagte er.
    Sie erstarrte, würdigte ihn aber keines Blicks. »Bist du zum Sterben bereit, Sleen?« fauchte sie.
    »Nein«, sagte Kamchak. »Wie ich sehe, trägst du den Kragen nicht mehr. Aber das macht nichts – ich habe noch einen für dich.«
    »Ich freue mich schon darauf, wenn du im Sand kniest, und Kamras aus Turia um den tödlichen Streich bittest!«
    »Die nächste Nacht, kleine Aphris, wirst du im Dungsack verbringen, wie ich es dir versprochen habe.«
    Er lachte laut und lenkte seine Kaiila

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