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GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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wurde die Tochter zur Deckung seiner Schulden als Sklavin verkauft. Sie kam zuerst zu dem Pächter einer der öffentlichen Küchen in einem Zylinder. Ein Jahr lang hatte sie als Topfmädchen gearbeitet, doch schließlich hatte sie ihr Herr an die Capacischen Bäder veräußert und dabei noch einen Gewinn gemacht. Hier hatte sie sich zu ihrer Stellung hochgearbeitet.
    Nun lag ich nachdenklich auf meinem Handtuch und überlegte.
    »Ich hoffe«, sagte Nela, »Claudia Tentia Hinrabia wird zur Sklavin gemacht.«
    Ich hob den Kopf und sah sie an. »Ist das dein Ernst?«
    »Ja, sie ist frei und reich und von hoher Geburt – sie soll auch einmal spüren, wie es ist, keinen eigenen Willen zu haben.«
    »Sie sollte dir aber leid tun«, sagte ich.
    »Sie hat einmal einem Sklavenmädchen, das einen Spiegel fallenließ, Nase und Ohren abschneiden lassen«, sagte Nela.
    »Woher weißt du das?«
    Das Mädchen lachte. »Ich weiß alles, was in Ar vorgeht. Hier in den Bädern erfährt man manches.«
    »Ist die Familie Hinrabia in Ar nicht beliebt?« fragte ich.
    »Nein«, sagte sie leise, aber entschieden; ich spürte, wie sie prüfend umsah. »Sie ist nicht beliebt.«
    »Und was ist mit Kazrak?«
    »Er war ein guter Administrator«, sagte sie. »Aber er ist fort. Als ich noch ein kleines Mädchen war, als ich noch frei lebte, habe ich einmal Marlenus von Ar gesehen!«
    »Oh?«
    »Er war der Ubar aller Ubars«, sagte sie, und Ehrfurcht schwang in ihrer Stimme mit.
    »Vielleicht kehrt Marlenus eines Tages zurück.«
    »So darfst du nicht reden«, flüsterte sie. »In Ar kann so etwas zum Tode führen.«
    »Wie man hört, hält er sich in den Voltai-Bergen auf.«
    »Minus Tentius Hinrabius«, sagte sie, »hat ein dutzendmal Kriegertrupps in die Berge geschickt, um ihn ermorden zu lassen. Doch sie haben ihn nicht gefunden.«
    »Warum will er Marlenus töten?« fragte ich.
    »Er ist gefürchtet«, antwortete sie. »Man fürchtet, daß er nach Ar zurückkehrt.«
    »Würdest du ihn gern wieder in Ar sehen?«
    »Er war der Ubar aller Ubars. Und ich bin in Ar geboren.«
    Ich ließ mich auf den Rücken rollen, nahm Nelas Handgelenke, zog sie herab und küßte sie. Ich sah keinen Grund, ihr zu sagen, daß ich an diesem Nachmittag, erst vor wenigen Stunden, Marlenus in Ar gesehen hatte.
    Als ich die Badehäuser verließ, traf ich zufällig den Tarnzüchter, dem ich schon einmal begegnet war, als wir vor der Taverne des Spindius nebeneinander standen und dem Spiel des blinden Mannes gegen den Weinhändler zusahen. Der Mann war klein und hatte kurzgeschnittenes braunes Haar. Sein Gesicht war ziemlich massig und gedrungen, zu groß für seine Körpergröße. Ich sah, daß er ein grünes Stoffstück auf der Schulter trug.
    »Wie ich sehe, trägst du jetzt das Rot der Krieger«, sagte er, »und nicht mehr die schwarze Tunika der Attentäter.«
    Ich schwieg.
    »Ich weiß, daß Verkleidungen manchmal nützlich sind – wenn man auf der Jagd ist.« Er grinste mich an. »Es hat mir gefallen, was du damals bei dem Spiel getan hast. Du hast dem Spieler eine doppelte Tarnmünze gegeben.«
    »Aber er hat sie nicht genommen«, erwiderte ich. »Sie war schwarzes Gold, meinte er.«
    »Und das stimmt ja auch«, sagte der Tarnzüchter. »Es stimmt ja auch.«
    »Man kann damit genausoviel kaufen wie mit gelbem Gold.«
    »Wenn du in der Nähe essen möchtest, kann ich dich vielleicht begleiten?« fragte der Mann. »Ich kenne da eine gute Taverne. Von den Grünen gehen viele dorthin.«
    »Gern«, sagte ich. »Ich bin hungrig und durstig. Führe mich hin.«
    Die Taverne lag ganz in der Nähe des Stadions und hieß passenderweise ›Taverne der Grünen‹. Der Wirt war ein rotgesichtiger freundlicher Mann namens Kliimus. Die Vorhänge in den Alkoven waren aus grüner Seide – wie die Vergnügungsseide der Sklavinnen.
    Es herrschte eine etwas gedämpfte Stimmung im Lokal, da der Tag für die Grünen nicht allzu positiv verlaufen war. Auch wurde neben den Rennen viel über das Verschwinden der Tochter des hinrabischen Administrators gesprochen. Offensichtlich waren zur Zeit der mutmaßlichen Entführung keine Tarns in der Nähe des Zentralzylinders gesehen worden, und den Berichten zufolge waren auch keine Fremden in das Gebäude eingedrungen. Das Rätsel beschäftigte ganz Ar.
    Der Tarnzüchter, der von den anderen Mip genannt wurde, brachte Bosksteaks und gelbes Brot, Erbsen, torianische Oliven und zwei goldbraune steife Suls, die aufgebrochen und mit geschmolzenem

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