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GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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waren begierig, den geheimnisvollen Murmilius zu besiegen, hatten sich gegen ihn in die Arena gewagt, doch jeden dieser kühnen Herren hatte er mit größerer Verachtung behandelt als seine sonstigen Gegner niedrigen Standes, hatte mit ihnen gespielt und dann spielerisch ihren Schwertarm verletzt, so daß manche von ihnen nie wieder kämpfen würden. Verurteilte Verbrecher und Männer aus niederer Kaste, die um Geld oder Freiheit kämpften, behandelte er mit der groben Höflichkeit, die zwischen Schwertbrüdern üblich ist. Das Publikum geriet bei jedem seiner Kämpfe vor Begeisterung außer Rand und Band.
    Inzwischen begannen sich die Intrigen des Cernus mit den Ereignissen des Frühlings und Frühsommers zu entwickeln. In einer Pagataverne sah ich einmal einen Mann, in dem ich einen der Wächter aus den Gehegeräumen im Hause des Cernus wiedererkannte. Jetzt jedoch trug er die Tunika eines Lederarbeiters und erklärte, daß die Stadt als Administrator nicht nur einen Baumeister, sondern einen Krieger benötigte, damit das Gesetz wieder Gewicht erhalte.
    »Aber welchen Krieger stellst du dir vor?«
    »Cernus – aus dem Haus des Cernus«, sagte der verkleidete Wächter.
    »Er ist doch aber Sklavenhändler.«
    »Er weiß, was Ar braucht. Er wäre besser als ein Hinrabier.«
    »Er hat viele Rennen finanziert«, gab ein Weinhändler zu.
    »Und das Haus des Cernus hat mir oft den Eintritt bezahlt«, bemerkte ein Müller.
    »Ich würde meinen«, sagte der verkleidete Wächter, »es könnte Ar schlechter ergehen als einen solchen Mann auf dem Thron zu haben.«
    Mehrere am Tisch nickten zustimmend.
    »Ar steht im Krieg mit sich selbst«, sagte ein Schriftgelehrter. »In diesen Tagen brauchen wir vielleicht wirklich einen Ubar mit dem Schwert.«
    »Das meine ich ja«, sagte der Wächter. »Cernus sollte Ubar von Ar werden!«
    Die Männer am Tisch begannen zu diskutieren. »Bringt Paga!« rief der Verkleidete und winkte eine Sklavin herbei, die einen großen Pagakrug trug. Ich wußte, daß das Geld, das hier so großzügig ausgegeben wurde, im Büro des Caprus sorgfältig gezählt und ausbezahlt worden war. Das hatte mir Elizabeth erzählt. Ich wandte mich um und ging, als die Männer am Tisch unter der Anleitung des Wächters ihre Schalen auf das Wohl Cernus' aus dem Hause Cernus erhoben. »Auf daß Cernus, aus dem Hause Cernus, Ubar in Ar werde.«
    Als ich die Taverne verließ, erblickte ich einen Mann, der ebenfalls gegangen war. Ich drehte mich um und sah mich Ho-Tu gegenüber.
    »Ich dachte, du trinkst keinen Paga«, sagte ich.
    »Tue ich auch nicht«, sagte Ho-Tu.
    »Wie kommt es, daß du dann in einer Pagataverne bist?« fragte ich.
    »Ich habe gesehen, wie Falarius das Haus verließ – in der Verkleidung eines Lederarbeiters. Da bin ich neugierig geworden.«
    »Sieht so aus, als handelte er im Interesse des Cernus«, sagte ich.
    »Ja.«
    »Hast du gehört, wie sie von Cernus als möglichem Ubar dieser Stadt sprachen?«
    Ho-Tu sah mich an. »Cernus«, sagte er, »dürfte nicht Ubar sein.«
    Ich zuckte die Achseln.
    Ho-Tu machte kehrt und verschwand zwischen den Häusern.
    Während die Männer Cernus' in den Pagatavernen ihre Arbeit verrichteten und ebenso in den Straßen, auf den Märkten und Rampen und Tribünen bei den Spielen und Rennen, übten das Gold und der Stahl des Cernus offenbar ihren Einfluß auch anderweitig aus. Seine Kredite an die Hinrabier, eine reiche Familie, doch offenbar unfähig, die ständige finanzielle Last der Spiele und Rennen zu tragen, wurden kleiner und hörten schließlich ganz auf. Mit großer Zurückhaltung, ein Bedürfnis vorschützend, drängte Cernus bald auf die Rückzahlung kleiner, doch wichtiger Teile seiner Kredite. Da diese aus den Privatschatullen der Hinrabier bezahlt werden konnten, verlangte er schließlich immer größere Zahlungen, forderte immer größere Teile seiner Außenstände zurück. Demzufolge gab es bald keine Rennen und Spiele mehr, die von den Hinrabiern finanziert wurden, und Festlichkeiten, die gemeinsam unterstützt worden waren, trugen nicht mehr den Namen des Administrators. So erschien nun allein Cernus als Schirmherr und Wohltäter auf den Anschlagtafeln. Schließlich begannen sich auch kleinere Omen, von dem Höchsten Wissenden verkündet, gegen die hinrabische Dynastie zu wenden. Zwei Mitglieder des Hohen Rates, die sich offen gegen den Einfluß der Kaufleute in der städtischen Politik ausgesprochen hatten, wurden ermordet aufgefunden, der eine

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