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GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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mehr als nur die Arbeit des Cernus. Ich sah hier einen Teil des Plans der Anderen verwirklicht. Mit einem der ihren auf dem Thron von Ar hatten sie in dieser Stadt einen bemerkenswerten Rückhalt für die Beeinflussung von Menschen und die Anwerbung von Partisanen – wie Misk schon angedeutet hatte, kann ein bewaffneter Mensch einem Priesterkönig schon gefährlich werden.
    Es gab jedoch einen Aspekt, der mir Anlaß zu ungetrübter Freude war. Elizabeth und Virginia und Phyllis sollten aus dem Haus des Cernus entfernt und in Sicherheit gebracht werden. Caprus, der zugänglicher und offenbar auch kühner geworden war, informierte mich, daß er mit einem Agenten der Priesterkönige gesprochen habe. Dies war wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß Cernus nach seiner Inthronisierung nun weitaus seltener im Haus anzutreffen war.
    Caprus' Plan war einfach, aber genial. Die Mädchen sollten beim Liebesfest, das tags darauf beginnen würde, von einem Agenten der Priesterkönige erworben werden, der die Möglichkeit hatte, jeden Konkurrenten auszustechen. Dadurch wurden sie so natürlich und problemlos aus dem Haus genommen, wie Elizabeth ursprünglich eingeschleust worden war. Es stimmte, daß Elizabeth nicht mehr benötigt wurde, schon lange nicht mehr; meine Anwesenheit war natürlich noch erforderlich, um die kopierten Dokumente und Caprus aus dem Haus zu schmuggeln. Elizabeth gefiel es natürlich nicht, ohne mich reisen zu müssen, doch auch sie erkannte die positiven Seiten des Plans; wenn sie bereits fort war, brauchten sich Caprus und ich keine Sorgen über die Mädchen mehr zu machen, zumal sie sich natürlich wünschte, daß auch Virginia und Phyllis ihre Freiheit erlangten. Außerdem konnte sie sich vorstellen, daß es recht schwierig werden würde, die Dokumente, Caprus und drei Mädchen unbemerkt aus der Stadt zu bringen.
    Alles in allem war Caprus' Plan geradezu ideal. Natürlich wurden weder Virginia noch Phyllis eingeweiht. Je weniger Mitwisser es gab, desto besser. Sie würden sich auch viel natürlicher bewegen können, wenn sie nicht wußten, worum es ging. Sollten sie doch denken, daß sie auf dem Block verkauft wurden. Um so größer dann später die Überraschung, wenn sie entdeckten, daß ihnen die Freiheit winkte. Ich lachte leise. Mich heiterte auch der Gedanke auf, daß Caprus mich von sich aus über die Fortschritte seiner Arbeit unterrichtet hatte. Er hoffte die Dokumente und Landkarten zu Beginn des Se'Kara fertig zu haben; offenbar hatte er nun mehr Gelegenheit zum Arbeiten, da sich Cernus oft im Zentralzylinder der Stadt aufhielt. Se'Kara bedeutete trotzdem noch eine lange Zeit des Wartens. Es war aber besser als nichts, und ich freute mich. Elizabeth und ihre beiden Freundinnen wurden gerettet. Und Caprus schien guter Dinge zu sein; das war wichtig. Ich machte mir klar, daß Caprus ein sehr mutiger Mann sein mußte. Ich hatte seinen Mut und seine Arbeit bisher viel zu gering eingeschätzt. Er hatte viel riskiert, wahrscheinlich mehr als ich. Ich schämte mich. Er war nur ein Schriftgelehrter, doch seine Taten hatten einen Mut erfordert, den wahrscheinlich mancher Krieger nicht aufgebracht hätte.
    Ich pfiff vor mich hin. Die Dinge entwickelten sich gut. Ich bedauerte nur, daß ich noch nicht in Erfahrung gebracht hatte, wer den Krieger aus Thentis erstochen hatte.
     
    Cernus kehrte gelegentlich in sein Haus zurück, um dort an der Abendtafel zu speisen und – wie immer – mit Caprus ein Spielchen zu machen, um sich in den Bewegungen der roten und gelben Spielfiguren auf dem großen Brett zu verlieren.
    Es war der Abend der Kajuralia.
    Lebhaftes Treiben herrschte in der Halle des Hauses, und obwohl es noch früh war, flossen Paga und Ka-la-na in Strömen.
    Ho-Tu warf angewidert den Löffel hin und grinste mich schief an.
    Sein Brei war so sehr versalzen worden, daß er nicht weiteressen mochte; mürrisch starrte er auf das nasse Gemisch aus Weizenkeimen und Salz.
    »Kajuralia, Herr«, sagte Elizabeth Cardwell zu Ho-Tu und lächelte ihn süß an. Ho-Tu packte sie am Arm.
    »Was ist los, Herr?« fragte das Mädchen unschuldig.
    »Wenn ich annehmen müßte, daß du meinen Brei versalzen hast«, knurrte der Oberaufseher, »müßtest du die Nacht über auf einem Sklavenstab sitzen!«
    »So etwas würde mir nie einfallen«, protestierte Elizabeth mit weit aufgerissenen Augen.
    Ho-Tu knurrte. Dann grinste er. »Kajuralia, Kleine«, sagte er.
    Elizabeth lächelte, wandte sich ab und setzte ihre

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