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GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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lag in der Annahme, daß Caprus die benötigten Dokumente nicht selbst beschaffen konnte. So hatten wir angenommen, daß ich mir als Söldner und Elizabeth sich als bedienstete Sklavin irgendwie Zugang zu den fraglichen Unterlagen verschaffen würden.
    »Trotzdem kommt mir die Zeit sehr lange vor – Monate!«
    »Ja.«
    »In dieser Zeit können die Anderen ihr Werk fortsetzen, neuen Einfluß gewinnen, neue Stationen errichten, vielleicht auch Waffenlager.«
    Sie nickte.
    »Das Beste wäre also, das von Caprus kopierte Material in kleinen Mengen ins Sardargebirge zu schaffen. Ich kann dafür sorgen, daß der Ältere Tarl aus Ko-ro-ba herüberkommt und uns als Bote zwischen hier und den Bergen der Priesterkönige dient.«
    »Leider hat Caprus gesagt, daß er uns die Kopien erst geben will, wenn er ganz fertig ist.«
    »Warum denn das?« fragte ich aufgebracht.
    »Er befürchtet, daß sie beim Aussenden entdeckt werden. Auch ist er besorgt, daß sich Spione der Anderen in das Sardargebirge eingeschlichen haben, die – wenn sie von den Berichten aus dem Haus des Cernus erfahren – sicherlich eigene Ermittlungen anstellen würden, die dann zu unserer Entlarvung führen müßten.«
    »Das halte ich nicht für sehr wahrscheinlich.«
    »Aber Caprus ist davon überzeugt.«
    Ich zuckte die Achseln. »Wir müssen uns wohl leider nach dem richten, was Caprus will.«
    »Wir haben keine andere Wahl.«
    »Wenn die Information komplett ist«, sagte ich, »werden wir wohl zu dritt zum Sardargebirge abreisen.«
    Sie lachte. »Caprus wird auf keinen Fall zurückbleiben wollen. Ich bin sogar sicher, daß er die Unterlagen selbst überbringen will.«
    Ich lächelte. »Caprus tut wahrscheinlich ganz gut daran, niemandem zu trauen.«
    »Er spielt auch ein höchst gefährliches Spiel, Tarl.«
    Ich nickte. »Auch möchte ich gern herausfinden, wer den Krieger aus Thentis erstochen hat.«
    »Aber du hast ihn doch gar nicht gekannt«, sagte Elizabeth. Ich starrte sie einen Augenblick an, und sie senkte den Blick. »Tut mir leid«, sagte sie. »Ich habe nur Angst um dich.«
    Ich umfaßte ihre Hand. »Ich weiß«, sagte ich.
    »Heute abend mußt du bei mir bleiben. Ich habe Angst.«
    Ich nahm sie zärtlich in die Arme.
     
    Etwa zur dritten Stunde stand ich wieder auf, da ich nicht einschlafen konnte, und zog meine schwarze Tunika an. Meine Gedanken beschäftigten sich noch immer mit Marlenus. Ich wußte, daß der Ubar aller Ubars, der für seine Angehörigen noch immer auf dem Thron saß, nach all den Jahren nicht wegen der Rennen in die Stadt gekommen war. In den Bädern war Nela außerdem seltsam zurückhaltend gewesen, als ich sie über Marlenus befragte. Ich hatte den Eindruck, daß es in Ar Unterströmungen geben mochte, von denen ich nichts wußte. Neu war für mich zum Beispiel auch die Nachricht, daß man Marlenus in den Voltai-Bergen hatte ermorden wollen. Die jetzigen Machthaber in Ar mußten einen guten Grund für solche Verzweiflungstaten haben.
    Ich verließ mein Quartier und wanderte nachdenklich durch die Korridore des Hauses.
    Es ärgerte mich außerdem, daß Caprus die Ergebnisse seiner Spionagetätigkeit erst bei Abschluß der Aktion vorlegen wollte, obwohl ich seine Gründe und Ängste verstand; die Tatsache, daß die Dokumente gefunden waren und kopiert werden sollten, verschaffte mir andererseits große Befriedigung, denn sie bedeutete, daß meine und Elizabeths Arbeit einfacher wurde. Wir brauchten jetzt nur noch die Papiere ins Sardargebirge zu bringen – eine Aufgabe, bei der ich kaum Schwierigkeiten erwartete. Ich wunderte mich über die Tatsache, daß Caprus' Aufzeichnungen nicht verschlüsselt waren. Wahrscheinlich hielten die Anderen ihre Unterlagen für ausreichend gesichert.
    Ich stellte fest, daß mein Unterbewußtsein mich in den Korridor mit der verriegelten Tür geführt hatte, zu jener Tür, hinter der die Zelle für die besonderen Gefangenen lag. Vier Wächter waren noch immer hier postiert. Zu meiner Überraschung stieß ich auf niemand geringeren als Cernus, den Herrn des Hauses. Er trug eine lange schwarze Wollrobe mit den drei farbigen Seidenstreifen am linken Ärmel. Um seinen Hals hing das goldene Medaillon seines Hauses, der Tarn mit dem Sklaven in den Fängen.
    »Du bist noch spät unterwegs, Attentäter«, sagte er.
    »Ich konnte nicht schlafen.«
    »Ich hatte angenommen, die Angehörigen der schwarzen Kaste hätten den festesten Schlaf.«
    »Es muß wohl am Essen liegen.«
    »Natürlich«, sagte

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