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GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Cernus. »Ist deine Jagd erfolgreich gewesen?«
    »Ich habe den Mann noch nicht gefunden.«
    »Oh. Naja, auch gut, daß du hier bist. Ich möchte dir etwas zeigen.«
    »Was denn?«
    »Den Untergang des Hauses von Portus.«
    Ich wußte, daß das Haus des Portus die größte verbleibende Konkurrenz für Cernus war und daß noch um die Kontrolle des Sklavenhandels in Ar gerungen wurde. Portus und Cernus vereinigten über siebzig Prozent des Geschäfts auf sich. Mehrere kleinere Häuser hatten bereits geschlossen; es gab noch andere, die jedoch unbedeutend waren.
    »Folge mir«, sagte Cernus und ging durch die Tür voraus, die die Wächter für ihn geöffnet hatten. Wir fanden uns in dem kleinen Flur, an dem der große Einwegspiegel lag. Wieder einmal starrte ich durch das Glas und sah auf der anderen Seite das luxuriöse Zimmer mit Garderobenschrank, Seidentruhen, Teppichen und Kissen.
    Doch diesmal enthielt das Zimmer eine Gefangene.
    Es war ein auffallend schönes Mädchen, das von einem Ende des Gefängnisses zum anderen schritt, wütend wie ein junger, gefangener Larl. Die Schleier der bestickten Verhüllungsrobe waren ihr genommen worden.
    »Hier siehst du den Untergang des Hauses Portus«, sagte Cernus.
    Das Mädchen hatte schwarzes Haar, das tief herabfiel und offenbar noch nie geschnitten worden war. Ihre schwarzen Augen blitzten, ihre stark ausgeprägten Wangenknochen gaben ihrem Gesicht einen strengen, herrischen Zug.
    An den Handgelenken trug sie Sklavenringe, die durch eine etwa einen Meter lange dünne Kette miteinander verbunden waren.
    Das Mädchen wirbelte herum, warf den Kopf in den Nacken und starrte wild zur Decke empor. Dabei warf sie die Kette über ihren Kopf zurück. Dann schluchzte sie wütend auf und warf die Kette wieder nach vorn, schlug damit nach den Truhen, auf den Diwan, immer wieder. Sie beugte sich vor und versuchte, zunächst mit der einen und dann mit der anderen Hand die engen Armbänder abzustreifen. Sie lief zum Bad und versuchte ihre Haut mit Öl zu glätten, doch es nützte nichts. Schluchzend stand sie schließlich mitten im Raum, hieb immer wieder mit der Kette nach dem Diwan, trommelte schließlich mit den Fäusten darauf herum.
    Ich hörte eine Bewegung in der Nähe. Als ich mich umwandte, sah ich eine Sklavin in einer von Soßen bekleckerten Tunika eines Küchenmädchens. Sie trug ein Tablett mit Früchten und einem Weinkrug. Ein Wächter folgte ihr.
    Die Sklavin klopfte schüchtern an die Zellentür.
    Das Mädchen sprang von dem Diwan auf, wischte sich das Öl von den Handgelenken und stand hochaufgerichtet in der Mitte des Zimmers. »Herein«, sagte sie.
    Der Wächter öffnete die Tür, und die Küchensklavin stellte unterwürfig das Tablett auf einen Tisch neben dem Diwan.
    »Warte, Sklavin«, befahl die Gefangene.
    Die Sklavin sank mit gesenktem Kopf auf die Knie.
    »Wo ist dein Herr?« fragte das fremde Mädchen.
    »Ich weiß es nicht, Herrin«, sagte die Küchensklavin.
    »Wer ist dein Herr?«
    »Das darf ich nicht sagen, Herrin!«
    Die Gefangene stürzte sich auf das Mädchen, das sofort zu jammern begann und das Gesicht zu schützen versuchte. Die Gefangene beugte sich vor und musterte den Kragen und lachte laut auf. Verächtlich schob sie das Sklavenmädchen zur Seite. »Verschwinde, Sklavin!« sagte sie geringschätzig, und das Küchenmädchen sprang auf und eilte durch die Tür, die hinter ihr sofort wieder verriegelt wurde.
    Draußen gab Cernus der Küchensklavin ein Zeichen, hierzubleiben. Sie gehorchte, kniete im Korridor nieder und senkte den Kopf.
    Cernus interessierte sich nun wieder für das Innere der Zelle.
    Die Laune der Gefangenen schien sich gebessert zu haben. Ihre Bewegungen hatten nun etwas Herablassendes. Sie musterte das Tablett mit den Früchten und dem Wein und lachte. Lächelnd biß sie in eine Frucht.
    »Ich habe Pläne mit diesem Mädchen«, sagte Cernus. »Ihr Haar ist doch sehr schön, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Sie bildet sich wahrscheinlich einiges darauf ein«, sagte Cernus abschätzend. »Ich werde es ihr also abschneiden lassen. Sie bekommt eine Haube aufgesetzt und wird mit einem Tarn in eine andere Stadt gebracht, vielleicht nach Tor, wo sie öffentlich verkauft wird.«
    »Was hat das alles mit dem Haus des Portus zu tun?« fragte ich.
    Cernus lachte. »Du würdest keinen guten Spieler abgeben, Attentäter.«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Das Mädchen wird nach kurzer Zeit wieder in Ar auftauchen. Ich werde selbst dafür sorgen, wenn das

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