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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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weiter.
    Nun wurden die Mädchen auf beiden Seiten an den Pfählen festgemacht; sie mußten die Hände durch die Ringe stecken, die sodann geschlossen wurden. Die Schlüssel wurden an kleinen Haken über ihren Köpfen befestigt.
    Ich sah, wie Aphris unauffällig die Hände in ihren Fesseln bewegte, um sie herauszuziehen; aber das ging natürlich nicht. Nun war es zu spät, aus dem Liebeskrieg auszusteigen.
    »Sind die Frauen gefesselt?« fragte der Oberrichter, der auf einer kleinen Plattform am Ende der Pfahlreihen stand – in diesem Jahr auf der Seite der Wagenvölker.
    »Sie sind gefesselt!« tönte es.
    »Dann sollen sich die Kämpfer finden!« rief der Schiedsrichter.
    Nun gerieten die Krieger der Wagenvölker und die Turianer in Bewegung, strömten in das Gebiet zwischen den Pfahlreihen. Die Präriemädchen waren natürlich unverschleiert, was es den Turianern leicht machte. Die Krieger der Wagenvölker mußten sich an die Schiedsrichter wenden, wenn sie ein turianisches Mädchen sehen wollten; diese lüfteten dann kurz den Schleier. Natürlich würde kein Angehöriger der Wagenvölker sein Leben für ein Mädchen riskieren, das er gar nicht gesehen hatte.
    »Ich möchte mir gern die hier ansehen«, sagte Kamchak und deutete mit dem Daumen auf Aphris.
    »Erinnerst du dich nicht an mein Gesicht, Sleen!« fauchte die Verschleierte.
    »Mein Gedächtnis ist nicht mehr gut«, sagte Kamchak. »Hier begegnen einem so viele Gesichter.«
    Der Schiedsrichter löste Aphris' weißen und goldenen Schleier. Das Mädchen war wirklich unglaublich schön.
    »Was meinst du?« fragte mich Kamchak.
    »Sie ist großartig«, sagte ich.
    »Wahrscheinlich gibt es noch bessere weiter unten«, sagte Kamchak. »Sehen wir uns lieber erst noch mal um.«
    Aphris Gesicht rötete sich vor Zorn, und sie schrie hinter ihm her: »Komm zurück, du Sleen!«
    »Willst du nicht für sie kämpfen?« fragte ich Kamchak.
    »Aber natürlich«, grinste er.
    Trotzdem schauten wir uns nacheinander alle turianischen Mädchen an und kehrten erst nach langer Zeit an den Anfang der Pfahlreihen zurück.
    »Ein trauriger Haufen dieses Jahr«, wandte sich Kamchak an Aphris.
    »Kämpfe für mich!«
    »Möchtest du das?« fragte Kamchak interessiert.
    Sie zitterte vor Wut. »Ja! Ich möchte es!«
    »Na gut«, sagte Kamchak. »Dann kämpfe ich für dich.«
    Es wollte mir scheinen, als lehnte sich Aphris aus Turia erleichtert gegen ihren Pfahl. Sie musterte Kamchak erfreut. »Du wirst vor meinen Füßen sterben.«
    Kamchak zuckte die Achseln, ohne die Möglichkeit zu verneinen. Dann wandte er sich an den Schiedsrichter: »Will sonst noch jemand für sie kämpfen?«
    »Nein«, sagte der Schiedsrichter.
    Wollen mehr als zwei Männer für ein Mädchen kämpfen, entscheidet gewöhnlich Rang und Ansehen über den Vortritt; es ist verpönt, daß sich etwa zwei Angehörige der Wagenvölker um ein Mädchen schlagen – besonders in Anwesenheit des Feindes.
    »Dann scheint sie ja ziemlich unansehnlich zu sein«, bemerkte Kamchak.
    »Nein«, sagte der Schiedsrichter. »Es liegt daran, daß Kamras sie verteidigt.«
    »O nein!« rief Kamchak sichtlich erschrocken und fuhr zurück.
    »Du wirst dich doch noch erinnern?« lachte Aphris höhnisch.
    »Ich habe damals viel Paga getrunken«, gestand Kamchak.
    »Du brauchst nicht zu kämpfen«, sagte der Richter, »dann fällt ihm das Kassarmädchen zu.«
    Diese Aussicht schmeckte dem Kassarmädchen, das Aphris gegenüberstand, offenbar ganz und gar nicht. Sie blickte Kamchak erschrocken und flehend an.
    Der zuckte die Achseln. »Na gut, dann kämpfe ich.«
    »Du bist ein Narr«, sagte Kamras aus Turia.
    Ich zuckte etwas zusammen, denn ich hatte nicht gemerkt, daß der Turianer so dicht hinter uns gestanden hatte. Er bot wirklich ein eindrucksvolles Bild. Er wirkte stark und schnell. Das lange schwarze Haar hatte er hinter dem Kopf zusammengebunden. Seine kraftvollen Handgelenke waren mit Boskleder umwickelt. In seiner Rechten trug er einen Speer und über der Schulter ein kurzes Schwert. Er überragte Kamchak um Haupteslänge.
    »Beim Himmel«, sagte dieser und pfiff durch die Zähne, »du bist wirklich ein großer Bursche.«
    »Fangen wir an«, forderte Kamras ungeduldig.
    Daraufhin ließ der Schiedsrichter den Kreis zwischen Aphris und dem Kassarmädchen frei machen. Zwei Männer kamen mit Harken und säuberten den Ring.
    Zu Kamchaks Pech waren in diesem Jahr die Turianer mit der Waffenwahl an der Reihe. Glücklicherweise konnte

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