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GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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»Laß sie zur sechsten Ahn in meinen Trainingsraum schicken«, sagte sie, machte kehrt und verließ den Raum.
     
    Langsam ging ich den breiten Tribünengang hinab. Nur wenige gingen so früh, und ich begegnete sogar einigen Nachzüglern, die jetzt erst eintrafen. In einer Ecke sah ich eine kleine Gruppe junger Männer, die mit Würfeln aus Verrknochen spielten.
    Unter den schrägen Tribünen herrschte ein weitaus bunteres Leben. Hier formten kleine Verkaufsstände eine Art Arkadendurchgang, in dem verschiedene Waren zum Verkauf standen, meistens billige und wenig ansprechende Dinge. Ich sah schlecht gewobene Teppiche, Amulette und Talismane, geknotete Papierketten – Papiere mit Segnungen von Priesterkönigen –, die man als Glücksbringer bei sich tragen konnte; dann zahlreiche Glas- und Metallschmuckstücke, Perlen der Vosk-Sorp, polierte Muschelbroschen, Nadeln mit geschnitzten Köpfen aus den Spießen des Kailiauk-Dreihorns, Sleenzähne, die angeblich Glück bringen sollten, Stapel mit Roben, Schleier und Tuniken der verschiedensten Kastenfarben, billige Messer und Gürtel und Beutel, Fläschchen mit Parfums, denen unglaubliche Dinge nachgesagt wurden, kleine Tonfiguren, Nachbildungen des Stadions und der Renntarns. Ich erblickte auch einen Stand, an dem billige und schlecht genähte Sandalen verkauft wurden, die nach Angaben des Verkäufers von der gleichen Art waren, wie Menicius aus Port Kar sie trug. Dieser Mann, der für die Gelben ritt, hatte nämlich vorhin eins der Rennen gewonnen. Er beanspruchte über sechstausend Siege und galt in Ar und gewissen anderen Städten des Nordens als Volksheld; im Privatleben sollte er allerdings grausam, rücksichtslos und eitel sein, doch wenn er in den Sattel eines Renntarns stieg, konnten sich nur wenige seiner Wirkung verschließen; es hieß, daß keiner so reiten könne wie Menicius aus Port Kar. Die Sandalen, so stellte ich fest, fanden guten Absatz.
    Zweimal kamen Männer auf mich zu, die kleine Schriftrollen verkaufen wollten, angeblich mit wichtigen Informationen über bevorstehende Rennen über die Tarns, ihre Reiter, die Zeiten, die sie bei früheren Rennen erreicht hatten, und so weiter; ich war der Meinung, daß ich mir die gleichen Angaben billiger und zuverlässiger von den großen Anschlagtafeln beschaffen konnte; es wurde indessen immer wieder behauptet, daß solche Männer über wichtige Informationen verfügen, zu denen die Öffentlichkeit keinen Zugang hat.
    Als ich den Haupttorbogen des Stadions durchschritt und auf die breite Straße trat, die Straße der Tarns, hörte ich eine Stimme hinter mir: »Vielleicht haben dir die Rennen nicht gefallen?«
    Es war die Stimme des Mannes, der hinter mir gesessen hatte, ehe ich fortgegangen war, um von dem kleinen Hup nicht erkannt zu werden. Der Mann, der sich abfällig über den Hinrabier auf dem Throne Ars geäußert und dem kleinen Narren etwas abgekauft hatte.
    Seine Stimme kam mir seltsam vertraut vor.
    Ich drehte mich um.
    Glattrasiert, das massive, königliche Gesicht von der Kapuze eines Bauern gerahmt, der riesige Körper in der schlichten Tunika der niedrigsten Kaste Gors – so stand mir ein Mann gegenüber, in dessen Identität ich mich einfach nicht irren konnte, obwohl ich ihn jahrelang nicht gesehen hatte, obwohl sein mächtiger Bart nun abrasiert war. In der Rechten trug er einen schweren Bauernstab, fast zwei Meter lang.
    Der Mann lächelte mich an und wandte sich ab.
    Ich hob die Hand und begann ihm nachzugehen, doch im nächsten Augenblick stolperte ich über den kleinen Hup und verschüttete seine Süßigkeiten. »Oh! Oh!« rief der Narr betrübt, krabbelte auf dem Boden herum und klaubte seine Waren wieder zusammen. Ärgerlich stieg ich über den Zwerg hinweg, doch schon drängten sich andere zwischen mich und den großen Mann in der Bauerntunika, und im nächsten Moment war er verschwunden. Ich lief ihm nach, vermochte ihn in der Menge jedoch nicht zu finden.
    Hup hüpfte mir entrüstet nach und zupfte an meinem Umhang. »Zahlen! Zahlen!« wimmerte er.
    Ich beugte mich zu ihm hinab und sah in seinen weitaufgerissenen, ungleichen Augen keinerlei Erkennen aufdämmern. Sein armseliger Geist vermochte sich nicht mehr an das Gesicht des Mannes zu erinnern, der ihm einmal das Leben gerettet hatte. Ich gab ihm ein silbernes Vierziger-Stück, weitaus mehr, als alle seine Süßigkeiten wert waren, und eilte weiter. »Danke, Herr!« kreischte der Narr mir nach und hüpfte hin und her. »Danke,

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