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GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Herr!«
    Meine Gedanken überstürzten sich. Was mochte es bedeuten, fragte ich mich, daß er sich in Ar aufhielt? Ein Irrtum war ausgeschlossen. Der Mann in der Tunika eines Bauern, der Mann mit dem großen Stab war eindeutig – Marlenus, der frühere Ubar der Stadt.

11
     
     
    »Ich verstehe nicht, wie das hat geschehen können«, sagte Nela. Sie beugte sich über mich. Ich lag schläfrig auf einem dicken Handtuch, und ihre kräftigen Hände massierten das Badeöl in meine Haut.
    »Die Tochter des Minus Tentius Hinrabius müßte doch sicher sein, sie am allermeisten.«
    Wie die meisten anderen Mädchen hier in den Bädern kannte Nela heute kein anderes Gesprächsthema als das überraschende Verschwinden von Claudia Tentia Hinrabia, der stolzen und verdorbenen Tochter des Administrators. Es hatte den Anschein, als sei sie aus dem Zentralzylinder, aus den Privatquartieren des Administrators und seiner Familie entführt worden. Wie es hieß, war Saphronicus, der Anführer der taurentianischen Garde, außer sich vor Wut. Er organisierte Razzien überall in der Stadt und in der Umgebung und sammelte alle Berichte, die irgendwie mit dem Fall zu tun haben könnten. Der Administrator, seine engsten Berater und seine Familie hatten sich eingeschlossen. Die ganze Stadt brodelte vor Aufregung, und eine Flut von Gerüchten war in Umlauf. Auf dem Dach des Zylinders der Wissenden brachte der Höchste Wissende ein Opfer dar.
    »Nicht so fest«, murmelte ich.
    »Ja, Herr«, erwiderte sie.
    Ich hielt es durchaus für möglich, daß Claudia Hinrabia entführt worden war. Obwohl das nicht die einzig mögliche Erklärung für ihr Verschwinden sein mochte. Wenn es auch auf Gor durchaus üblich ist, Frauen zu stehlen, um Sklavinnen aus ihnen zu machen, konnte ich mir doch nicht vorstellen, daß die Tochter des Administrators einen solchen Coup lohnen würde, wenn es nur um eine Sklavin ging. Immerhin galten die Taurentianer als geschickte und vorsichtige Krieger, so daß offenbar ein höherer Einsatz im Spiel war.
    »Wahrscheinlich wird morgen eine Lösegeldforderung gestellt«, sagte Nela.
    »Möglich«, knurrte ich.
    Obwohl mich das Schwimmen und die Massage müde gemacht hatten, ging mir noch immer das Problem Marlenus im Kopf herum, den ich in der Arkade vor dem Rennplatz gesehen hatte. Gewiß wußte er von den Gefahren, die ihm drohten, wenn er in Ar entdeckt wurde. Er war des Todes. Ich fragte mich, was ihn wieder einmal in das Herrliche Ar gezogen haben mochte.
    Wahrscheinlich hatte sein Auftauchen nichts mit dem Verschwinden des hinrabischen Mädchens zu tun, denn sie mußte etwa zu der Zeit entführt worden sein, als ich ihn im Stadion sah. Außerdem hätte ihm diese Tat die Rückkehr auf den Thron der Stadt sicher nicht erleichtert.
    »Wieviel Lösegeld kann eine solche Frau bringen?« fragte Nela.
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »Vielleicht die hinrabischen Ziegelwerke.«
    Nela lachte.
    Sie war ein stämmiges Mädchen, etwas zu klein geraten. Ihr einziges Kleidungsstück bestand im Augenblick aus einem Handtuch. Ihre Augen waren hellblau wie Wasser. Sie war eine großartige Schwimmerin und trug ihr blondes Haar sehr kurz. Um ihren Hals trug sie anstelle eines Sklavenkragens ein Kettchen mit einem Schild. Darauf stand: ›Ich bin Nela aus den Capacischen Bädern. Becken der Blauen Blumen. Ich koste einen Tarsk‹
    Nela war ein teures Mädchen, obwohl es Becken gibt, an denen die Mädchen bis zu einer silbernen Tarnscheibe verlangen. Der Tarsk ist eine Silbermünze, die vierzig kupferne Tarnscheiben wert ist.
    Ich hatte Nela vor einigen Tagen kennengelernt und mich schnell mit ihr angefreundet. Ihre Massage war stets entspannend, und sie wußte nett zu plaudern.
    Es gibt zahlreiche Becken in den Capacischen Bädern, die nach Form und Größe sehr unterschiedlich sind, auch nach Ausstattung und Temperatur und Düften. Hier am Becken der Blauen Blumen war es angenehm kühl. Die Luft war mit dem Duft der Veminium-Blume angereichert, einer bläulichen Blüte, die vorwiegend in den Thentisbergen zu finden ist. Auch der Wandschmuck und die Darstellungen im Becken zeigten Veminiumblüten; darüber hinaus waren zahlreiche Kästen rings um das Becken mit diesen Blumen gefüllt. Es gab viele kleine Nebenräume und Haine und Bänke zum Ausruhen.
    Nela war seit ihrem vierzehnten Lebensjahr Sklavin. Zu meiner Überraschung war sie in Ar geboren. Sie hatte allein mit ihrem Vater gelebt, der bei den Rennen hoch verlor. Als er starb,

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